höhere Abgaben für Sportwetten und Wettterminals
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Die Stadt Wien treibt ihre Haushaltskonsolidierung weiter voran und hat ein umfassendes Paket neuer Gebührenerhöhungen vorgestellt. Laut dem Büro von Finanzstadträtin Barbara Novak sollen die Maßnahmen jährlich mindestens 65,5 Mio. € zusätzlich einbringen. 

Viele Tarife wurden seit Jahrzehnten nicht angepasst, weshalb die Stadt angesichts steigender Kosten nun handelt. Besonders spürbar wird dies auch im Bereich der Sportwetten, der im Zuge wachsender Regulierung europaweit zunehmend unter Beobachtung steht.

Verwaltungsabgaben, Gebrauchsgebühren und Hundesteuer steigen

Zentraler Bestandteil der Reform ist die Erhöhung der Verwaltungsabgaben. Der mögliche Höchstrahmen steigt von 1.500 € auf 4.000 €. Die finalen Tarife werden per späterer Verordnung festgelegt und betreffen rund 300 Positionen.

Auch Gebrauchsabgaben im öffentlichen Raum werden teurer. Wer Waren, Baustoffe oder mobile Verkaufsstände auf Gehsteigen oder Plätzen nutzt, muss künftig tiefer in die Tasche greifen. Besonders betroffen sind Anbieter, die in historischen Kostümen im Zentrum Konzertkarten verkaufen. Ihre Gebühr steigt von etwa 170 € auf fast 350 € monatlich.

Deutliche Anpassungen gibt es ebenfalls bei der Hundesteuer. Für den ersten Hund steigt der Satz von 72,67 € auf 120 €, für weitere Tiere auf 160 €. Ab 2027 soll ein einheitlicher Tarif gelten. Die Stadt verweist auf hohe Infrastrukturkosten – vom Erhalt von mehr als 200 Hundezonen bis zu rund 4.000 Kotsackerlspendern –, die eine Anpassung nötig machten.

Sportwetten im Fokus: Erhöhter Sportförderungsbeitrag und höhere Terminalgebühren

Im Bereich Sport und Wetten setzt die Stadt besonders deutliche Zeichen. Der Wiener Sportförderungsbeitrag steigt um 25 % auf nun 12,5 % pro Ticket. Auch die Sportwettenbranche ist direkt betroffen: Die Abgabe für Wettterminals erhöht sich von 350 € auf 525 € pro Gerät.

Diese deutliche Verteuerung fällt in eine Zeit wachsender bundesweiter Diskussion über die Regulierung von Sportwetten. Expertinnen und Experten in Österreich haben zuletzt mehrfach auf Risiken im Bereich Spielerschutz hingewiesen und strengere Vorgaben gefordert. 

Ein aktueller Bericht zeigt, dass der Druck auf Anbieter zunimmt, Verantwortungsstandards weiter anzuheben – ein Thema, das unter anderem in der Analyse strengerer Spielerschutzforderungen im österreichischen Wettmarkt vertieft wurde.

Valorisierungen ermöglichen künftig automatische Anpassungen

Die Stadt plant zudem, zahlreiche Gebühren künftig automatisch zu valorisieren und an den Verbraucherpreisindex zu koppeln. Dies soll zukünftig regelmäßige, aber planbare Anpassungen ermöglichen. Pauschale Erhöhungen würden nicht stattfinden, betont das Rathaus. Sozial gestaffelte Ausnahmen sollen auch künftig bestehen bleiben.

Die Sammelnovelle soll noch im Jahr 2025 beschlossen werden. Die neuen Tarife könnten dann ab März oder April 2026 in Kraft treten. Die tatsächlichen Mehreinnahmen könnten sogar höher liegen, da einige Tarife erst in weiteren Verordnungen festgelegt werden.

Kritik von der ÖVP: Vorwürfe eines „Gebührenrausches“

Die Wiener ÖVP kritisiert das Paket scharf. Landesparteiobmann Markus Figl spricht von einem „rot-pinken Gebührenrausch“ und wirft der Rathauskoalition vor, ausschließlich auf Einnahmenerhöhungen zu setzen, statt Einsparpotenziale zu nutzen. 

Reformen in der Verwaltung blieben aus, so Figl. Die Stadt entgegnet, dass viele Gebühren seit Jahrzehnten unverändert gewesen seien und Investitionen in Infrastruktur und öffentliche Leistungen finanziert werden müssten.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...