
Wenn Sie über Affiliate-Links in unseren Inhalten einzahlen, erhalten wir möglicherweise eine Provision, ohne dass Ihnen dadurch zusätzliche Kosten entstehen. Bei CasinoBeats stellen wir sicher, dass alle Empfehlungen sorgfältig geprüft werden, um Genauigkeit und Qualität zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie in unseren redaktionellen Richtlinien.
In Großbritannien bahnt sich ein Streit zwischen Politik und Glücksspielindustrie an. Entain-CEO Stella David, die seit April fest im Amt ist, warnt eindringlich vor einer möglichen Steuererhöhung für Buchmacher und Online-Wetten, die Finanzministerin Rachel Reeves offenbar im kommenden Haushaltsplan plant.
Sollte die Glücksspielsteuer deutlich steigen, drohten laut David Filialschließungen, Arbeitsplatzverluste und ein Rückzug von Investitionen aus dem Vereinigten Königreich.
Entain fürchtet Standortverlust durch höhere Steuern
Entain, die Muttergesellschaft von Ladbrokes und Coral, betreibt über 2.300 Wettbüros im Land und beschäftigt mehr als 14.000 Menschen. David machte deutlich, dass das Unternehmen im Falle einer massiven Steuererhöhung seine Strategie überdenken müsse: „Wenn die Regierung die Steuern deutlich anhebt, müssen wir unsere Investitionen in Großbritannien überdenken und prüfen, welche Standorte noch wirtschaftlich sind.“
Laut der Entain-Chefin würde jede einzelne Steuererhöhung unmittelbare Folgen haben: Schon ein Prozentpunkt mehr könne dazu führen, dass viele Filialen nicht mehr rentabel seien. Sie betonte, Entain wolle ein profitables, globales Unternehmen bleiben – und könne seine Kapitalflüsse notfalls auf lukrativere Märkte außerhalb Großbritanniens verlagern.
Die Drohung ist nicht neu: Auch der Konkurrent Flutter Entertainment, Eigentümer von Paddy Power und Betfair, hat bereits Teile seiner Börsennotierung in die USA verlagert. David deutete an, dass Entain bei einer massiven Steuerlast ähnlich handeln könnte.
Regierung plant drastische Steueranpassungen
Die britische Regierung prüft derzeit mehrere Szenarien, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Vorgesehen ist offenbar eine Anhebung der Remote Gambling Duty (Online-Wettsteuer) von 21 % auf bis zu 50 %, ebenso wie eine Verdopplung der Spielautomatenabgabe und eine Erhöhung der General Betting Duty von 15 % auf 25 %. Laut Berechnungen des Institute for Public Policy Research könnten diese Maßnahmen bis zu 3,2 Milliarden Pfund (4,29 Milliarden US-Dollar) in die Staatskassen spülen.
Reeves erklärte, Glücksspielunternehmen müssten „ihren gerechten Anteil leisten“, insbesondere in wirtschaftlich angespannten Zeiten. Stella David hält dagegen: „Wir zahlen bereits unseren Anteil – allein 2024 hat Entain über 513 Millionen Pfund an Steuern abgeführt.“ Damit zähle das Unternehmen zu den 20 größten Steuerzahlern des Landes.
Ein Branchenvergleich zeigt, dass die gesamte Glücksspielindustrie jährlich rund 4 Milliarden Pfund an Steuern beisteuert, zusätzlich 350 Millionen für den Pferderennsport und über 12 Millionen für Sportarten wie Snooker, Darts und Rugby.
Sorge vor Abwanderung ins illegale Glücksspiel
David warnte zudem, dass eine Steuererhöhung die illegalen Märkte stärken könnte. Spieler würden kaum erkennen, ob sie auf einer lizenzierten oder einer illegalen Plattform wetten. „Der große Gewinner einer überzogenen Steuerpolitik wäre das Schwarzmarkt-Glücksspiel“, so David.
Sie verwies dabei auf die Niederlande, wo nach einer Steuererhöhung die legalen Einnahmen zurückgingen, während unlizenzierte Anbieter wuchsen. Diese Entwicklung könnte auch Großbritannien drohen, wenn die Regierung zu stark an der Steuerschraube drehe.
Zudem könnte die Maßnahme das Wachstum von Entain bremsen – gerade erst hatte der Konzern mit einem Umsatzplus im ersten Halbjahr 2025 überzeugt und seine Prognose erhöht
GambleAware begrüßt Debatte über Steuerpolitik
Anna Hargrave, Geschäftsführerin der Wohltätigkeitsorganisation GambleAware, begrüßte hingegen die politische Diskussion. Sie betonte, höhere Abgaben könnten auch den Spielerschutz stärken, wenn die Mittel gezielt für Prävention eingesetzt würden. „Glücksspielsucht ist ein ernstes Problem, das Millionen Menschen betrifft. Wenn diese Debatte dazu beiträgt, das Bewusstsein zu schärfen, ist das positiv“, erklärte Hargrave.
Die Entscheidung der Regierung wird im November erwartet. Branchenexperten warnen jedoch, dass ein zu starker Eingriff die Balance zwischen Regulierung, Wirtschaftskraft und Verbraucherschutz gefährden könnte.









