Google verbietet Offline-Glücksspielwerbung in 35 Ländern
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Google hat seine Werberichtlinien erneut angepasst und das Verbot für Werbung rund um Offline-Glücksspielaktivitäten deutlich ausgeweitet. Seit dem 19. November 2025 gelten die neuen Vorgaben, die für Marketingabteilungen von Casino-Betreibern und Glücksspielunternehmen weltweit spürbare Einschränkungen bringen.

Was Google nun als „Offline Gambling“ einstuft

Nach Angaben des Unternehmens umfasst Offline-Glücksspiel sämtliche realen, physischen Glücksspielangebote oder entsprechende Einrichtungen. Dazu zählen klassische Spielbanken, Spielhallen wie etwa Pachinko-Salons sowie die Übertragung von Pokerturnieren, die in physischen Räumen stattfinden.

Damit grenzt Google diese Kategorie klar von Online-Glücksspiel und Social Casinos ab, deren Bewerbung weiterhin gesonderten Zertifizierungsprozessen unterliegt. Die neuen Regeln sollen insbesondere gewährleisten, dass Werbung für reale Glücksspielstandorte nicht in Märkten ausgespielt wird, in denen solche Aktivitäten gesetzlich nicht beworben werden dürfen.

35 Länder mit vollständigem Werbeverbot

Ein zentraler Teil des Updates ist die Liste der Länder, in denen Werbung für Offline-Glücksspiel strikt untersagt bleibt. Google verweist darauf, dass „Promotion of offline gambling“ überall dort verboten ist, wo entsprechende Werbung gesetzlich nicht zulässig ist.

Die Liste umfasst inzwischen 35 Jurisdiktionen, darunter große Märkte wie China, Indien, Indonesien, Malaysia und Saudi-Arabien. Neu hinzugekommen sind unter anderem Bulgarien, Estland, Italien, Litauen, die Philippinen, Nordirland, die Türkei und Ukraine. Die

Änderungen gelten sofort und betreffen sowohl Suchanzeigen als auch Display-Werbung auf allen Google-Plattformen.

Wo Werbung weiterhin erlaubt bleibt

In Ländern, in denen Offline-Glücksspielwerbung rechtlich zulässig ist, bleibt die Ausspielung solcher Anzeigen weiterhin möglich. Google betont jedoch, dass auch dort nur legale, physische Glücksspielaktivitäten beworben werden dürfen. Dazu gehören Spielbanken, staatlich zugelassene Spielhallen oder Veranstaltungen, die in kontrollierten Glücksspielstätten stattfinden.

Die Richtlinien verweisen zudem auf regionale Einschränkungen. So kann Werbung in einem Land zwar grundsätzlich erlaubt sein, dennoch aber bestimmte Formate oder Werbeplätze betreffen, die lokal reguliert sind.

Bedeutung für die Branche

Für Glücksspielanbieter bedeutet die Richtlinienverschärfung, dass Marketingkampagnen künftig noch präziser geplant und stärker mit lokalen Regulierungen abgeglichen werden müssen. Besonders Unternehmen, die mehrere Märkte bedienen, müssen ihre Werbestrategien anpassen, um Verstöße zu vermeiden.

Das Update folgt einer Phase zunehmender regulatorischer Aufmerksamkeit gegenüber großen Tech-Plattformen. Erst kürzlich wurde Google zusammen mit Apple und Meta in einem Verfahren zu Glücksspiel-Apps und Werbezulassungen thematisiert.

Einordnung

Die neuen Beschränkungen zeigen, dass Google seine globale Compliance-Strategie konsequent ausbaut. Die klare Abgrenzung zwischen Online- und Offline-Glücksspielwerbung sowie die erweiterten Verbotslisten deuten darauf hin, dass der Konzern regulatorische Risiken minimieren und zugleich mehr Transparenz schaffen will. 

Für Anbieter wird es dadurch wichtiger denn je, Werbekonzepte exakt auf die jeweilige Gesetzeslage abzustimmen, um Reichweite nicht zu verlieren und gleichzeitig regulatorische Vorgaben einzuhalten.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...