Epic Games erlaubt in Fortnite künftig Lootboxen im UEFN
Foto von Erik Mclean auf Unsplash

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Epic Games erweitert die Monetarisierungsmöglichkeiten in Fortnite um ein neues System innerhalb des Unreal Editor for Fortnite (UEFN). Künftig sollen Creator dort zufällige, bezahlte Gegenstände anbieten können, ähnlich wie klassische Lootboxen. Minderjährige dürfen an diesen Käufen allerdings nur teilnehmen, wenn ihre Eltern ausdrücklich zustimmen. Mit dieser Regelung will das Unternehmen neue Wege bei der Monetarisierung einschlagen und zugleich den Jugendschutz stärken.

Monetarisierung durch bezahlte Zufallsinhalte

Im Zentrum der Neuerung steht die Möglichkeit, in UEFN-Inseln bezahlte Gegenstände mit zufälligem Inhalt zu integrieren. Entwickler können damit neue Einnahmequellen erschließen, während Spieler zusätzliche Belohnungen erhalten. Epic Games legt dabei Wert auf klare Regeln: Nur Konten, die von Eltern oder Erziehungsberechtigten freigegeben wurden, dürfen solche Käufe tätigen. Das System knüpft damit direkt an die bestehenden Kindersicherungen innerhalb von Fortnite an.

Für Epic Games ist dies ein weiterer Schritt, um die Creator-Ökonomie auszubauen. UEFN hat sich in den vergangenen Monaten zu einer Plattform entwickelt, auf der Nutzer eigene Spielwelten gestalten und über In-Game-Käufe monetarisieren können. Die Einführung zufälliger Bezahlmechaniken soll dieses System flexibler machen, stößt aber zugleich auf Skepsis.

Zustimmungspflicht als Sicherheitsmaßnahme

Die elterliche Zustimmung spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung. Über die Kindersicherung können Eltern künftig festlegen, ob ihr Kind in UEFN kostenpflichtige Gegenstände erwerben darf. Ist die Funktion deaktiviert, bleibt der Zugang zu solchen Transaktionen gesperrt. Damit will Epic Games sicherstellen, dass keine Minderjährigen ohne Erlaubnis der Eltern Geld für virtuelle Inhalte ausgeben.

Die neue Regelung soll zugleich Transparenz schaffen. Viele Spielehersteller stehen wegen ihrer Monetarisierungsmodelle in der Kritik, da zufällige Belohnungen häufig als Glücksspielmechanik interpretiert werden. Mit der Einbindung der Eltern versucht Epic Games, diesen Vorwurf zu entkräften und die Verantwortung klar zu verteilen. Das System verbindet ökonomische Interessen der Entwickler mit dem Schutz der jüngeren Spielerschaft.

Geteilte Reaktionen in der Community

Die Ankündigung löste in der Fortnite-Community unterschiedliche Reaktionen aus. Einige sehen darin einen sinnvollen Ansatz, Monetarisierung und Jugendschutz zu vereinen. Andere kritisieren, dass Lootboxen überhaupt wieder Teil des Spiels werden. Vor allem die Möglichkeit, dass Kinder mit Zustimmung ihrer Eltern an zufälligen, glücksspielähnlichen Käufen teilnehmen können, wird als problematisch empfunden.

Für viele Creator bedeutet die neue Regelung dennoch eine Chance. Sie könnten künftig flexibler auf ihre Zielgruppen eingehen und Belohnungssysteme integrieren, die bisher nicht erlaubt waren. Gleichzeitig bleibt unklar, in welchem Umfang Epic Games die Inhalte und Wahrscheinlichkeiten dieser Zufallsmechaniken kontrollieren wird. Diese Unsicherheit trägt zur anhaltenden Diskussion bei.

Zwischen Innovation und Verantwortung

Mit dem Schritt zu bezahlten Zufallsinhalten im UEFN setzt Epic Games ein deutliches Signal. Das Unternehmen versucht, die Grenzen zwischen kreativer Freiheit und elterlicher Kontrolle neu zu definieren. Während Entwickler profitieren und Kinder theoretisch geschützt sind, bleibt die öffentliche Debatte um Lootboxen bestehen. Ob die Zustimmungspflicht tatsächlich den gewünschten Schutz bietet, wird sich erst zeigen, wenn das System in der Praxis greift.

Klar ist, dass Epic Games erneut versucht, wirtschaftliche Innovation mit Regulierung zu verbinden. Die Einführung von Lootboxen mit elterlicher Freigabe zeigt, wie stark das Unternehmen auf Selbstregulierung setzt. Für die Branche ist das ein spannender Testfall, für Eltern und Spieler zugleich eine neue Verantwortung.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...