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Die dänische Glücksspielbranche steht unter Druck. Mit dem Gesetzespaket „Spilpakken 1“ hat die Regierung eine Reihe von Verschärfungen beschlossen, die Werbung, Bonusaktionen und Außenwerbung für Glücksspielanbieter stark einschränken. Was in Kopenhagen als notwendige Antwort auf steigende Spielprobleme gilt, sorgt in der Branche für Entsetzen. Vertreter sprechen von einem tiefen Einschnitt in einen bislang stabilen und regulierten Markt.
Strenge Auflagen für Werbung und Bonusaktionen
Das neue Maßnahmenpaket sieht vor, dass Glücksspielwerbung während Live-Übertragungen von Sportveranstaltungen vollständig untersagt wird. Dieses sogenannte „whistle-to-whistle“-Verbot greift von Anpfiff bis Abpfiff und betrifft vor allem Anbieter von Sportwetten. Darüber hinaus wird Außenwerbung stark eingeschränkt, insbesondere im Umkreis von Schulen, wo künftig ein Mindestabstand von 200 Metern eingehalten werden muss. Auch Free-to-Play-Angebote und Willkommensboni werden durch die neuen Vorgaben limitiert.
Die Regierung argumentiert, dass diese Schritte notwendig seien, um den wachsenden Problemen mit Spielsucht zu begegnen. Nach offiziellen Angaben haben in Dänemark inzwischen rund 500.000 Erwachsene ein Glücksspielproblem, doppelt so viele wie noch 2016. Zudem zeigt sich eine deutliche Zunahme von Jugendlichen, die erste Anzeichen riskanten Spielverhaltens aufweisen.
Branche warnt vor Wettbewerbsnachteil
Für die lizenzierten Anbieter kommt die politische Wende überraschend. Jahrzehntelang galt Dänemark als Beispiel für ein ausgewogenes Regulierungsmodell, das Spielerschutz und Marktinteressen vereinte. Nun befürchten viele, dass die Reform das Gleichgewicht zerstören könnte. Morten Rønde, Geschäftsführer des Branchenverbands Spillebranchen, sprach von einem Schock. Der Entzug der Werbemöglichkeiten nehme legalen Anbietern die Chance, sich von nicht lizenzierten Plattformen abzugrenzen.
Rønde warnt, dass die neuen Einschränkungen den Schwarzmarkt stärken könnten. In Ländern wie Italien oder den Niederlanden sei nach ähnlichen Regelungen die Zahl der illegalen Anbieter deutlich gestiegen. Wenn legale Marken in der Öffentlichkeit kaum noch sichtbar sind, verliere der Verbraucher die Orientierung und dies habe Folgen für den Spielerschutz.
Wirtschaftliche Folgen für Medienhäuser
Auch dänische Medienunternehmen spüren die Auswirkungen der geplanten Maßnahmen. Der Fernsehsender TV2 rechnet mit einem Rückgang seiner Werbeeinnahmen um rund 12 Millionen Euro jährlich. Damit trifft das Paket nicht nur die Glücksspielbranche, sondern auch den Mediensektor, der stark von Sportwettenwerbung abhängig ist.
Marktanalysten von H2 Gambling Capital bestätigen, dass sich die Kanalisierungsrate des dänischen Glücksspielmarkts bereits verschlechtert hat. Nur noch etwa 72 Prozent der Spieler nutzen lizenzierte Angebote, früher lag der Wert bei über 90 Prozent. Sollte dieser Trend anhalten, droht eine Schwächung des regulierten Marktes und ein Anstieg unkontrollierter Anbieter.
Kritik an politischer Begründung
Kritiker werfen der Regierung vor, ihre Entscheidung auf veralteten Daten gestützt zu haben. Die von der Politik zitierte Spielsucht-Studie stammt aus dem Jahr 2021 und wird von Branchenvertretern als unzureichend bezeichnet. Neuere Erhebungen zum Spielverhalten seien bislang nicht berücksichtigt worden.
Auch außerhalb Dänemarks stößt das Vorgehen auf Skepsis. Gustaf Hoffstedt, Generalsekretär des schwedischen Glücksspielverbands BOS, sieht in den dänischen Maßnahmen einen gefährlichen Kurswechsel. Dänemark habe lange als positives Beispiel für verantwortungsvolle Regulierung gegolten. Mit „Spilpakken 1“ drohe dieses Image verloren zu gehen.
Die neuen Bestimmungen sollen Anfang 2027 in Kraft treten. Bis dahin bleibt der Branche Zeit, ihre Strategie anzupassen.










