In Finnland wurden 80 Floorball-Spieler wegen verbotener Wetten gesperrt
Foto von Claudio Schwarz auf Unsplash

Wenn Sie über Affiliate-Links in unseren Inhalten einzahlen, erhalten wir möglicherweise eine Provision, ohne dass Ihnen dadurch zusätzliche Kosten entstehen. Bei CasinoBeats stellen wir sicher, dass alle Empfehlungen sorgfältig geprüft werden, um Genauigkeit und Qualität zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie in unseren redaktionellen Richtlinien.

Die finnische Floorball-Szene erlebt einen ihrer größten Disziplinarfälle aller Zeiten. Die nationale Floorball-Föderation hat nach einer umfassenden Untersuchung durch das Finnish Centre for Integrity in Sports (SUEK) insgesamt 80 Spieler wegen verbotener Sportwetten suspendiert. Manipulationen oder Match-Fixing wurden jedoch ausdrücklich ausgeschlossen.

Ermittlungen zu Insiderwetten und systematischen Verstößen

Ausgangspunkt der Untersuchung waren Hinweise auf auffällige Wettmuster bei zwei Partien der höchsten Liga F-Liiga. Insgesamt wurden 115 Personen überprüft – darunter Spieler, Trainer und Teammitarbeiter. Da das Wettverbot im finnischen Floorball strikt regelt, dass aktive Akteure nicht auf Liga- oder Nationalspiele setzen dürfen, wertete SUEK die Fälle als deutliche Verstöße gegen geltende Regeln.

Sieben Vorgänge mussten aufgrund abgelaufener Fristen eingestellt werden, 20 weitere fielen nicht unter das Wettverbot. Bei den übrigen 80 Personen verhängte die Verbandsspitze nun Sperren bis Januar, Februar, März oder Juni 2026. Betroffen sind Spieler der F-Liiga, der Inssi-Divisioona sowie Athleten in unteren Ligen und im Ausland.

Parallel dazu wird ein weiteres Verfahren zu einem WM-Spiel zwischen Finnland und Norwegen aus dem Jahr 2024 fortgesetzt.

Keine Namensveröffentlichung – Datenschutz statt öffentlicher Pranger

Der Verband verzichtet bewusst darauf, die betroffenen Spieler öffentlich zu benennen. Vorsitzender Olli Rauste verwies auf geltende EU-Datenschutzstandards, die eine Veröffentlichung unverhältnismäßig erscheinen ließen. In einer Erklärung heißt es, die Strafen seien bereits „die umfangreichsten in der Geschichte des Sports“ und ein zusätzlicher öffentlicher Pranger sei nicht zumutbar.

Gleichzeitig bestätigte SUEK, dass es keinerlei Hinweise auf Match-Fixing gab. Die Sperren basieren ausschließlich auf Verstößen gegen das Wettverbot.

Reputationsschaden für den Sport – Verband kündigt Maßnahmen an

F-Liiga-CEO Kimmo Nurminen erklärte, der Fall habe dem Ansehen der Sportart spürbar geschadet. Der Verband wolle nun verstärkt Präventionsarbeit leisten, Schulungen intensivieren und die Einhaltung der Regeln klarer kommunizieren.

Aus sportlicher und menschlicher Sicht sei das Verfahren abgeschlossen. Eine Veröffentlichung der Namen hätte zu unverhältnismäßiger Stigmatisierung geführt, so Nurminen.

Veikkaus begrüßt Entscheidungen – Fokus auf Neubeginn

Aufgedeckt wurde der Fall im Juni durch den staatlichen Glücksspielanbieter Veikkaus, der ungewöhnlich hohe Einsätze und Aktivierungen zuvor inaktiver Konten meldete. In der Folge stoppte Veikkaus sämtliche Wetten auf den finnischen Männer-Floorball, bis die Untersuchung abgeschlossen war.

Nach den nun verhängten Sperren kündigte Veikkaus an, keine weiteren strafrechtlichen Schritte zu verfolgen. Das Unternehmen sprach von einem „guten Zeitpunkt für einen Neuanfang“ und betonte, dass keine Hinweise auf Manipulationen gefunden wurden – ein zentraler Aspekt für die Integrität des Sports.

Vor dem Hintergrund einer sich verändernden Glücksspiellandschaft in Finnland – das Land bereitet derzeit das Ende des staatlichen Monopols vor – gewinnt der Fall zusätzliche Bedeutung. 

Ein Weckruf für die Branche

Der Fall zeigt, wie eng Sport und Wetten inzwischen verknüpft sind – und wie wichtig klare Regeln und konsequente Kontrolle bleiben. Die finnischen Verbände und Veikkaus betonen, dass dieser Skandal als Wendepunkt dienen soll. Ziel sei es, Vertrauen zurückzugewinnen und ähnliche Fälle künftig konsequent zu verhindern.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...