Thailands Cyberpolizei zerschlägt das Netzwerk g2g69bet
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In Thailand haben Cyberermittler ein groß angelegtes Online-Glücksspielnetzwerk zerschlagen, das laut Behörden über 100 Millionen Baht (rund 2,7 Mio. €) umgesetzt haben soll. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein ehemaliger Muay-Thai-Champion, der nach monatelanger Observation festgenommen wurde. Die Operation „Knock Out 100-Million Gambling Website“ markiert einen der größten Erfolge der Cyber Crime Investigation Bureau (CCIB) in diesem Jahr.

Nach Angaben der Behörde soll der ehemalige Profikämpfer unter dem Aliasnamen „Puenkon Tor Surat“ das illegale Portal g2g69bet betrieben haben. Die Plattform war über mehrere Monate Ziel verdeckter Ermittlungen, nachdem auffällige Geldbewegungen und verdächtige Transaktionen registriert worden waren.

Landesweite Razzien und mehrere Festnahmen

Unter der Leitung von Generalmajor Chatchapandhakan Klaiklueng führten Einsatzkräfte zeitgleich neun Razzien in verschiedenen Provinzen durch, darunter in Chonburi, Lamphun und Saen Suk. Insgesamt wurden acht Verdächtige festgenommen, darunter Administratoren, Geldkuriere und Kontoinhaber.

Die Polizei stellte zahlreiche Beweismittel sicher, darunter Computer, Smartphones, Bankbücher und EC-Karten. Diese sollen für die Abwicklung von Wetten und Geldtransfers genutzt worden sein. Neben dem Hauptverdächtigen Weerapong („Puenkon Tor Surat“) wurden auch Prawit (27), Thawatchai (37) und Mutita (22) festgenommen. 

Sie sollen für Bargeldbewegungen und Kontoverwaltung verantwortlich gewesen sein. Zwei weitere Verdächtige, Nareerak (30) und Neramit (23), wurden in Lamphun verhaftet, wo sie mutmaßlich mit der Hauptseite verknüpfte Glücksspielplattformen betrieben.

Alle Beteiligten werden wegen des Betriebs und der Förderung illegalen Online-Glücksspiels sowie wegen Geldwäsche angeklagt. Die Ermittler gaben bekannt, dass die sichergestellten Vermögenswerte und Beweismittel an die Staatsanwaltschaft übergeben wurden.

Kampf gegen Online-Glücksspiel gewinnt an Dynamik

Die thailändischen Behörden gehen seit Monaten verstärkt gegen illegale Glücksspielangebote im Internet vor. Die aktuelle Aktion folgt auf eine Reihe von Razzien, die in den vergangenen Monaten zahlreiche Webseiten und Betreiber trafen. Dabei arbeiten Polizei, Finanzaufsicht und Telekommunikationsbehörden zunehmend koordiniert, um Netzwerke zu identifizieren und zu zerschlagen.

Besonders auffällig ist die hohe Professionalisierung der illegalen Anbieter. Viele der beschlagnahmten Systeme nutzten verschlüsselte Kommunikationskanäle, Proxy-Server und internationale Zahlungsdienste, um Transaktionen zu verschleiern. Ermittler gehen davon aus, dass mehrere Millionen Baht ins Ausland transferiert wurden.

Während die Regierung öffentlich über eine mögliche Legalisierung des Casinospiels nachdenkt, zeigen die jüngsten Ereignisse, wie komplex und weit verzweigt der Schwarzmarkt tatsächlich ist. Zudem berichteten Medien zuletzt, dass die neue Regierung derzeit Abstand von einer Legalisierung nimmt und stattdessen auf strengere Überwachung und Strafverfolgung setzt.

Politischer Druck und gesellschaftliche Debatte

Die Festnahmen könnten die politische Diskussion in Bangkok erneut anheizen. Gegner einer Legalisierung argumentieren, dass die bestehenden Gesetze ausreichen, wenn sie konsequent durchgesetzt werden. Befürworter hingegen verweisen auf den florierenden Schwarzmarkt und mögliche Steuereinnahmen bei kontrollierter Öffnung.

Mit der Zerschlagung von g2g69bet sendet die CCIB ein deutliches Signal an Betreiber illegaler Plattformen. Die Behörden kündigten an, weitere Ermittlungen gegen Finanzmittler und Partnerseiten einzuleiten. Ziel sei es, das gesamte Netzwerk hinter dem Portal offenzulegen und den Geldfluss dauerhaft zu unterbinden.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...