Timm Schaffner iGaming Experte
Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen auf dem iGaming-Markt.
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Las Vegas hat im Juli einen spürbaren Besucherrückgang verzeichnet. Rund 3,09 Millionen Gäste reisten in die Glücksspielmetropole, was einem Minus von etwa zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit setzte sich die Serie sinkender Touristenzahlen bereits den sechsten Monat in Folge fort.
Weniger Fluggäste und steigende Kosten
Besonders der internationale Flugverkehr trägt zu dieser Entwicklung bei. Am Harry Reid International Airport wurden seit Jahresbeginn rund fünf Prozent weniger Passagiere abgefertigt. Airlines wie WestJet verloren ein Drittel ihrer Gäste, bei Air Canada waren es ein Viertel weniger. Auch British Airways meldete zweistellige Rückgänge. Hinzu kommt, dass viele Reisende die hohen Preise in Las Vegas abschrecken. Resortgebühren, Parkkosten und teure Gastronomieangebote belasten das Budget der Besucher und sorgen für Unmut.
Unterschiede bei den Herkunftsmärkten
Deutlich zurückgegangen sind die Gästezahlen aus Kanada, wo ein Minus von 18 Prozent registriert wurde. Neben wirtschaftlichen Schwierigkeiten belasten politische Spannungen und Zölle den Reiseverkehr. Zugleich konnten neue Flugverbindungen aus Mexiko, Großbritannien und Australien zusätzliche Besucher bringen. Diese Zuwächse reichten jedoch nicht aus, um die Verluste auszugleichen.
Kongresse stabilisieren den Markt teilweise
Im Bereich Kongresse und Tagungen zeigt sich ein anderes Bild. Hier legten die Teilnehmerzahlen im Juli um fast elf Prozent zu. Für die Hoteliers ist dieses Segment wichtig, da es die Auslastung stabilisiert und zusätzliche Umsätze in Gastronomie und Unterhaltung bringt. Dennoch konnte der Zuwachs die schwache Sommerbilanz nicht entscheidend verbessern.
Preisnachlässe als Gegenmaßnahme
Die großen Betreiber reagieren inzwischen mit deutlichen Vergünstigungen. Caesars Entertainment bietet für 300 Dollar zwei Übernachtungen im Harrah’s, Linq oder Flamingo an, ergänzt um einen Gastronomiegutschein im Wert von 200 US-Dollar. Auch Resorts World und MGM Resorts setzen verstärkt auf Sonderaktionen. Andere Häuser werben mit kostenfreiem Parken oder verzichten zeitweise auf Resortgebühren, um mehr Gäste anzulocken.
Glücksspiel trotzt der Besucherflaute
Während die Touristenzahlen zurückgehen, melden die Casinos höhere Einnahmen. Am Strip stiegen die Umsätze im Juli um 5,6 Prozent, im gesamten Bundesstaat um gut vier Prozent. Besonders stark entwickelte sich Baccarat mit einem Zuwachs von 79 Prozent. Auch in Downtown Las Vegas legten die Spielerträge zu. Offenbar setzen die verbliebenen Gäste höhere Beträge ein als in den Vormonaten.
Hoffnung auf den Herbst
Die Tourismusbehörde LVCVA sieht trotz der aktuellen Schwächephase eine positive Perspektive. Präsident Steve Hill verweist auf ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm im Herbst mit Konzerten, Sportereignissen und Messen. Zusammen mit Promotions und Preisaktionen sollen diese Angebote die Nachfrage wieder stärken. Ob die Strategie aufgeht, hängt allerdings auch von der wirtschaftlichen Entwicklung und den Reisekosten ab. Klar ist, dass Las Vegas derzeit intensiver um seine Gäste werben muss.
