Daten zu Sperren und Abfragen sollen Transparenz und Spielerschutz stärken
Foto von Ruthson Zimmerman auf Unsplash

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Das Regierungspräsidium Darmstadt hat begonnen, regelmäßig Statistiken zum Spielersperrsystem OASIS auf seiner Website zu veröffentlichen. Damit reagiert die Behörde auf die hohe Nachfrage nach belastbaren Daten rund um Spielerschutz und Sperrmaßnahmen. 

Sowohl Spieler als auch Glücksspielanbieter und Wissenschaftler hatten wiederholt Einblick in diese Zahlen gefordert. Die Veröffentlichung soll nun mehr Transparenz schaffen und die Rolle von OASIS als zentrales Instrument im deutschen Glücksspielmarkt stärker verdeutlichen.

Umfangreiche Zahlen zu Sperren und Abfragen

Die neuen Statistiken enthalten verschiedene Kennzahlen, die künftig regelmäßig aktualisiert werden. Dazu gehören die Gesamtzahl der gesperrten Personen im System, die Zahl der Eintragungen und Aufhebungen innerhalb der letzten zwölf Monate sowie die monatlichen Abfragen. 

Letztere zeigen deutlich die Dimension des Systems: Im Jahr 2024 wurden etwa fünf Milliarden Abfragen durchgeführt, was einem monatlichen Durchschnitt von rund 425 Millionen entspricht.

Diese Zahlen verdeutlichen, wie stark OASIS inzwischen in den Alltag des legalen Glücksspiels eingebunden ist. Jeder Anbieter muss vor der Teilnahme eines Spielers prüfen, ob eine Sperre vorliegt. Damit dient das System als wichtige Schutzbarriere, die verhindern soll, dass gefährdete Personen Zugang zu Lotterien, Sportwetten oder Automatenspielen erhalten.

Transparenz als Signal an Spieler und Betreiber

Die Veröffentlichung der Zahlen soll nach Angaben des Regierungspräsidiums Darmstadt gleich mehrere Ziele erfüllen. Zum einen sollen Spieler nachvollziehen können, wie stark das System genutzt wird und wie viele Menschen den Schutz in Anspruch nehmen. Dies zeigte sich zuletzt auch anhand der gestiegenen Zahlen an Selbstsperren im OASIS-Register.

Zum anderen richtet sich die Offenlegung auch an Betreiber, die anhand der Daten ihre eigenen Schutzmaßnahmen und Pflichten besser einordnen können.

Darüber hinaus haben auch wissenschaftliche Institute ein großes Interesse an den Daten, um die Wirkung des Systems zu analysieren. Zahlreiche Anfragen aus der Sozialforschung seien bereits eingegangen, heißt es von der Behörde. Die Statistiken selbst lassen dabei keine Rückschlüsse auf personenbezogene Informationen zu, sondern sind rein aggregiert.

Mit diesem Schritt will das Regierungspräsidium auch die Transparenz der eigenen Arbeit erhöhen. In einer Mitteilung hieß es, die Zahlen gäben einen wichtigen Einblick in die Verbreitung von Glücksspiel in Deutschland und in die Funktionsweise des Spielerschutzes.

OASIS als Kernstück des Spielerschutzes

Das bundesweite Sperrsystem OASIS gilt als Herzstück der deutschen Glücksspielregulierung. Es verbindet sowohl Spielhallen und Wettbüros als auch Online-Angebote und sorgt dafür, dass Sperren einheitlich überprüft werden. Spieler können eine Sperre selbst beantragen, sie kann aber auch von Angehörigen oder Betreibern eingetragen werden.

Für Experten ist die regelmäßige Veröffentlichung der Statistiken ein wichtiger Schritt. Sie ermögliche eine sachliche Diskussion über die Verbreitung von Spielsperren und gebe einen Überblick darüber, wie viele Menschen den Schutz aktiv nutzen. Gleichzeitig liefert die Datentransparenz eine Grundlage, um das System weiterzuentwickeln und mögliche Lücken zu schließen.

Indem das Regierungspräsidium Darmstadt die Zahlen nun offenlegt, setzt es ein Signal für mehr Verantwortung und Nachvollziehbarkeit in der Glücksspielregulierung. Damit wird nicht nur das Vertrauen von Spielern und Anbietern gestärkt, sondern auch die Basis für künftige Reformen und wissenschaftliche Analysen geschaffen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...