Sammelklage in den USA gegen Rapper Drake und Streamer Adin Ross
Foto von Mackenzie Marco auf Unsplash

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Der kanadische Rapper Drake und der US-Streamer Adin Ross stehen im Zentrum einer neuen Sammelklage in den Vereinigten Staaten. Eingereicht wurde sie von einem Bürger aus Missouri, der dem Duo und der Onlineplattform Stake.us vorwirft, illegales Glücksspiel gezielt an junge Nutzer zu bewerben. Die Vorwürfe reichen von Täuschung über unlautere Geschäftspraktiken bis hin zum bewussten Umgehen lokaler Glücksspielgesetze.

Täuschung durch Social-Casino-Modell

Nach Angaben der Klägerseite stellt Stake.us sein Angebot als sogenanntes Social Casino dar, in dem Nutzer mit virtuellen Münzen spielen können. Tatsächlich soll die Plattform jedoch laut Klage ein System geschaffen haben, das echtes Glücksspiel ermöglicht. Spieler können zwischen zwei Währungen wählen: Gold Coins, die angeblich keinen Geldwert haben, und Stake Cash, die sich in Kryptowährung oder echtes Geld umwandeln lassen. Dadurch, so die Anklage, werde die gesetzliche Regulierung umgangen und der Eindruck eines harmlosen Unterhaltungsangebots erweckt.

Besonders kritisch sehen die Anwälte, dass Stake.us seine Inhalte in sozialen Netzwerken verbreitet und damit auch Minderjährige erreicht. In Missouri ist Online-Glücksspiel verboten, weshalb der Kläger davon ausgeht, dass der Betreiber bewusst rechtliche Grauzonen ausnutzt. Der Fall könnte zu einer Prüfung führen, wie Social-Casinos künftig reguliert werden.

Drake und Ross im Zentrum der Werbekampagne

Nach Angaben der Klage sollen Drake und Adin Ross Millionenbeträge von Stake.us erhalten haben, um die Plattform in Livestreams und auf Social Media zu bewerben. Beide präsentierten sich regelmäßig beim Online-Spiel, angeblich mit eigenem Geld. Die Klägerseite geht jedoch davon aus, dass ihre Einsätze von Stake finanziert wurden, um den Anschein hoher Gewinne und spielerischer Leichtigkeit zu erzeugen. Diese Inszenierung habe besonders junge und beeinflussbare Zuschauer angesprochen.

Am Tag der Klageveröffentlichung sorgte ein weiteres Detail für Diskussionen. Drake postete ein Video, in dem er einen Kontostand von einer Million US-Dollar auf seinem Stake-Konto präsentierte. Zeitgleich veröffentlichte Stake einen Geburtstagsgruß an den Musiker. Beobachter sehen darin ein unglückliches Timing, das die Nähe zwischen dem Rapper und der Glücksspielplattform unterstreicht.

Kritik an der Rolle von Prominenten im Glücksspiel

Die Klage richtet sich nicht nur gegen Stake.us, sondern auch gegen die Mechanismen, mit denen Influencer und Musiker Online-Casinos bewerben. Nach Einschätzung von Branchenkennern steht der Fall beispielhaft für eine Entwicklung, bei der prominente Persönlichkeiten ihren Einfluss nutzen, um Glücksspielangebote zu bewerben. Die Reichweiten solcher Kampagnen sind enorm, die rechtliche Einordnung oft unklar.

Stake.us selbst hat bislang keine Stellungnahme zur aktuellen Klage abgegeben. In der Vergangenheit betonte das Unternehmen jedoch, seine Aktivitäten entsprächen den geltenden Gesetzen der US-Bundesstaaten, in denen es operiere. Auch Drake und Adin Ross haben bisher nicht auf die Vorwürfe reagiert.

Mögliche Folgen für den Glücksspielmarkt

Der Rechtsstreit könnte Signalwirkung über die USA hinaus haben. Experten gehen davon aus, dass eine erfolgreiche Klage neue Grenzen für die Zusammenarbeit zwischen Prominenten und Glücksspielunternehmen setzen könnte. Vor allem in sozialen Netzwerken, wo Glücksspielinhalte millionenfach abgerufen werden, steigt der Druck auf Plattformen und Werbepartner, transparenter zu handeln.

Der Fall zeigt, wie eng Musik, Streaming und Glücksspiel inzwischen miteinander verflochten sind. Für Drake und Ross steht dabei nicht nur ihr öffentliches Image auf dem Spiel, sondern auch die Frage, wie weit kommerzielle Kooperationen mit Online-Casinos gehen dürfen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...