Die Konzession des Casino St. Moritz bleibt bis mindestens 2028 unbesetzt
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Die Schweizer Casinolandschaft bleibt für mehrere Jahre unverändert. Wie aus einer Mitteilung auf dem Informationsportal des Bundesrates hervorgeht, wird die frei gewordene Spielbankenkonzession für den Standort St. Moritz bis mindestens 2028 nicht neu ausgeschrieben. Damit bleibt die Zukunft des Casinostandortes im Engadin vorerst offen.

Der Entscheid folgt auf eine Reihe regulatorischer Schritte, die ihren Anfang im Frühjahr nahmen. Das Casino St. Moritz musste Ende April den Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen einstellen, was auch mehr als 30 Mitarbeitende traf. Die Betreiberin, die Casinos Austria Swiss AG, konnte trotz intensiver Bemühungen keinen geeigneten Käufer präsentieren. Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) leitete daraufhin ein Verfahren zum Konzessionsentzug ein und gewährte dem bisherigen Konzessionär das rechtliche Gehör.

Offizieller Entzug der Konzession

Im August erfolgte der nächste Schritt: Die ESBK entzog der Betreiberin die Konzession für den Standort St. Moritz formell. Damit wurde die Casinokonzession der Zone «Südbünden» offiziell frei – eine Ausnahme in der stark regulierten Schweizer Spielbankenlandschaft. 

Wie der Bundesrat nun mitteilt, soll die vakante Konzession nicht unmittelbar neu vergeben werden. Stattdessen wurde die ESBK beauftragt, im Rahmen der Gesamtevaluation der Schweizer Casinolandschaft Empfehlungen für das weitere Vorgehen zu erarbeiten. Dieser Bericht ist bis September 2028 fällig und soll analysieren, wie sich Angebot, Marktstruktur und Standortlogik landesweit entwickeln.

Erst nach Abschluss dieser Gesamtevaluation soll entschieden werden, ob die Konzession für die Zone «Südbünden» erneut ausgeschrieben wird. Laut Bundesrat ist deshalb frühestens Ende 2028 mit einem Entscheid zu rechnen.

Unklare Perspektive für den Casinostandort St. Moritz

Für die Region bedeutet die Verzögerung weiterhin Unsicherheit. Das Engadin gilt traditionell als attraktiver Tourismusstandort, doch wirtschaftlich tragfähige Casinoangebote lassen sich dort offenbar nicht leicht etablieren. Die ausstehende Ausschreibung erlaubt der Politik, strukturelle Fragen in Ruhe zu klären: Wie wichtig ist der Casinobetrieb für die Region? Welche Betreiber könnten in Zukunft Interesse zeigen? Und wie konkurrenzfähig ist der Standort im nationalen Vergleich?

Bis zur Entscheidung 2028 bleibt das Casino St. Moritz damit ein Beispiel für die Herausforderungen kleinerer Casinoregionen – und für den vorsichtigen Ansatz, mit dem die Schweiz ihr streng reguliertes Spielbankensystem steuert.

Bedeutung für die Schweizer Casinopolitik

Der Entscheid des Bundesrates sendet auch ein Signal an die gesamte Branche. Die Schweiz setzt weiterhin auf langfristige Planung, stabile Marktstrukturen und vorsichtige Standortpolitik. Statt schnell zu reagieren, priorisiert die Politik eine umfassende Analyse der gesamten Casinolandschaft, bevor neue Lizenzen vergeben werden. 

Für Betreiber bedeutet das Planungssicherheit, aber auch, dass kurzfristige Marktchancen bewusst begrenzt werden. Für Südbünden bleibt die Hoffnung, dass ein erneutes Vergabeverfahren nach 2028 neue Impulse bringt und vielleicht einen Betreiber anzieht, der den Standort St. Moritz nachhaltig beleben kann.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...