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Die geplante Erhöhung der Glücksspielsteuern im Vereinigten Königreich entwickelt sich zu einem ernsthaften Belastungstest für den iGaming-Standort Gibraltar. Was in London als fiskalische Maßnahme zur Stärkung der Staatseinnahmen beschlossen wurde, entfaltet auf dem kleinen Überseegebiet eine deutlich größere wirtschaftliche Wirkung. Die enge Verflechtung zwischen dem britischen Markt und den in Gibraltar ansässigen Glücksspielanbietern rückt den Standort in den Mittelpunkt der Debatte.
Deutlich höhere Abgaben für Online-Glücksspiel
Kern der Reform ist die Anhebung der Remote Gaming Duty von derzeit 21 Prozent auf 40 Prozent ab April 2026. Parallel dazu soll die Steuer auf Online-Sportwetten schrittweise von 15 Prozent auf 25 Prozent steigen. Für Betreiber mit starkem UK-Fokus verändern sich damit die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen grundlegend. Viele Geschäftsmodelle, die bislang auf stabile Margen ausgelegt waren, geraten unter erheblichen Kostendruck.
Aus Sicht der Regierung Gibraltars ist vor allem die kumulierte Wirkung der Maßnahmen problematisch. In bestimmten Segmenten könnte die effektive Steuerlast ein Niveau erreichen, das regulierte Angebote kaum noch rentabel erscheinen lässt. Die Steuerpolitik des Vereinigten Königreichs wird damit zu einem direkten Standortfaktor.
iGaming als tragende Säule der Wirtschaft
Die Bedeutung des iGaming-Sektors für Gibraltar ist kaum zu überschätzen. Rund 30 Prozent der Wirtschaftsleistung des Territoriums sind direkt oder indirekt mit der Branche verbunden. Mehr als 3.400 Menschen arbeiten unmittelbar für Glücksspiel- und iGaming-Unternehmen, bei einer Gesamtbevölkerung von rund 34.000 Einwohnern.
Diese starke Konzentration macht Gibraltar anfällig für externe Eingriffe. Sollte ein Teil der Betreiber ihre Aktivitäten reduzieren oder verlagern, wären nicht nur die Unternehmen selbst betroffen, sondern auch zahlreiche Dienstleister und der lokale Arbeitsmarkt. Entsprechend aufmerksam verfolgt die Regierung die Entwicklungen in Großbritannien.
Anpassungen bei Kosten und Strukturen
In der Branche mehren sich Hinweise darauf, dass Einsparungen unausweichlich sind. Personalkosten gelten als einer der größten Ausgabenposten, weshalb auch über Stellenstreichungen gesprochen wird. Mehrere Marktteilnehmer rechnen damit, dass das kommende Jahr von Restrukturierungen geprägt sein wird.
Gleichzeitig prüfen Betreiber, ob sich einzelne Geschäftsbereiche stärker automatisieren lassen oder ob Tätigkeiten in andere Jurisdiktionen verlagert werden können. Wo entsprechende Lizenzen vorhanden sind, könnten Funktionen außerhalb Gibraltars angesiedelt werden, um Kosten zu senken und Risiken zu streuen.
Fokus weg vom Vereinigten Königreich
Ein weiterer Ansatz besteht darin, die Abhängigkeit vom britischen Markt zu reduzieren. Einige Unternehmen richten ihren Blick verstärkt auf internationale Märkte, in denen die steuerlichen Belastungen geringer ausfallen. Auch Anpassungen am Produkt selbst stehen zur Diskussion, etwa durch veränderte Auszahlungsraten oder Quoten, um die höheren Abgaben zumindest teilweise zu kompensieren.
Diese Schritte sind jedoch mit Risiken verbunden, da der UK-Markt weiterhin zu den umsatzstärksten und am strengsten regulierten Märkten weltweit zählt.
Sorge vor wachsendem Schwarzmarkt
Kritisch gesehen wird die Reform auch mit Blick auf mögliche Ausweichbewegungen der Spieler. Sinkt die Attraktivität regulierter Angebote, könnte der nicht lizenzierte Markt an Bedeutung gewinnen. Dies würde nicht nur den Spielerschutz schwächen, sondern langfristig auch die angestrebten zusätzlichen Steuereinnahmen gefährden.
Für Gibraltar, dessen Geschäftsmodell auf Regulierung und rechtlicher Stabilität basiert, wäre eine solche Entwicklung besonders problematisch.
Strategische Weichenstellungen für die Zukunft
Trotz der Herausforderungen sieht Gibraltar die aktuelle Situation auch als Anlass zur Neuausrichtung. Diskutiert wird eine breitere Aufstellung jenseits des klassischen UK-Geschäfts, etwa durch internationale Online-Angebote und digitale Dienstleistungen. Auch neue technologische Felder könnten an Bedeutung gewinnen, sofern die regulatorischen Voraussetzungen gegeben sind.
Kurzfristig jedoch markiert die britische Steuererhöhung einen Einschnitt. Die iGaming-Branche Gibraltars steht vor einer Phase der Anpassung, in der sich entscheiden wird, wie tragfähig der Standort unter deutlich verschärften finanziellen Bedingungen bleibt.









