In Großbritannien wächst die Sorge über die steigende Zahl von Automatencasinos
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In Großbritannien wächst die Sorge über die stetig steigende Zahl von Automatencasinos in den Einkaufsstraßen. Gemeinnützige Organisationen, Kommunen und Politiker weisen darauf hin, dass diese sogenannten Adult Gaming Centres erhebliche Risiken bergen. Immer mehr Städte verzeichnen neue Standorte, oft in kurzen Abständen voneinander. In King’s Lynn in Norfolk etwa befinden sich drei Spielhallen im Umkreis von nur 320 Metern, ein weiterer Standort ist bereits geplant.

Die Einrichtungen sind auf Erwachsene beschränkt und erlauben Einsätze von bis zu zwei GBP pro Dreh, mit möglichen Gewinnen von 500 GBP. Nach Angaben von GambleAware gibt es im ganzen Land fast 1.500 dieser Spielstätten. Besonders problematisch sei, dass neue Spielhallen bevorzugt in sozial schwächeren Gegenden eröffnet werden. In diesen Regionen sei das Risiko für Spielsucht doppelt so hoch wie anderswo.

Soziale Risiken in ärmeren Gegenden

Kritiker warnen, dass die Ausbreitung der Spielhallen zu wachsenden sozialen Problemen führt. Verschuldung, psychische Belastungen und der Verlust von Arbeitsplätzen gehören zu den möglichen Folgen. Auch Beziehungskrisen und gesundheitliche Schäden treten häufiger auf. In Stadtteilen wie Brent in London sind die Glücksspielangebote besonders stark vertreten, während wohlhabendere Bezirke wie Hampstead vergleichsweise wenig betroffen sind.

Hilfsorganisationen sehen darin ein klares Muster, das die bestehenden Ungleichheiten verschärft. Wenn Glücksspielangebote dort konzentriert sind, wo die wirtschaftlichen Chancen ohnehin begrenzt sind, verstärken sich die sozialen Spannungen weiter.

Politische Debatte über Reformen

Die rechtliche Grundlage bildet der Glücksspielvertrag aus dem Jahre 2005. Dieser verpflichtet die Behörden, Lizenzen zu erteilen, sobald die Mindestkriterien erfüllt sind. Einwände aus der Bevölkerung spielen dabei kaum eine Rolle. Viele Kommunen fühlen sich deshalb machtlos, während immer neue Spielhallen aus dem Boden schießen.

Premierminister Keir Starmer kündigte an, künftig sogenannte “Cumulative Impact Assessments” einzuführen. Diese Instrumente, die bereits bei Alkohollizenzen genutzt werden, sollen Gemeinden erlauben, die Zahl und Standorte neuer Spielstätten zu begrenzen. Abgeordnete verschiedener Parteien unterstützen diesen Schritt. Auch in den Kommunen wächst der Druck, mehr Befugnisse zu erhalten, um Entwicklungen in den Einkaufsstraßen gezielter steuern zu können.

Position der Betreiber

Die Betreiber selbst verweisen auf hohe Sicherheitsstandards. Laut der British Amusement Catering Trades Association gehören die Spielhallen zu den sichersten Orten für Glücksspiel in Europa. Geschultes Personal sei stets anwesend, um problematisches Verhalten frühzeitig zu erkennen. Präsident Joseph Cullis betonte, dass die Branche strengen Regeln unterliegt und Genehmigungen transparent geprüft werden.

Zugleich wies er den Vorwurf zurück, die Unternehmen würden gezielt Standorte in ärmeren Gegenden suchen. Spielhallen entstünden vor allem dort, wo es ohnehin eine hohe Zahl von Passanten gebe.

Forderungen nach klaren Veränderungen

Neben den geplanten Reformen fordern Kritiker weitere Schritte. Diskutiert wird etwa eine stärkere Besteuerung der Branche, um zusätzliche Mittel für Prävention und Hilfsangebote bereitzustellen. Dawn Butler, Abgeordnete für Brent East, kritisierte das bestehende System scharf und verlangte eine grundlegende Anpassung des Glücksspielgesetzes. 

Die wachsende Zahl an Glücksspielstätten zeigt, wie groß der Handlungsdruck geworden ist. Die Regierung stellt Reformen in Aussicht, doch ob diese ausreichen, bleibt abzuwarten. Klar ist, dass die zunehmende Präsenz von Spielhallen die politischen und gesellschaftlichen Debatten in Großbritannien weiter prägen wird.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...