Timm Schaffner iGaming Experte
Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen auf dem iGaming-Markt.
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Vom 19. bis 21. Januar 2026 findet in der Fira Gran Via die ICE zum zweiten Mal in Barcelona statt. Nachdem die Leitmesse der internationalen Glücksspielindustrie 2025 erstmals den Standort London verlassen hatte, kehrt sie im kommenden Jahr mit erweitertem Programm zurück. Schon beim exklusiven Pre-Event im September 2025, das Branchenvertreter, Politiker und lokale Offizielle zusammenbrachte, wurde deutlich, dass die katalanische Hauptstadt langfristig die Heimat der ICE bleiben soll.
„Growing the Power of Play“
Unter dem Motto „Growing the Power of Play“ setzt die ICE 2026 auf ein Thema, das Wachstum und kreative Dynamik verbindet. Die visuelle Umsetzung als digitaler Garten ist von Künstlern wie Antoni Gaudí und Salvador Dalí inspiriert. Sie soll symbolisieren, wie sich die Glücksspielwelt im Zusammenspiel von Technologie, Kultur und Wirtschaft weiterentwickelt. Der Anspruch ist es, das Spiel nicht nur als Produkt, sondern als gesellschaftliche Kraft sichtbar zu machen.
Ausstellerflächen und neue Formate
Mit mehr als 95.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet die Fira Gran Via deutlich größere Kapazitäten als das frühere Messegelände in London. Für 2026 sind über 630 Aussteller angekündigt, die ihre Produkte und Innovationen in mehreren Hallen präsentieren.
Halle 1 ist dem iGaming vorbehalten, weitere Hallen decken Segmente wie Sportwetten, Lotterien und Zahlungsdienste ab. Bereits ab 2028 soll die Messe auf vier Tage verlängert und um zusätzliche Flächen erweitert werden. Neue Formate sollen das Erlebnis abrunden, darunter die Dinner-Serie und der World Gaming Wellness Run, ein morgendliches Laufevent, das Teilnehmer vor Beginn des Messetages zusammenbringt.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Veranstalter setzen verstärkt auf Nachhaltigkeit. Mit dem „Good Neighbour’s Charter“ will die ICE den Dialog mit Barcelona fördern. Die „Better Stands Initiative“ verpflichtet Aussteller, vermehrt recycelbare Materialien einzusetzen. Schon 2025 konnten rund 47 Prozent des Abfalls wiederverwertet werden. Künftig sollen die besten Konzepte zusätzlich mit den Exhibitor StandOut Awards ausgezeichnet werden. Ziel ist es, die Messe nicht nur größer, sondern auch verantwortungsbewusster zu gestalten.
Aktuelle Branchentrends
Inhaltlich spiegeln die Themen der ICE die Entwicklungen wider, die die Glücksspielindustrie derzeit prägen. Dazu gehören Künstliche Intelligenz, Web3, das Metaverse und neue Zahlungsmethoden. Auch regulatorische Fragen rücken zunehmend in den Mittelpunkt, da viele Märkte ihre gesetzlichen Rahmenbedingungen verschärfen. Die Messe versteht sich als Plattform, auf der diese Trends nicht nur präsentiert, sondern in Diskussionen und Foren vertieft werden.
Das World Gaming Forum
Herzstück des Konferenzprogramms ist das World Gaming Forum, das parallel zur Messe stattfindet. Erwartet werden mehr als 1200 Delegierte aus über 79 Ländern. Auf der Agenda stehen das World Regulatory Briefing mit Vertretern von Politik und Behörden, die Casino Leaders Conference zu Strategien landbasierter Spielbanken sowie die Lottery Innovation Conference zur digitalen Transformation von Lotterien.
Weitere Schwerpunkte liegen auf Sportwetten, eSports und neuen Märkten. Workshops bieten praxisnahe Einblicke in Spielerschutz, Cyberkriminalität und Betrugsbekämpfung. Ergänzt wird das Programm durch Roundtables und Networking-Events, die gezielt den Austausch zwischen Regionen wie Lateinamerika und Afrika fördern.
Ausblick
Die ICE 2026 will nicht nur Messe, sondern globales Forum der Glücksspielbranche sein. Barcelona bietet dafür die räumliche Größe und ein kulturelles Umfeld, das den Charakter der Veranstaltung prägt. Ob Innovation, Nachhaltigkeit oder Regulierung, die kommende Ausgabe dürfte viele Entwicklungen sichtbar machen, die die Industrie in den nächsten Jahren bestimmen werden.
