Rund eine halbe Million Menschen in Dänemark von problematischem Glücksspielverhalten betroffen
Foto von Heather Gill auf Unsplash

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In Dänemark wächst die Sorge um das Wohl der Glücksspieler: Nach aktuellen Schätzungen sind rund 500.000 Menschen im Land von problematischem Glücksspielverhalten betroffen, mehr als 60.000 haben sich bereits in das nationale Selbstausschlussregister ROFUS eintragen lassen. Damit ist Spielsucht längst nicht nur ein individuelles Problem, sondern ein ernstes gesellschaftliches Thema, das Familien und soziale Strukturen belastet.

Steuerminister Rasmus Stoklund fordert deshalb eine umfassende Reform des Glücksspielrechts. Er verweist auf die steigende Zahl von Abhängigen und die damit verbundenen Belastungen für Angehörige. Ziel der Reform ist es, Risiken einzudämmen und den Betroffenen bessere Unterstützung zu bieten.

Geplantes Maßnahmenpaket

Die Regierung setzt auf einen dreistufigen Ansatz. Im Bereich Prävention sollen neue Programme geschaffen werden, die problematisches Spielverhalten frühzeitig aufgreifen. Therapieeinrichtungen sollen mehr finanzielle Mittel und bessere Bedingungen erhalten, damit Abhängige schneller und gezielter behandelt werden können.

Auf regulatorischer Ebene stehen strengere Regeln für Werbung im Mittelpunkt. Diskutiert wird ein Whistle-to-Whistle-Verbot, das Glücksspielwerbung während Sportübertragungen untersagt. Damit sollen vor allem junge Menschen weniger stark mit Anreizen zum Spielen konfrontiert werden. Auch Einschränkungen bei groß angelegten Marketingkampagnen von Wettanbietern sind im Gespräch.

Schwere Folgen für Angehörige

Stoklund betont, dass sich die Auswirkungen von Spielsucht nicht allein an Umsätzen oder Statistiken messen lassen. Hinter den Zahlen stehen Menschen, die Schulden anhäufen, ihre Arbeit verlieren oder familiäre Beziehungen zerstören. Angehörige leiden oft unter ständigen Konflikten und Unsicherheit. Für Kinder bedeutet dies ein Aufwachsen in instabilen Verhältnissen.

Experten vergleichen die Folgen der Suchtabhängigkeit mit den Belastungen durch Alkohol- oder Drogenmissbrauch. Sie fordern mehr Aufmerksamkeit für das Thema. Die politische Debatte setzt nun dort an und versucht, die Rahmenbedingungen für Schutz und Hilfe zu verbessern.

Kampf gegen illegale Anbieter

Parallel zu den geplanten Reformen hat Dänemark auch Maßnahmen gegen unregulierte Plattformen ergriffen. Im Sommer 2025 ordnete ein Gericht die Blockierung von 178 Online-Glücksspielseiten an. Darunter befanden sich auch Nachbildungen internationaler Marken, die ohne Lizenz auf dem dänischen Markt aktiv waren.

Diese Seiten gelten als besonders gefährlich, weil dort keine Schutzmechanismen greifen. Spieler sind höheren Risiken ausgesetzt, da weder Limits noch Beratungsangebote existieren. Mit der Sperrung will die Regierung deutlich machen, dass ein wirksamer Spielerschutz auch eine klare Abgrenzung zu illegalen Angeboten erfordert.

Politischer Rückhalt

Die Forderungen des Ministers stoßen im Parlament auf breite Unterstützung. Neben der Regierungspartei haben auch Vertreter der Opposition signalisiert, dass sie die geplanten Verschärfungen mittragen wollen. Spielerschützer sehen darin ein positives Signal, da Spielsucht jetzt stärker als gesundheitspolitische Frage betrachtet wird.

Die konkrete Ausgestaltung der Reformen wird in den kommenden Monaten ausgehandelt. Klar ist jedoch, dass Dänemark den Glücksspielmarkt neu ausrichten will. Für Spieler könnte das bedeuten, weniger Werbung zu sehen, bessere Beratungsangebote zu nutzen und im Ernstfall schneller Hilfe zu finden.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...