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Die norwegische Glücksspielaufsicht Lottstift hat ein Bußgeld von bis zu 10 Millionen NOK (rund 860.000 €) gegen den staatlichen Anbieter Norsk Tipping angekündigt. Grund ist ein gravierender Systemfehler bei der Eurojackpot-Ziehung vom 27. Juni, durch den zehntausende Spieler fälschlicherweise über angebliche Gewinne informiert wurden.
47.000 Spieler erhielten falsche Gewinnnachrichten
Nach Angaben der Behörde wurden etwa 47.000 Teilnehmer benachrichtigt, sie hätten einen größeren Preis gewonnen. Rund 30.000 Spieler bekamen SMS- oder Push-Mitteilungen über angebliche Gewinne.
Ursache war ein Rechenfehler bei der Umrechnung von Euro in Norwegische Kronen: Statt der korrekten Division multiplizierte das System versehentlich mit dem Faktor 100. Die Ziehung selbst verlief hingegen ordnungsgemäß und die tatsächlich gezogenen Zahlen waren jederzeit korrekt.
Lottstift sieht „schweren Vertrauensbruch“
Bereits im Juli stellte Lottstift fest, dass Norsk Tipping mit diesem Vorfall gegen das norwegische Glücksspielgesetz verstoßen hat. Die Aufsicht sprach von einem „schweren Vertrauensbruch“, da die fehlerhaften Benachrichtigungen ohne vorherige Qualitätskontrolle versendet wurden.
Nun soll ein Bußgeld von 0,1 % des Jahresumsatzes 2024 verhängt werden. Das entspricht bis zu 10 Millionen NOK bei einem Gesamtumsatz von über 10,2 Milliarden NOK. Neben der Geldstrafe plant die Behörde verstärkte Kontrollen für alle großen Lotterieprodukte des Monopolisten, darunter Lotto, Eurojackpot und Vikinglotto.
Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass technische Prozesse künftig besser überwacht und Fehlfunktionen schneller erkannt werden.
Reaktion von Norsk Tipping
Der amtierende CEO Vegar Strand zeigte sich in einer Stellungnahme tief betroffen und entschuldigte sich bei allen Spielern für die Unannehmlichkeiten. Er kündigte an, interne Kontrollen, Monitoring-Systeme und Prüfprotokolle deutlich zu verschärfen, um vergleichbare Vorfälle zu verhindern.
Norsk Tipping hat drei Wochen Zeit, auf den Bußgeldbescheid zu reagieren und kann innerhalb dieser Frist eine Reduzierung der Strafe beantragen. Nach Unternehmensangaben wurden bereits neue Abläufe zur doppelten Validierung aller Gewinnbenachrichtigungen eingeführt.
Auswirkungen auf das staatliche Monopol
Der Vorfall wirft erneut Fragen nach der Verlässlichkeit staatlicher Glücksspielmonopole auf. In Norwegen besitzt Norsk Tipping eine Sonderstellung: Das Unternehmen soll für sicheres und verantwortungsvolles Glücksspiel stehen und erwirtschaftet jährlich Milliarden für gemeinnützige Projekte.
Experten befürchten, dass der Fehler das Vertrauen vieler Spieler nachhaltig erschüttern könnte und fordern, dass die Aufsicht künftig noch enger mit externen IT-Prüfern zusammenarbeitet.
Auch international sorgt der Fall für Diskussionen. In einem ausführlichen Bericht über den Eurojackpot-Skandal bei Norsk Tipping hatten Branchenbeobachter bereits betont, dass derartige Pannen die Legitimation staatlicher Monopole schwächen können. Ob Lottstift die volle Höhe des Bußgelds verhängt, bleibt abzuwarten.
Klar ist jedoch, dass der Vorfall den Ruf von Norsk Tipping und das Vertrauen in die staatliche Regulierung erheblich belastet und weit über Norwegen hinaus als Warnsignal für andere staatliche Anbieter gilt.









