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In London wächst der Druck auf Bürgermeister Sadiq Khan. Mehrere Familien, die Angehörige durch glücksspielbedingte Suizide verloren haben, fordern ihn in einem offenen Brief auf, endlich sein Wahlversprechen einzulösen und Werbung für Glücksspiel im U-Bahn-Netz zu verbieten. Der Brief wurde von 28 Personen unterzeichnet, darunter 20 Hinterbliebenen. Sie erinnern daran, dass Khan bereits 2021 angekündigt hatte, entsprechende Werbeflächen im Verkehrsnetz von Transport for London zu sperren.
Vier Jahre später ist das Vorhaben noch immer nicht umgesetzt. Auf Bahnsteigen, in Tunneln und in den Waggons sind weiterhin Plakate und digitale Anzeigen für Online-Casinos oder Sportwetten zu sehen. Die Unterzeichner sprechen von einem gebrochenen Versprechen und fordern den Bürgermeister auf, ein klares Signal gegen Spielsucht zu setzen.
Warten auf eine nationale Regelung
Khan verweist bislang auf fehlende rechtliche Grundlagen. Sein Gesundheitsberater Dr. Tom Coffey erklärte, dass London ohne eine nationale Definition von „schädlicher Glücksspielwerbung“ rechtlich angreifbar wäre. Ein eigenständiges Vorgehen könne juristische Risiken bergen. Erst wenn die britische Regierung die geplante Reform des Glücksspielrechts abgeschlossen habe, wolle man prüfen, wie weit ein städtisches Verbot gehen dürfe.
Diese Zurückhaltung stößt bei den Betroffenen auf Unverständnis. Sie verweisen darauf, dass über 80 Städte und Bezirke in England eigene Werbebeschränkungen eingeführt haben, ohne rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen. Nach Ansicht der Familien wäre ein lokales Verbot ein starkes Signal, dass London den Schutz gefährdeter Menschen ernst nimmt.
Einnahmen und politische Zurückhaltung
Die wirtschaftliche Bedeutung der Werbeflächen ist nicht zu unterschätzen. Nach Angaben von Transport for London erzielte die Stadt im Geschäftsjahr 2022/2023 rund 663.000 Pfund aus Glücksspielwerbung. Zwischen 2018 und 2023 summierten sich die Einnahmen auf etwa fünf Millionen Pfund. Kritiker vermuten, dass die Abhängigkeit von diesen Einnahmen einer der Gründe für das Zögern des Bürgermeisters ist.
Der Labour-Politiker Krupesh Hirani, der in London eine Initiative gegen die negativen Folgen des Glücksspiels gegründet hat, unterstützt die Forderungen der Hinterbliebenen. Er warnt, dass London besonders stark betroffen sei. Etwa die Hälfte der Bevölkerung habe im vergangenen Jahr an Glücksspielen teilgenommen, rund 37 Prozent sogar regelmäßig. Steigende Lebenshaltungskosten und Inflation verschärften das Risiko, dass Menschen in problematisches Spielverhalten abrutschen.
Wachsende Kritik an Khan
Auch innerhalb der eigenen Partei wächst der Druck. Mehrere Abgeordnete erinnern daran, dass Khan in der Vergangenheit durchaus Werbeverbote durchgesetzt hat, etwa für ungesunde Lebensmittel oder Alkohol. Dass er beim Glücksspiel zögert, werten sie als Rückschritt. Aktivisten sprechen von politischer Bequemlichkeit, während Betroffene von einem Gefühl der Enttäuschung berichten.
Der Branchenverband Betting and Gaming Council weist die Vorwürfe zurück. Glücksspielwerbung unterliege bereits strengen Richtlinien, zudem seien Anbieter verpflichtet, Hinweise auf verantwortungsbewusstes Spielen zu veröffentlichen.
Sadiq Khan will auf den Brief der Familien reagieren und betont, dass er das Thema ernst nehme. Wann eine Entscheidung fällt, bleibt unklar. Sollte die Hauptstadt ein Werbeverbot beschließen, könnte dies Auswirkungen auf andere Städte im Vereinigten Königreich haben. Vorerst verbleibt die Glücksspielwerbung im Londoner U-Bahn-Netz, doch der politische und gesellschaftliche Druck auf den Bürgermeister wächst weiter.









