Ein deutsches Gericht hat entschieden, dass der Wettanbieter einem Spieler Gelder erstatten muss
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Ein deutsches Gericht hat entschieden, dass der Wettanbieter Interwetten einem Spieler mehr als 60.000 Euro erstatten muss. Hintergrund ist, dass das Unternehmen Online-Glücksspiele ohne deutsche Lizenz angeboten hatte. Damit gilt der Vertrag als nichtig, und die eingezahlten Gelder müssen zurückgezahlt werden.

Gericht erklärt Verträge für unwirksam

Das Urteil stützt sich auf den Glücksspielstaatsvertrag, der das Anbieten von Online-Glücksspiel ohne Genehmigung untersagt. Nach Auffassung des Gerichts waren die geschlossenen Verträge daher von Anfang an unwirksam. Der Spieler konnte sein Geld zurückfordern, weil Interwetten ohne gültige Grundlage Einsätze entgegengenommen hatte. Juristisch erfolgt die Rückzahlung wegen einer sogenannten ungerechtfertigten Bereicherung, also Zahlungen ohne rechtliche Grundlage. In diesem Fall beläuft sich die Summe auf mehr als 60.000 Euro.

Wachsende Zahl ähnlicher Entscheidungen

In den vergangenen Monaten haben verschiedene deutsche Gerichte vergleichbare Urteile gefällt. So hatte das Oberlandesgericht München bereits Rückforderungen in Höhe von knapp 62.000 Euro gegenüber einem anderen Anbieter bestätigt. Diese Entscheidungen zeigen, dass sich eine klare Linie in der Rechtsprechung entwickelt. Spieler, die bei in Deutschland nicht lizenzierten und daher illegalen Online-Casinos oder Wettanbietern Geld verloren haben, können mit guten Chancen eine Rückzahlung verlangen. Für Kanzleien, die auf solche Fälle spezialisiert sind, gehört die Durchsetzung dieser Ansprüche inzwischen zum Alltag.

Auswirkungen für Anbieter und Spieler

Für Spieler bedeutet das Urteil mehr Sicherheit. Wer Verluste erlitten hat, kann prüfen lassen, ob eine Rückforderung möglich ist. Für die Anbieter wächst der Druck, sich an die deutschen Vorgaben zu halten. Wer ohne Lizenz tätig wird, riskiert nicht nur Sanktionen durch Behörden, sondern auch erhebliche Rückzahlungsforderungen. Viele Unternehmen müssen deshalb ihre Strategien überdenken und verstärkt auf legale Angebote setzen.

Einordnung und Ausblick

Die Entscheidung gegen Interwetten verdeutlicht, dass sich die rechtliche Lage auf dem deutschen Glücksspielmarkt verändert hat. Lange profitierten Anbieter von rechtlichen Grauzonen, doch inzwischen setzen die Gerichte die Regeln konsequent um. Für Spieler bietet dies neue Chancen, verlorene Einsätze zurückzubekommen. Für die Branche ist das Urteil ein deutliches Signal, dass nur eine deutsche Lizenz Rechtssicherheit schafft. Branchenbeobachter erwarten, dass weitere Klagen folgen werden. Langfristig könnte dies den Markt stabilisieren und illegale Angebote zurückdrängen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...