Ein Passagier der „Rhapsody of the Seas“ sprang vor Puerto Rico ins Meer, um Spielschulden von zu entgehen
Foto von Josiah Weiss auf Unsplash

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Ein dramatischer Vorfall erschütterte am Wochenende den Hafen von San Juan. Ein Passagier der Royal-Caribbean-Linie sprang von Bord, um sich mutmaßlich Spielschulden in fünfstelliger Höhe zu entziehen.

Sprung ins Meer während Zollkontrolle

Nach Angaben der US-Behörden ereignete sich der Vorfall am Sonntagmorgen, als die „Rhapsody of the Seas“ von einer Karibikreise nach Barbados zurückkehrte. Während einer routinemäßigen Inspektion durch den US-Zoll- und Grenzschutz sprang der 31-jährige Jey Gonzalez-Diaz gegen 9.15 Uhr Ortszeit ins Wasser. Ein vorbeifahrender Jetski-Fahrer konnte den Mann aus dem Meer retten und ans Ufer bringen. Überwachungskameras hielten den Sprung fest.

Gonzalez-Diaz hatte die Kreuzfahrt am 31. August in San Juan angetreten. Laut einer beim US-Bezirksgericht in Puerto Rico eingereichten Strafanzeige führte er bei seiner späteren Festnahme 14.600 Dollar in bar, zwei Mobiltelefone und fünf verschiedene Ausweise mit sich.

Hintergrund: Hohe Spielschulden an Bord

Ermittlungen der Reederei ergaben, dass Gonzalez-Diaz unter dem Namen Jeremy Diaz gebucht war und Royal Caribbean insgesamt 16.710 Dollar schuldete. Diese Summe stamme nahezu vollständig aus Einsätzen im bordeigenen Casino. Nach eigenen Angaben sei er gesprungen, um die Bargeldbestände nicht beim Zoll deklarieren zu müssen, da er irrtümlich davon ausging, sonst Abgaben zahlen zu müssen.

Die US-Grenzbeamten warfen ihm vor, sich den gesetzlichen Meldepflichten bei der Einreise zu entziehen. Ihm drohen nun bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe von bis zu 250.000 Dollar. Die Ermittler stellten zudem fest, dass einige seiner mitgeführten Ausweise unterschiedliche Namen trugen, was die Identitätsprüfung erschwerte. Gonzalez-Diaz erklärte, ein in Puerto Rico inhaftierter Mann mit ähnlichem Namen sei sein Bruder.

Glücksspielschulden rücken erneut in den Fokus

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Risiken exzessiven Glücksspiels und erinnert daran, dass Schulden auf Kreuzfahrten schnell in schwindelerregende Höhen steigen können. Bordcasinos gelten als lukrative Einnahmequelle für die Reedereien, bieten aber auch reichlich Gelegenheit für unkontrolliertes Spielverhalten.

In den USA wird aktuell heftig über den Umgang mit Glücksspiel und die Besteuerung von Gewinnen diskutiert. Viele Spieler fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Der Vorfall von San Juan unterstreicht, wie eng Glücksspiel und persönliche Tragödien miteinander verknüpft sein können.

Für Royal Caribbean bleibt der Vorfall ein PR-Problem. Zwar konnte der Passagier schnell gerettet werden, doch die Verbindung zu hohen Spielschulden an Bord wirft Fragen nach den internen Kontrollen auf. Ob die Reederei künftig strengere Limits oder zusätzliche Präventionsmaßnahmen einführt, ist bislang unklar.

Gonzalez-Diaz wartet nun auf seinen Prozess vor dem US-Bezirksgericht in Puerto Rico. Der bizarre Fluchtversuch dürfte nicht nur strafrechtliche Konsequenzen haben, sondern könnte auch die Diskussion über Glücksspiel und Spielerschutz auf Kreuzfahrtschiffen neu entfachen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...