Griechenland verbietet Social Media für Unter-16-Jährige und blockiert Glücksspielseiten für Minderjährige
Foto von Roger Goh auf Unsplash

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Griechenland plant einen deutlichen Schritt im Jugendschutz: Ab 2026 sollen Kinder unter 16 Jahren keinen Zugang mehr zu Social-Media-Plattformen haben. Für Jugendliche unter 18 gilt zusätzlich ein Verbot, Online-Inhalte im Zusammenhang mit Glücksspiel, Alkohol, Zigaretten oder Pornografie zu nutzen. Damit wäre Griechenland das erste EU-Land, das ein so umfassendes Modell einführt.

Kontrolle direkt über das Gerät

Kernstück der geplanten Regelung ist die technische Umsetzung über das sogenannte „Kids Wallet“-System. Dabei handelt es sich um eine Funktion, die in den Sicherheitseinstellungen von Smartphones und Tablets aktiviert wird. Eltern können dort das Alter ihrer Kinder eintragen, woraufhin das Gerät automatisch bestimmte Inhalte blockiert. Für Kinder unter 16 werden soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok oder Snapchat gesperrt, während für 16- bis 17-Jährige vor allem Glücksspiel- und Erwachseneninhalte gefiltert werden.

Die Verantwortung liegt damit nicht nur bei Anbietern, sondern direkt bei den Gerätenutzern und ihren Familien. Kritiker sehen darin zwar eine starke Verlagerung auf private Haushalte, doch Befürworter betonen die Effizienz: Nur so lasse sich der Konsum problematischer Inhalte wirklich begrenzen.

Griechenland übernimmt Vorreiterrolle in Europa

Mit dieser Maßnahme folgt Athen dem Beispiel Australiens, das bereits ähnliche Regeln eingeführt hat. Auch die EU-Kommission prüft seit längerem, wie sich Altersverifikationen besser in digitale Anwendungen integrieren lassen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte neben Frankreich, Spanien, Dänemark und Italien auch Griechenland als Teststaaten. Nun scheint Griechenland als erstes Land bereit, das Modell tatsächlich umzusetzen.

Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis warnte in einer Rede in Australien vor den Folgen unkontrollierter Social-Media-Nutzung: „Wir führen das größte unkontrollierte Experiment mit den Köpfen unserer Kinder durch. Wir wissen nicht, was die Konsequenzen sein werden, aber wir können fast sicher sein, dass sie nicht positiv sind.“

Fokus auf Glücksspiel und Jugendschutz

Besonders deutlich wird das Verbot im Bereich Glücksspiel. Plattformen, die Wetten, Online-Casinos oder sonstige Glücksspieldienste bewerben, dürfen Jugendlichen künftig nicht mehr zugänglich sein. Griechenland reagiert damit auch auf wiederholte Skandale im Glücksspielsektor, die das Vertrauen der Öffentlichkeit erschüttert haben. Erst kürzlich sorgte ein Geldwäscheskandal im Zusammenhang mit Glücksspiel für Schlagzeilen, bei dem Behörden millionenschwere Transaktionen untersuchten.

Durch die Kombination von strengerer Regulierung und technischer Kontrolle will die Regierung nicht nur den Jugendschutz stärken, sondern auch illegale Strukturen im Glücksspielsektor bekämpfen.

Ausblick: Neue Standards für Europa?

Ob das griechische Modell zum Vorbild für andere EU-Länder wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Debatte über den Schutz junger Menschen im digitalen Raum europaweit Fahrt aufgenommen hat. Sollten sich die Maßnahmen als wirksam erweisen, könnten weitere Länder ähnliche Systeme einführen.

Für Griechenland selbst bedeutet der Schritt einen tiefen Eingriff in die Mediennutzung von Jugendlichen – mit dem erklärten Ziel, Risiken wie Sucht, Manipulation und finanzielle Schäden zu minimieren.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...