Nach massivem Widerstand der Broadway-Gemeinde scheitert Caesars milliardenschweres Times-Square-Casino
Foto von Andreas M auf Unsplash

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Der Traum von Caesars Entertainment, mitten im Herzen Manhattans ein neues Casino zu eröffnen, ist geplatzt. Gemeinsam mit Immobilienentwickler SL Green und prominenter Unterstützung durch Jay-Zs Roc Nation wollte das Unternehmen ein luxuriöses „Caesars Palace Times Square“ errichten. 

Geplant war ein Casino-Hotel mit Entertainment-Bereich im Gebäude 1515 Broadway, direkt neben dem berühmten Minskoff Theatre. Doch ein entschiedenes Votum der zuständigen Community-Advisory-Kommission beendete das Milliardenprojekt.

Widerstand aus der Theaterwelt

Von Beginn an formierte sich starker Protest aus der Broadway-Szene. Theaterbetreiber, Produzenten, Bühnenarbeiter und zahlreiche Anwohner warnten vor steigenden Mieten, zusätzlichem Verkehr und einem möglichen Anstieg von Kriminalität. 

Viele sahen vor allem die kulturelle Identität des Viertels in Gefahr. Für sie ist der Broadway das Herz der New Yorker Theaterkultur, das nicht von einem großflächigen Glücksspielresort überlagert werden dürfe. Zahlreiche öffentliche Anhörungen machten deutlich, wie geschlossen sich die Theatergemeinschaft gegen die Pläne stellte.

Politische Front gegen das Projekt

Auch aus der Politik kam deutliche Kritik. Mehrere Lokalpolitiker und Bürgerinitiativen erklärten, ein Casino an dieser Stelle würde das Gleichgewicht des Viertels zerstören. Trotz der Zusicherung von Caesars, tausende Arbeitsplätze zu schaffen und hohe Steuereinnahmen zu generieren, blieb die Mehrheit der Entscheidungsträger skeptisch. Bei der finalen Abstimmung lehnte das Community-Komitee den Vorschlag mit vier zu zwei Stimmen ab und entzog dem Vorhaben damit jede Chance auf eine der begehrten drei neuen Casino-Lizenzen des Bundesstaats New York. 

Wie das entscheidende Komitee-Votum genau ablief und welche Argumente letztlich den Ausschlag gaben, zeigt ein ausführlicher Bericht über den Jay-Z Times Square Casino Plan, der nach der Abstimmung endgültig scheiterte.

Reaktionen und Folgen für Caesars

Caesars Entertainment zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung. Das Unternehmen hatte stark auf den Eintritt in den lukrativen New Yorker Markt gesetzt und sah im Times Square eine ideale Bühne für eine prestigeträchtige Expansion. 

Auch die Partner SL Green und Jay-Zs Roc Nation hatten argumentiert, dass ein modernes Casino-Hotel die Besucherzahlen der Theater sogar steigern und neue wirtschaftliche Impulse setzen könnte. Doch der massive Widerstand aus der Bevölkerung und von Branchenvertretern erwies sich letztlich als zu groß.

Signalwirkung für künftige Projekte

Das Aus am Times Square hat Signalwirkung weit über New York hinaus. Experten sehen darin ein deutliches Zeichen, dass großflächige Casino-Projekte in dicht besiedelten und kulturell sensiblen Innenstadtlagen künftig nur schwer durchzusetzen sein werden. Investoren und Betreiber müssen mit noch strengeren Prüfungen rechnen und frühzeitig die Akzeptanz der Anwohner und Kulturschaffenden suchen.

Für Caesars bedeutet das gescheiterte Projekt einen herben Rückschlag. Während andere Bewerber weiter um die drei neuen Lizenzen im Bundesstaat kämpfen, muss das Unternehmen nun nach alternativen Standorten suchen. Klar ist: Der Wettbewerb um den New Yorker Glücksspielmarkt bleibt hart – doch am Broadway hat die Kultur vorerst über das Casino gesiegt.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...