In den USA hat sich das illegale Glücksspiel zu einem riesigen Millardenmarkt entwickelt
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In den USA setzen Spieler jedes Jahr rund 673,6 Milliarden US-Dollar bei nicht lizenzierten und unregulierten Anbietern ein. Das geht aus einer aktuellen Analyse der American Gaming Association (AGA) hervor. Der illegale Markt macht damit fast ein Drittel des gesamten Glücksspielvolumens aus und ist seit 2022 um 22 Prozent gewachsen.

Die Untersuchung schätzt den Jahresumsatz illegaler Anbieter auf 53,9 Milliarden US-Dollar. Für die Bundesstaaten bedeutet das entgangene Steuereinnahmen in Höhe von 15,3 Milliarden US-Dollar. Betroffen sind sowohl kommerzielle Casinos als auch Stammes-Casinos, die durch diese Wettbewerbsverzerrung erhebliche wirtschaftliche Nachteile erleiden.

Einen großen Teil des illegalen Marktes machen sogenannte Skill Machines aus. Diese Geräte stehen häufig in Bars, Restaurants oder Tankstellen und unterliegen keiner Regulierung. Bundesweit sind mehr als 625.000 Automaten im Einsatz, rund 7,7 Prozent mehr als noch 2022. Sie erwirtschafteten im vergangenen Jahr Einnahmen von 30,3 Milliarden US-Dollar, was Steuerausfälle von 9,5 Milliarden US-Dollar zur Folge hatte.

Starkes Wachstum im illegalen iGaming

Besonders dynamisch entwickelte sich der unregulierte Onlinebereich. Anbieter von Online-Slots und Tischspielen ohne gültige Lizenz erzielten 18,6 Milliarden US-Dollar Umsatz, ein Zuwachs von fast 38 Prozent gegenüber 2022. Der Anteil der Spieler, die ausschließlich legale Plattformen nutzen, fiel im gleichen Zeitraum von 52 auf 24 Prozent. Nahezu die Hälfte der iGamers bewegt sich inzwischen zwischen beiden Märkten.

Auch Sportwetten tragen erheblich zum illegalen Markt bei. Schätzungsweise 84 Milliarden US-Dollar werden jährlich bei nicht lizenzierten Buchmachern und Offshore-Betreibern gesetzt. Daraus resultierten 5 Milliarden US-Dollar Umsatz und Steuerverluste von rund 1 Milliarde US-Dollar. Zwar ist der Anteil der Sportwetten-Fans, die ausschließlich illegale Anbieter nutzen, im Vergleich zu 2022 um ein Drittel zurückgegangen, dennoch entfallen weiterhin 24 Prozent des Marktes auf diese Angebote. Etwa jeder zehnte Sportwetter verzichtet vollständig auf legale Plattformen.

Forderung nach entschlossenem Handeln

AGA-Präsident Bill Miller betont, dass illegale Glücksspielanbieter keine Verbraucherschutzmaßnahmen einhalten, keine Standards für verantwortungsvolles Spielen erfüllen und keine Beiträge für lokale Gemeinschaften leisten. Die AGA fordert daher verstärktes Handeln von Strafverfolgungsbehörden und Regulierern, um gegen diese Betreiber vorzugehen. Dazu zählen auch internationale Kooperationen, um Offshore-Plattformen zu schließen.

Die aktuellen Ergebnisse unterstreichen, dass illegale Glücksspielangebote trotz wachsender regulierter Märkte weiterhin eine bedeutende Rolle spielen. Ohne konsequente Durchsetzung bestehender Gesetze und gezielte Aufklärungskampagnen könnte der Marktanteil unlizenzierter Anbieter hoch bleiben. Für die legale Glücksspielbranche bleibt dies eine Herausforderung im Wettbewerb um Marktanteile und das Vertrauen der Spieler.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...