PlayCity soll Spielsucht bekämpfen und illegale Anbieter stoppen
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Die Ukraine will den Spielerschutz im Online-Glücksspiel deutlich stärken. Das Ministerium für digitale Transformation gab bekannt, dass die staatliche Plattform PlayCity derzeit ein IT-Unternehmen sucht, das ein neues Register für ausgeschlossene Spieler entwickelt. Ziel ist es, gefährdete Personen besser vor exzessivem Spielverhalten zu schützen und die Kontrolle über den digitalen Glücksspielmarkt mit gezielten Maßnahmen zu verbessern.

Einführung des Sperrregisters im Dezember geplant

Das Projekt soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Wenn die technische Umsetzung planmäßig verläuft, soll das Sperrregister im Dezember 2025 starten. Über das System können sich Spieler künftig freiwillig selbst ausschließen, aber auch Angehörige können eine Sperre für gefährdete Familienmitglieder beantragen – ein bislang seltenes Konzept in Europa.

Der Zugang erfolgt über das Diia-Portal, die zentrale Bürgerplattform der Ukraine, die digitale Ausweise und Verwaltungsdienste bündelt. Damit wird das Sperrsystem direkt an die nationale Identifikationsdatenbank gekoppelt.

Bereits im Sommer hatte die Ukraine mit PlayCity ein neues staatliches Online-Überwachungssystem für Glücksspiel eingeführt, das in Echtzeit Transaktionen und Spielaktivitäten analysiert.

Digitale Kontrolle und Datenschutz

Das neue Register soll künftig automatisch mit lizenzierten Glücksspielanbietern kommunizieren. Betreiber werden verpflichtet, jeden Spieler beim Login gegen die Datenbank zu prüfen. Sobald eine Sperre besteht, wird der Zugang blockiert.

Ein Schwerpunkt liegt auf Cybersicherheit und Datenschutz. Die Behörden betonen, dass alle sensiblen Informationen verschlüsselt gespeichert werden und nur autorisierte Stellen Zugriff haben. Auch der Datenaustausch mit dem nationalen Bevölkerungsregister soll nach internationalen Standards abgesichert werden, um Missbrauch zu verhindern.

Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms

Die Einführung des Registers ist Teil eines umfassenden Modernisierungsplans der ukrainischen Glücksspielregulierung. Mit PlayCity will die Regierung den bislang zersplitterten Markt konsolidieren, Transparenz schaffen und Einnahmen für den Staat sichern.

Ein weiteres Projekt von PlayCity betrifft den Neustart des Lotteriemarkts, mit dem zusätzliche Mittel für die Landesverteidigung generiert werden sollen. Laut Schätzungen könnten allein die Lizenzgebühren über 10 Mio. Hrywnja (etwa 242 Mio. US-Dollar) in den Staatshaushalt einbringen.

Kampf gegen Spielsucht und illegale Anbieter

Behördenvertreter sehen im neuen Sperrregister einen wichtigen Schritt zur Bekämpfung von Spielsucht. Das System soll Menschen mit riskantem Spielverhalten frühzeitig identifizieren und ihnen den Zugang zu Online-Casinos, Sportwetten und Lotterien verwehren.

Darüber hinaus soll das Register helfen, illegale Anbieter besser zu erkennen und zu blockieren. Über Schnittstellen zum PlayCity-System könnten Verstöße gegen Lizenzen oder unregulierte Angebote schneller entdeckt werden.

Mit dem Sperrregister etabliert sich die Ukraine zunehmend als Vorreiter in der digitalen Glücksspielaufsicht Osteuropas – ein Modell, das auch für andere Staaten mit wachsendem Online-Spielmarkt interessant sein dürfte.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...