Dänemark führt mit parteiübergreifender Unterstützung strenge Werbebeschränkungen ein
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In Dänemark hat sich eine breite politische Mehrheit auf ein umfassendes Reformpaket zur Eindämmung von Spielsucht geeinigt. Das Programm trägt den Titel „Gaming Package 1: A more responsible gaming market“ und gilt als der bislang weitreichendste Versuch des Landes, insbesondere junge Menschen vor den Risiken des Glücksspiels zu schützen.

Das Paket umfasst zahlreiche Maßnahmen, die sowohl Werbung als auch Vermarktung von Glücksspielangeboten betreffen. Im Mittelpunkt steht dabei der Schutz vor aggressiven Werbeformen und die Eindämmung jugendlicher Spielteilnahme.

Werbung rund um Sportereignisse wird verboten

Ein zentraler Bestandteil der Reform ist das erweiterte Verbot von Glücksspielwerbung während Sportübertragungen. Künftig dürfen in Dänemark keine Wett- oder Casino-Werbespots mehr gesendet werden – weder zehn Minuten vor, noch zehn Minuten nach einem Spiel oder Event. Damit greift das Land härter durch als viele seiner europäischen Nachbarn.

Zudem wird der Einsatz von Prominenten und Influencern in Glücksspielkampagnen künftig untersagt. Diese Entscheidung folgt Empfehlungen des dänischen Youth Gaming Panel, das in den Gesetzgebungsprozess einbezogen wurde. Ziel ist es, zu verhindern, dass junge Menschen durch bekannte Gesichter oder Social-Media-Formate unbewusst in riskantes Spielverhalten gedrängt werden.

Steuerministerin Ane Halsboe-Jørgensen sprach in ihrer Erklärung von einem „wichtigen ersten Schritt“ zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Sie kritisierte insbesondere die wachsende Rolle des Influencer-Marketings, das es „viel zu leicht mache, in eine Sucht hineingezogen zu werden“.

Parteienübergreifender Konsens für den Spielerschutz

Bemerkenswert ist der politische Rückhalt für die Reform. Abgeordnete von zehn verschiedenen Parteien, von Konservativen bis Sozialdemokraten, unterstützten das Maßnahmenpaket. Diese Einigkeit unterstreicht die Dringlichkeit, mit der Dänemark auf die wachsende Zahl junger Menschen mit problematischem Spielverhalten reagiert.

Inhaltlich orientiert sich die neue Gesetzgebung auch an internationalen Entwicklungen. Ähnlich wie in Großbritannien, wo die Werbeauftritte von Sportstars wie Lewis Hamilton oder Gary Neville jüngst von der Werbeaufsicht beanstandet wurden, zieht Dänemark nun klare Grenzen.

Begleitet wird das Maßnahmenpaket von einem staatlichen Forschungsfonds, der die wissenschaftliche Untersuchung von Spielsucht und deren Prävention finanzieren soll. Damit will die Regierung langfristig belastbare Daten schaffen, um politische Entscheidungen noch gezielter treffen zu können.

Beginn einer neuen Ära der Glücksspielregulierung

Die dänische Steuerministerin sprach in diesem Zusammenhang von einem „Showdown mit einer Glücksspielindustrie, die zu lange zu viel Raum eingenommen hat“. Mit diesen Worten machte sie deutlich, dass „Gaming Package 1“ nicht das Ende, sondern den Auftakt einer umfassenden Reform darstellt. Weitere Gesetzesinitiativen sollen folgen, um Werbung, Spielertracking und Bonusprogramme noch stärker zu regulieren.Bereits im September hatten politische Beobachter eine tiefgreifende Reform der Glücksspielregulierung gefordert. Berichte zeigten, dass der Druck auf die Regierung zunehme, den Spagat zwischen Marktinteressen und Spielerschutz neu auszubalancieren. Mit dem nun verabschiedeten Paket setzt Dänemark genau hier an und etabliert sich als eines der progressivsten Länder Europas im Kampf gegen problematisches Glücksspiel.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...