Nach Kritik an überzogenen Preisen räumt MGM-Chef Bill Hornbuckle Fehler in der Preispolitik ein
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Nach massiver Kritik an den Preisen in den Häusern von MGM Resorts International hat Vorstandschef Bill Hornbuckle offen eingeräumt, dass der Konzern im Sommer die Erwartungen der Gäste verfehlt habe. Während einer Investorenkonferenz sprach der CEO von einem klaren Versäumnis. 

„Shame on us“, sagte Hornbuckle mit Blick auf die Preisgestaltung in den Casinos und Hotels der Unternehmensgruppe. Eine 26-Dollar-Flasche Fiji-Wasser im ARIA Resort & Casino wurde dabei zum Sinnbild für eine aus dem Ruder gelaufene Preisstrategie. Auch der 12-Dollar-teure Kaffee im Excalibur Hotel & Casino sorgte für Kopfschütteln unter Besuchern.

Hornbuckle betonte, man habe sich zu weit von der Realität entfernt. Gäste hätten zwar ein Premium-Erlebnis erwartet, aber keine überzogenen Preise für Alltägliches. Der Konzern habe darauf reagiert und eine umfassende Preisanalyse durchgeführt.

Rückgang der Besucherzahlen in Las Vegas

Die Las Vegas Convention and Visitors Authority meldete im Sommer einen deutlichen Besucherrückgang. Im Juni kamen 11 Prozent weniger Touristen als im Vorjahr, im August lag der Rückgang noch bei rund sieben Prozent. Besonders die Fluglinie Spirit Airlines verzeichnete 400.000 weniger Passagiere auf der Strecke nach Las Vegas. Gleichzeitig blieben viele Autofahrer aus Südkalifornien aus, und auch internationale Gäste reisten seltener in die Glücksspielmetropole.

Diese Entwicklung traf MGM besonders hart, da der Konzern mehrere der größten Resorts der Stadt betreibt. Neben den sinkenden Besucherzahlen erschwerten Renovierungen im MGM Grand die Situation zusätzlich. Das Unternehmen musste erkennen, dass hohe Preise und ein schwächerer Reisemarkt keine tragfähige Kombination darstellen.

Konzern reagiert mit Preisanpassungen

Finanzvorstand Jonathan Halkyard erklärte, dass inzwischen rund 90 Prozent der notwendigen Preisanpassungen umgesetzt worden seien. Ziel sei es, zu einem realistischen Preisniveau zurückzukehren, das die Erwartungen der Gäste widerspiegele. MGM wolle den Fokus wieder stärker auf Vertrauen und langfristige Kundentreue legen. Hornbuckle sagte, man habe aus den Fehlern gelernt und werde künftig schneller reagieren, wenn sich Marktbedingungen ändern.

Nach seinen Worten war die Preisstrategie in der Hochsaison „schlicht aus dem Gleichgewicht geraten“. Der Konzern wolle künftig stärker auf Datenanalysen und Gästefeedback setzen, um Preisentscheidungen fundierter zu treffen.

Geschäftszahlen unter Druck, aber Zuversicht für das vierte Quartal

Im dritten Quartal verringerte sich der Nettoumsatz von MGM in Las Vegas um rund 2 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn sank von 731 auf 601 Millionen US-Dollar. Der Rückgang wird teilweise auf Modernisierungsarbeiten im MGM Grand und auf die schwache Reisesaison zurückgeführt.

Trotz der Einbußen zeigt sich die Konzernführung optimistisch. Hornbuckle erwartet, dass das vierte Quartal stärker ausfallen wird. Großveranstaltungen und internationale Events sollen die Nachfrage ankurbeln. MGM wolle außerdem prüfen, welche Angebote künftig stärker auf ein Preis-Leistungs-Verhältnis und die Erwartungen der Gäste ausgerichtet werden können.

Für MGM beginnt damit eine entscheidende Phase. Der Konzern muss das verlorene Vertrauen der Gäste zurückgewinnen und beweisen, dass Luxus und Fairness sich in Las Vegas nicht widersprechen müssen. Ob die Korrekturen ausreichen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...