Die NFL in den USA hat ihre Glücksspielrichtlinien präzisiert
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Die National Football League hat ihre Glücksspielrichtlinien präzisiert und dabei deutlich gemacht, dass Prognosemärkte unter dieselben Verbote fallen wie Sportwetten. Für Spieler, Trainer und Mitarbeiter bedeutet dies, dass auch der Handel mit Verträgen über NFL-Ergebnisse nicht erlaubt ist.

Prognosemärkte im Visier

Plattformen wie Kalshi oder Polymarket ermöglichen es Nutzern, auf den Ausgang künftiger Ereignisse zu setzen, darunter auch Sportresultate. Für die NFL unterscheiden sich diese Angebote kaum von klassischen Wetten. Wer auf den Ausgang eines Spiels wettet, betreibt aus Sicht der Liga faktisch Glücksspiel. Ziel ist es, jede Form von Einflussnahme oder Interessenkonflikt zu verhindern und die Integrität des Wettbewerbs zu sichern.

Unterschied zu regulierten Sportwetten

Während Sportwetten in vielen US-Bundesstaaten legal und durch Aufsichtsbehörden streng überwacht sind, fallen Prognosemärkte in den Zuständigkeitsbereich der Commodity Futures Trading Commission. Diese kümmert sich in erster Linie um Finanzmärkte. Aus Sicht der NFL fehlt damit ein Schutzrahmen, wie er im regulierten Glücksspiel etabliert ist. Dazu gehören etwa Meldepflichten bei Auffälligkeiten, Mechanismen für verantwortungsbewusstes Spiel und eine enge Zusammenarbeit mit den Ligen.

Die Liga befürchtet, dass ohne diese Standards Manipulationen oder Unregelmäßigkeiten schwerer zu erkennen sind. Prognosemärkte könnten dadurch zu einer Grauzone werden, in der Risiken bestehen, die mit etablierten Sportwetten nicht vergleichbar sind.

Auswirkungen auf Spieler und Personal

Das bestehende Verbot von Wetten auf NFL-Spiele gilt schon lange. Neu ist, dass die Liga Prognosemärkte ausdrücklich in dieses Regelwerk aufnimmt. Spieler und Mitarbeiter müssen damit noch genauer prüfen, welche Aktivitäten zulässig sind. Aus Sicht der NFL ist es entscheidend, dass keine Hintertüren offenbleiben, über die Beteiligte doch auf Ergebnisse setzen könnten.

Die Klarstellung soll auch verhindern, dass unterschiedliche Regelungen missverstanden werden. Ob eine Wette im Casino oder ein Vertrag auf einem digitalen Markt abgeschlossen wird, spielt für die Liga keine Rolle. Entscheidend ist, dass der Ausgang eines Spiels nicht zum Gegenstand persönlicher Gewinne wird.

Wetten auf den Ausgang von Spielen und Sportwetten allgemein sind für Fans, die nicht Teil der NFL sind, natürlich weiterhin gestattet. In Deutschland bauen Sportradar und die Bundesliga bspw. ihre Zusammenarbeit aus.

Signal für den Markt

Mit der neuen Vorgabe setzt die NFL einen Maßstab, an dem sich andere Profiligen orientieren könnten. Auch in der NBA oder der MLB wird über den Umgang mit Prognosemärkten diskutiert. Die Entscheidung zeigt, dass die Liga diese Plattformen nicht als harmlose Finanzprodukte betrachtet, sondern sie den Sportwetten gleichstellt.

Für Anbieter wie Kalshi oder Polymarket bedeutet dies zusätzliche Herausforderungen. Wenn große Ligen ihre Teilnahme untersagen, könnte das Wachstum dieser Märkte gebremst werden. Gleichzeitig rückt die Diskussion um eine mögliche Einbindung in den Glücksspielrahmen stärker in den Fokus.

Die NFL macht mit ihrer Haltung deutlich, dass sie keine Unterschiede zulässt. Prognosemärkte werden als Form der Wette gesehen und sind für alle, die im Umfeld der Liga arbeiten, tabu. Ziel bleibt, das Vertrauen in den sportlichen Wettbewerb zu schützen und mögliche Gefährdungen der Integrität auszuschließen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...