Flutter Entertainment schließt 57 Paddy Power Filialen in Großbritannien und Irland
Foto von Tim Mossholder auf Unsplash

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Der Glücksspielkonzern Flutter Entertainment, Muttergesellschaft von Paddy Power, hat angekündigt, insgesamt 57 Wettbüros in Großbritannien und Irland zu schließen. Grund seien steigende Betriebskosten und ein zunehmend schwieriges Marktumfeld. Die Maßnahme betrifft rund 250 Mitarbeiter, von denen viele ihren Arbeitsplatz verlieren könnten.

Filialschließungen in Großbritannien und Irland

Laut Unternehmensangaben werden 29 Filialen in Großbritannien, darunter eine in Nordirland, sowie 28 Standorte in Irland dauerhaft schließen. Insgesamt sind 247 Beschäftigte von der Maßnahme betroffen, davon 128 in Großbritannien und 119 in Irland. Flutter erklärte, man wolle „wo möglich“ interne Versetzungen anbieten, doch nicht alle Mitarbeiter könnten übernommen werden.

Ein Sprecher des Unternehmens betonte, dass die Entscheidung notwendig gewesen sei, um den wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen: „Angesichts steigender Kosten und schwieriger Marktbedingungen haben wir uns entschlossen, 28 Shops in Irland zu schließen. Unser Ziel ist es, unser stationäres Angebot zu modernisieren und gleichzeitig effizienter zu werden.“

Die betroffenen Filialen sollen innerhalb des nächsten Monats schließen. Welche Standorte konkret betroffen sind, wurde bislang nicht bekannt gegeben.

Anhaltender Druck auf die britische Wettbranche

Die Schließungen kommen zu einer Zeit, in der die britische Glücksspielbranche stark unter Druck steht. Bereits Anfang Oktober hatte die Chefin von Entain, Stella David, vor möglichen Filialschließungen in Großbritannien gewarnt, sollte die Regierung die Glücksspielsteuer anheben. Auch der Betreiber von William Hill, Evoke, erwägt laut Medienberichten die Schließung von bis zu 200 Filialen, um Kosten zu senken.

Der Hintergrund ist eine mögliche Steuerreform, die im britischen Haushalt am 26. November vorgestellt werden soll. Das Finanzministerium erwägt, die bisherige dreistufige Steuerstruktur für Online-Glücksspiel durch eine einheitliche Abgabe zu ersetzen. Diese Maßnahme stößt bei vielen Betreibern auf Kritik, da sie zu höheren Steuerlasten führen und somit die Rentabilität vieler Standorte gefährden könnte.

Auch Glücksspielriese Entain warnte Entain vor den Folgen einer solchen Steuererhöhung und sprach von möglichen Standortschließungen und einem Rückgang der Investitionen im Vereinigten Königreich.

Gefahr weiterer Schließungen

Auch bei Flutter ist die Sorge groß, dass der Kostendruck weiter steigt. Schon jetzt verlagert das Unternehmen zunehmend Investitionen in internationale Märkte, insbesondere in die USA, wo das Sportwetten- und Online-Geschäft stärker wächst. Die britische und irische Einzelhandelsstruktur wird dagegen kontinuierlich überprüft.

Ein Unternehmenssprecher betonte jedoch, dass das stationäre Angebot von Paddy Power „ein wichtiger Bestandteil der Kundenbindung“ bleibe. Dennoch müsse man sich an neue Trends anpassen: „Wir investieren weiter in moderne Technologien und digitale Angebote, um das Erlebnis für unsere Kunden sowohl online als auch in unseren Shops zu verbessern.“

Branchenweiter Strukturwandel

Die angekündigten Schließungen sind Teil eines größeren Umbruchs im europäischen Glücksspielsektor. Immer mehr Anbieter konzentrieren sich auf digitale Geschäftsmodelle, während klassische Wettshops unter hohen Fixkosten und sinkender Kundennachfrage leiden.

Mit dem neuen Steuerplan der Regierung könnte sich dieser Trend noch verstärken. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren Hunderte von Filialen in Großbritannien schließen könnten, falls die Reform wie geplant umgesetzt wird.

Für viele Mitarbeiter in den Wettbüros bedeutet die Entscheidung von Flutter einen herben Rückschlag. Die Gewerkschaften fordern bereits Gespräche über Abfindungen und Umschulungsangebote, um den Arbeitsplatzverlust sozial abzufedern.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...