Der US-Kongress untersucht den NBA-Wettskandal
Foto von Dean Bennett auf Unsplash

Wenn Sie über Affiliate-Links in unseren Inhalten einzahlen, erhalten wir möglicherweise eine Provision, ohne dass Ihnen dadurch zusätzliche Kosten entstehen. Bei CasinoBeats stellen wir sicher, dass alle Empfehlungen sorgfältig geprüft werden, um Genauigkeit und Qualität zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie in unseren redaktionellen Richtlinien.

Die NBA steht wegen eines massiven Wettskandals unter Druck. Nach den jüngsten Anklagen gegen mehrere aktive und ehemalige Profis verlangt der US-Kongress Aufklärung über mögliche Versäumnisse der Liga. Es geht um illegale Wetten, Manipulationen und die Frage, wie eng die Partnerschaften mit Sportwettenanbietern inzwischen geworden sind.

Kongressanhörung ohne die NBA-Spitze

Vertreter der Liga trafen sich am Mittwoch dieser Woche auf dem Capitol Hill mit juristischen Beratern und Mitarbeitern des Energie- und Handelsausschusses des Repräsentantenhauses. Weder Commissioner Adam Silver noch sein Stellvertreter Mark Tatum nahmen an der Sitzung teil. Das Treffen verlief nach Angaben von Teilnehmern sachlich, dauerte weniger als eine Stunde und konzentrierte sich auf die jüngsten Vorwürfe gegen Trainer und Spieler.

Die Ausschussmitglieder wollten wissen, welche Maßnahmen die NBA ergreift, um illegale Wetten und die Weitergabe vertraulicher Informationen zu verhindern. Anlass waren die Anklagen gegen Trail-Blazers-Coach Chauncey Billups, den früheren Spieler und Assistenten Damon Jones sowie Miami-Heat-Profi Terry Rozier. Alle drei sollen an verschiedenen Wett- und Manipulationsschemen beteiligt gewesen sein.

Spieler und Trainer im Fokus der Ermittlungen

Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen Vorwürfe, wonach Spieler und Trainer interne Informationen über Verletzungen oder Spielaufstellungen an Dritte weitergegeben haben sollen, um Wetten zu beeinflussen. Terry Rozier soll sich im Jahr 2023 absichtlich aus einem Spiel genommen haben, damit ein Komplize auf den Spielausgang wetten konnte. Gegen Damon Jones wird ermittelt, weil er vertrauliche Informationen über Spieler der Los Angeles Lakers an Wettkunden weitergegeben haben soll.

Chauncey Billups wird eine Beteiligung an manipulierten Pokerrunden vorgeworfen, die mit Mitgliedern bekannter Mafiafamilien in Verbindung gebracht werden. Sein mutmaßlicher Anteil an dem Betrug reicht laut Anklage bis ins Jahr 2019 zurück. Bereits zuvor war mit Jontay Porter ein anderer NBA-Profi wegen Manipulationen und illegaler Wetten lebenslang gesperrt worden.

Liga kündigt strengere Regeln an

Die NBA betont, dass sie seit Jahren klare Vorgaben zum Schutz vor Spielmanipulationen habe. Dennoch sollen die Meldepflichten für Verletzungen und die Kommunikation über Einsatzfähigkeit überprüft werden. Künftig sollen Teams verpflichtet werden, Informationen über Spieler früher und verbindlicher zu veröffentlichen. Ziel ist es, mögliche Informationslecks zu schließen und das Vertrauen in den Wettbewerb zu sichern.

Seit 2021 unterhält die Liga offizielle Partnerschaften mit großen Wettanbietern wie BetMGM, FanDuel und DraftKings. Diese Kooperationen verschaffen der NBA Einblick in die Überwachungssysteme der Anbieter, um auffällige Wettmuster schneller zu erkennen. Im Fall von Jontay Porter führte genau diese Überwachung letztlich zur Aufdeckung seines Betrugs.

Auch der Senat schaltet sich ein

Neben dem Repräsentantenhaus untersucht nun auch der Senat den Fall. Der Handelsausschuss unter Vorsitz von Ted Cruz und Maria Cantwell hat die NBA aufgefordert, bis zum 10. November eine schriftliche Stellungnahme vorzulegen. Sollten die Antworten nicht überzeugen, könnte Commissioner Silver vor dem Ausschuss aussagen müssen.

Beide Kammern sehen die Integrität des Profisports in Gefahr. Der Senat warnte, dass Skandale dieser Art das Vertrauen der Zuschauer untergraben und den gesamten US-Sport in Verruf bringen könnten. Die NBA erklärte, man habe Rozier nicht ausdrücklich entlastet, sondern lediglich keine Beweise für einen Regelverstoß gefunden, da der Liga keine staatsanwaltlichen Ermittlungsrechte zur Verfügung stehen.

Der Druck aus dem Kongress könnte zu einer Verschärfung der NBA-Richtlinien führen, da diese sich künftig stärker gegenüber der Politik für Transparenz und Integrität verantworten muss.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...