Bet-at-home hat sich kritisch zum regulatorischen Umfeld in Deutschland geäußert
Foto von Samuel Hagger auf Unsplash

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Bet-at-home hat im ersten Halbjahr 2025 weitgehend stabile Umsätze verbucht, konnte aber die Profitabilität steigern. Die Brutto-Wett- und Spielerträge erreichten 25,3 Millionen Euro, nahezu identisch zum Vorjahr. Bei den Nettospielerlösen gab es hingegen ein Minus von 2,5 Prozent auf 19,7 Millionen Euro. Trotzdem legte das EBITDA von 1,2 auf 3 Millionen Euro zu, der Nettogewinn kletterte auf 1,8 Millionen Euro. Ausschlaggebend war vor allem ein spürbarer Rückgang der Marketing- und Bonuskosten, die um ein Fünftel sanken.

Deutschland im Fokus der Kritik

Besonders kritisch äußert sich Bet-at-home zum regulatorischen Umfeld in Deutschland. Dort sieht sich das Unternehmen durch strenge Vorgaben wie das monatliche Einzahlungslimit von 1.000 Euro, Einschränkungen bei den Wettarten und aufwendige Spielerschutzprüfungen stark eingeschränkt. Nach Einschätzung des Deutschen Sportwettenverbands und des Unternehmens selbst weichen bis zu 25 Prozent der Spieler auf unlizenzierte Anbieter aus. Damit droht der Schwarzmarkt weiter an Bedeutung zu gewinnen. Trotz dieser Belastungen konnte Bet-at-home seine deutsche Lizenz bis 2027 verlängern und das Angebot um internationale Freundschaftsspiele erweitern.

Österreich: Steuererhöhung sorgt für Einbruch

Auch im zweiten Kernmarkt Österreich kämpft Bet-at-home mit veränderten Rahmenbedingungen. Seit April 2025 gilt dort ein erhöhter Steuersatz von 5 Prozent auf Sportwetten. Bet-at-home gab diese Mehrkosten ab Juni an seine Kunden weiter. In der Folge sank die Aktivität spürbar. Während einige Wettbewerber die Steuer bislang selbst tragen, fürchtet Bet-at-home um seine Wettbewerbsfähigkeit. Zudem sorgt die politische Diskussion über das Glücksspielmonopol für Unsicherheit. Eine mögliche Liberalisierung könnte mittelfristig zwar neue Chancen eröffnen, aktuell überwiegen jedoch die Belastungen.

Juristische Risiken bleiben überschaubar

Neben den Marktbedingungen beschäftigen Bet-at-home auch rechtliche Fragen. Die Abwicklung der früheren Tochtergesellschaft in Malta ist noch nicht abgeschlossen. Hinzu kommen Klagen von Kunden, die ihre alten Verluste zurückfordern. Bet-at-home bewertet die finanziellen Risiken dieser Verfahren jedoch als begrenzt.

Ausblick und Strategie

Für das Gesamtjahr 2025 erwartet der Anbieter Bruttospielerlöse zwischen 46 und 54 Millionen Euro. Das EBITDA soll sich im Bereich von 0 bis 4 Millionen Euro bewegen. Die Strategie sieht vor, Kosten weiter zu senken, in Technologie zu investieren und die Marke zu festigen. Zugleich betont das Management, dass die Regulierung in Deutschland und die Steuerpolitik in Österreich das legale Geschäft gefährden könnten.

Damit macht Bet-at-home deutlich, dass vor allem der deutsche Glücksspielmarkt entscheidend für die weitere Entwicklung ist. Die Kombination aus strengen Vorgaben in Deutschland und höheren Steuern in Österreich könnte nach Ansicht des Unternehmens langfristig die Marktchancen legaler Anbieter schwächen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...