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In Spanien sorgt die jüngste Glücksspielpolitik der Regierung für Unmut in der Branche. Jorge Hinojosa, Generaldirektor des nationalen Glücksspielverbands JDigital, erklärte, dass die Regierung neue Regeln ohne Rücksprache mit den Marktakteuren eingeführt habe. Konkret geht es um eine neue Vorschrift, die Online-Anbieter verpflichtet, Warnhinweise im Stil von Tabakverpackungen auf ihren Plattformen und Produkten zu platzieren. Diese sollen Nutzer auf die Risiken von Spielsucht und mögliche Verluste hinweisen.
Glücksspielbranche von Reformdialog ausgeschlossen
Laut Hinojosa wurde der Verband nicht über die Pläne informiert, sondern erfuhr erst durch Medienberichte von der Maßnahme. „Das Ministerium für Verbraucherschutz hat einfach angekündigt, dass neue Regeln kommen – ohne Zeitplan, ohne Entwurf, ohne Konsultation“, so Hinojosa. Der entsprechende Passus wurde im Rahmen des Königlichen Dekrets 958/2020 umgesetzt, das die Werberichtlinien und Kommunikationsvorschriften für Glücksspielanbieter festlegt.
Als Begründung berief sich die Regierung auf aktuelle Suchtstatistiken des spanischen Gesundheitsministeriums, die Teil des nationalen Drogenplans seien. Doch Hinojosa zweifelt den Bezug dieser Daten an: „Die Zahlen sind seit Jahren stabil, insbesondere bei jungen Menschen. Es gibt keinen Beleg, dass sich die Situation verschärft hat.“
Rückkehr alter Werbebeschränkungen möglich
Darüber hinaus plant die Regierung offenbar eine Wiederbelebung strenger Werbevorgaben aus dem Jahr 2020. Dazu könnte auch das erneute Verbot von Prominenten in Glücksspielwerbung zählen, ebenso wie Einschränkungen bei TV- und Radiowerbung sowie Willkommensboni. Diese Maßnahmen waren nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs 2024 teilweise aufgehoben worden, sollen nun aber wieder eingeführt werden.
Hinojosa betont, dass tiefgreifende Regulierungsänderungen auf empirischer Grundlage beruhen müssten, anstatt aus politischem Kalkül beschlossen zu werden. „Wer schützt eigentlich den Markt, wenn der Staat nur auf Kontrolle und Strafen setzt?“, fragt er kritisch.
Einige Beobachter sehen hinter den jüngsten Entwicklungen eine politisch motivierte Kursänderung der Regierung, die nach mehreren Korruptionsaffären innerhalb der PSOE unter Druck steht. Premierminister Pedro Sánchez hatte zuletzt selbst Rücktrittsforderungen der Opposition zurückgewiesen.
Keine Steuererhöhung für Spaniens Glücksspielsektor erwartet
Trotz der regulatorischen Unsicherheit gibt es für die Branche auch positive Nachrichten: Eine Erhöhung der Glücksspielsteuer ist laut Hinojosa derzeit nicht geplant. „Wir hatten seit zwei Jahren keine reguläre Haushaltssitzung, und auch 2025 ist keine vorgesehen. Ein Steueranstieg steht daher nicht zur Debatte“, sagte er.
Damit unterscheidet sich Spanien deutlich von anderen Märkten wie dem Vereinigten Königreich oder den Niederlanden, wo die Regierungen Steuererhöhungen für Glücksspielunternehmen prüfen.
Hinojosa sieht die aktuelle Situation dennoch kritisch: „Jede zusätzliche Belastung würde Innovation und Investitionen gefährden – und das in einer Zeit, in der der Markt ohnehin politisch verunsichert ist.“Spaniens Glücksspielsektor steht derzeit ohnehin im Zeichen wachsender Reformen. Im Mittelpunkt steht dabei ein stärkerer Fokus auf Spielerschutz und Werbekontrolle, der jedoch zunehmend Spannungen zwischen Regierung und Industrie auslöst.









