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In Frankreich ist ein international agierendes Netzwerk illegaler Online-Casinos zerschlagen worden. Die Ermittler gehen von Umsätzen in Höhe von nahezu einer Milliarde Euro aus. Zwei mutmaßliche Betreiber wurden festgenommen, während Konten in mehreren Ländern eingefroren und Vermögenswerte beschlagnahmt wurden. Die Aktion war das Ergebnis einer mehrjährigen Zusammenarbeit europäischer Justiz- und Polizeibehörden unter der Koordination von Eurojust.
Ermittlungen führen zu Crésus Casino
Ausgangspunkt des Verfahrens waren Hinweise von Spielern, die sich über verweigerte Auszahlungen beschwert hatten. Dabei geriet die Plattform Crésus Casino in den Fokus der Behörden. Das Online-Angebot war in Frankreich weder registriert noch lizenziert, richtete sich aber fast vollständig an französische Kunden. Ermittler gehen davon aus, dass die Seite von Unternehmen in Zypern und Curaçao betrieben wurde und für den europäischen Markt aufgebaut worden war.
Trotz mehrfacher Sperrungen durch die Glücksspielaufsicht ANJ blieb die Seite über neue Domains erreichbar. Auch über Textnachrichten wurden Spieler zu alternativen Links weitergeleitet. Mit mehr als einer Million monatlicher Zugriffe und nahezu ausschließlich französischen Nutzern war Crésus Casino eines der meistbesuchten illegalen Angebote in Europa.
Geldströme und internationale Spuren
Zwischen 2022 und 2025 wurden über verschiedene Konten mehr als 100 Millionen Euro verschoben. Ein Großteil floss nach Tschechien und Zypern. Die Ermittler gehen von systematischer Geldwäsche aus, um die Herkunft der Gelder zu verschleiern. Allein in den Jahren 2022 und 2023 sollen französische Spieler rund 237 Millionen Euro eingezahlt haben.
Mehrere Opfer gaben an, Gewinne nicht erhalten zu haben. Der dokumentierte Schaden liegt bei mehr als 200 000 Euro, tatsächlich dürfte er deutlich höher sein. Laut den Ermittlungsunterlagen war der Betrieb auf maximalen Umsatz ausgelegt. Sämtliche Gewinne flossen in ein komplexes Netz aus Firmenkonten und Zahlungsdienstleistern, die teils über Offshore-Strukturen miteinander verbunden waren.
Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg
Neben Frankreich beteiligten sich Belgien, Malta, Zypern, Litauen und Tschechien an der Operation. Eurojust koordinierte die Ermittlungen und stellte sicher, dass Informationen zwischen den Ländern in Echtzeit ausgetauscht wurden. In mehreren Staaten fanden zeitgleich Hausdurchsuchungen statt, Vermögen wurde eingefroren und digitale Beweismittel gesichert.
In Frankreich führten die Spezialeinheiten JUNALCO und OFAC die Untersuchungen, unterstützt von Finanzaufsicht und Cyberkriminalitätsabteilung. In Zypern und Malta waren Anti-Geldwäsche-Einheiten und Polizei im Einsatz, während in Tschechien Konten mit auffälligen Transaktionen blockiert wurden.
Haftbefehle und rechtliche Konsequenzen
Die beiden Hauptverdächtigen wurden am 9. Oktober einem Untersuchungsrichter in Paris vorgeführt. Ihnen werden der Betrieb illegalen Glücksspiels, organisierte Geldwäsche und Werbung für nicht lizenzierte Online-Angebote vorgeworfen. Beide sitzen in Untersuchungshaft. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, drohen bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe und Geldbußen von bis zu 750 000 Euro oder der Hälfte der gewaschenen Gelder.
Weitere Personen werden derzeit im Ausland überprüft, da die französischen Ermittler zusätzliche Beteiligte vermuten. Mehrere Unternehmen, über die das Netzwerk lief, stehen inzwischen unter gerichtlicher Kontrolle, um neue Transaktionen zu verhindern.
Folgen für den europäischen Glücksspielmarkt
Der Fall gilt als einer der größten seiner Art und wirft erneut Fragen nach der Wirksamkeit nationaler Sperrmaßnahmen auf. Die französische Glücksspielaufsicht ANJ will künftig enger mit europäischen Behörden zusammenarbeiten, um illegale Betreiber konsequenter zu verfolgen.
Branchenbeobachter sehen in dem Verfahren ein Beispiel für die Professionalisierung des illegalen Online-Marktes. Trotz verschärfter Regulierung bleibt das Geschäft mit unlizenzierten Casinos ein internationales Phänomen, das Finanzkriminalität und Verbraucherschutz gleichermaßen betrifft. Der Fall Crésus zeigt, wie schwierig es bleibt, den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr in einem global vernetzten Glücksspielsystem wirksam zu kontrollieren.









