Beim Parlamentarischen Abend in Hannover haben der DAW und AVN eindringlich gewarnt
Foto von Lee Thomas auf Unsplash

Wenn Sie über Affiliate-Links in unseren Inhalten einzahlen, erhalten wir möglicherweise eine Provision, ohne dass Ihnen dadurch zusätzliche Kosten entstehen. Bei CasinoBeats stellen wir sicher, dass alle Empfehlungen sorgfältig geprüft werden, um Genauigkeit und Qualität zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie in unseren redaktionellen Richtlinien.

Beim Parlamentarischen Abend in Hannover am 11. September haben die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) und der Automatenverband Niedersachsen (AVN) eindringlich vor einer Schwächung des regulierten Glücksspielmarktes gewarnt. Vertreter der Branche machten deutlich, dass eine zu strikte Regulierung den illegalen Markt stärke und den Spielerschutz unterlaufe. 

Unter den Gästen befanden sich Abgeordnete des Niedersächsischen Landtags aus SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen.

Gefahren und Belastungen für den legalen Markt

Georg Stecker, Vorstandssprecher des DAW, stellte klar heraus, dass mit dem Ende der Übergangsregelung für Doppelspielhallen ein erheblicher Rückgang legaler Angebote drohe. Wenn seriöse Betreiber vom Markt verschwänden, würden viele Spieler auf illegale Plattformen ausweichen. Dort gebe es keinen Jugend- oder Verbraucherschutz, keine Limits und keine Prävention. Stecker betonte, dass Regulierung nur dann wirksam sein könne, wenn sie den legalen Markt stütze. Andernfalls sei der Spielerschutz gefährdet.

Die Branche sieht sich zudem durch eine steigende Vergnügungssteuer stark unter Druck gesetzt. Viele Betriebe könnten die Belastung wirtschaftlich kaum noch tragen. 

Auch die Sperrzeiten sorgen für Kritik. Sie passten nach Ansicht der Automatenwirtschaft nicht zu den Gewohnheiten der Spieler und führten dazu, dass viele auf andere Bundesländer, in die Gastronomie oder ins Online-Angebot auswichen. Diese Entwicklungen schwächten die regulierten Spielhallen zusätzlich und entzogen den Behörden die Möglichkeit, wirksam zu kontrollieren.

Arbeitsplätze in Gefahr

Mit Blick auf das Auslaufen der Doppelspielhallen-Regelung zum 31. Dezember 2025 warnte die Branche vor einem deutlichen Arbeitsplatzabbau. Rund 3.000 Stellen seien in Niedersachsen bedroht. Für zahlreiche Betreiber bedeute dies das Ende ihrer wirtschaftlichen Existenz. Nach Einschätzung der DAW gefährde dieser Schritt nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Stabilität des gesamten legalen Marktes. Die Politik müsse daher Wege finden, Beschäftigung zu sichern und legale Strukturen aufrechtzuerhalten.

Ein weiterer Punkt in der Diskussion war das strikte Rauchverbot in Spielhallen. Nach Ansicht der Betreiber verstärke es die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, da es Besucherzahlen sinken lasse. 

Wirtschaftliche Bedeutung und politische Verantwortung

Oliver Ebken, Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag, unterstrich die wirtschaftliche Bedeutung der Automatenwirtschaft. Die Branche sichere Arbeitsplätze und generiere wichtige Steuereinnahmen. Zugleich machte er deutlich, dass eine klare Haltung in der Prävention von Spielsucht notwendig sei. Nur wenn legale Anbieter stabile Rahmenbedingungen vorfänden und zugleich konsequenten Spielerschutz gewährleisteten, könne die Branche langfristig Bestand haben.

Fazit

Die Diskussion in Hannover zeigte, wie groß der Druck auf die Branche derzeit ist. Während die Politik nach Lösungen sucht, um Spieler zu schützen und gleichzeitig die legale Wirtschaft zu erhalten, befürchtet die Automatenwirtschaft eine gefährliche Verschiebung zum Schwarzmarkt. Nach Einschätzung der DAW bedrohe dieser Trend nicht nur Arbeitsplätze, sondern könne auch den Verbraucherschutz massiv schwächen. 

Die Branche kündigte an, den Austausch mit der Politik fortzuführen, um tragfähige Lösungen für den regulierten Markt zu erreichen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...