Fernsehübertragung der Ziehung von Lotto 6 aus 49 ganze 60 Jahre alt
Foto von Alejandro Garay auf Unsplash

Wenn Sie über Affiliate-Links in unseren Inhalten einzahlen, erhalten wir möglicherweise eine Provision, ohne dass Ihnen dadurch zusätzliche Kosten entstehen. Bei CasinoBeats stellen wir sicher, dass alle Empfehlungen sorgfältig geprüft werden, um Genauigkeit und Qualität zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie in unseren redaktionellen Richtlinien.

Am 9. Oktober 1955 erlebte die Bundesrepublik die erste Ziehung im neuen Spiel „6 aus 49“. In einer Holz- und Glastrommel klapperten die Kugeln, das Waisenkind Elvira Hahn fungierte als erste Lottofee. Ihr Griff zur 13 gab dem Auftakt eine besondere Note, denn die Zahl gilt vielen als Unglückszahl. Der Start setzte dennoch ein Zeichen für ein Format, das sich tief im Alltag verankern sollte.

Live im Fernsehen seit 1965

Zehn Jahre nach der Premiere rückte die Ziehung noch näher an die Öffentlichkeit. Am 4. September 1965 übertrug die ARD erstmals live eine Auslosung. Die Sendung fand rasch ihren festen Platz am Samstagabend vor der Tagesschau. In zahlreichen Wohnzimmern gehörte der Moment, in dem die Kugeln fielen, zum Wochenendritual. Sichtbarkeit und Regelmäßigkeit machten Lotto zu einem wiederkehrenden Programmpunkt und verliehen dem Spiel zusätzlichen Schwung.

Historische Wurzeln des Zahlenspiels

Die Idee des Lotteriewesens ist deutlich älter als „6 aus 49“. In Genua wurden im 16. Jahrhundert bei politischen Wahlen aus 90 Bürgern fünf ausgelost. Bald entstanden Wetten auf den Ausgang dieser Ziehungen. Aus dieser Praxis entwickelte sich das Prinzip „5 aus 90“, das sich ab dem 18. Jahrhundert in Europa verbreitete. In Deutschland brachten Lothar Lammers und Peter Weiand 1955 eine Variante an den Start, die näher an den alltäglichen Spieler rückte. Das System „6 aus 49“ verringerte die Zahl möglicher Kombinationen erheblich und sorgte damit für leichtere Zugänge.

Zahlen und Kuriositäten

Auch nach sieben Jahrzehnten erzählen die Ziehungen ihre eigenen Geschichten. Die 13, bei der Premiere gezogen, steht in der Gesamtstatistik am Ende. Bis Ende August wurde sie 544-mal ermittelt. Deutlich häufiger fielen andere Kugeln, etwa die 6 mit 665 Treffern oder die 49 mit 650 Ziehungen. Solche Unterschiede lassen sich nüchtern zählen, sie prägen aber auch die Erzählungen rund um Glück, Zufall und Wahrscheinlichkeiten. Zahlen werden zu Markenzeichen, die immer wieder Anlass für Gespräche liefern.

Gegenwart und Bedeutung

Die Beliebtheit von „6 aus 49“ ist ungebrochen. Nach Angaben des Deutschen Lotto- und Totoblocks wurden im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Milliarde Tippscheine ausgefüllt. Trotz neuer Spielarten und weiterer Angebote im Glücksspielmarkt behauptet das Format seinen Platz. Es ist Zahlenlotto und Kulturgeschichte zugleich, gewachsen aus einer langen Tradition und getragen von einer einfachen Idee. Das Jubiläum zeigt, wie beständig die Mischung aus Routine, Spannung und Hoffnung ist. 

Ausblick im Zeichen der Tradition

Nach 70 Jahren steht „6 aus 49“ weiter für einen festen Rhythmus. Die Regeln sind bekannt, die Rituale ebenso. Die Anziehungskraft speist sich aus vertrauten Abläufen, aus Statistik und Zufall, aus Geschichten wie dem Griff zur 13 bei der Premiere. All das hält das Spiel präsent und erklärt, warum die Kugeln bis heute Aufmerksamkeit finden.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...