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Die Chefin des britischen Betting and Gaming Council (BGC), Gráinne Hurst, hat mit einer Äußerung im Parlament für Unruhe gesorgt. Vor dem Treasury Select Committee erklärte sie, Glücksspiel verursache keine sozialen Probleme. Diese Haltung stieß bei den Abgeordneten auf Verwunderung. Hurst betonte, dass nur eine kleine Minderheit von etwa 0,4 Prozent der Bevölkerung problematisches Spielverhalten zeige. Es sei daher falsch, die gesamte Branche mit gesellschaftlichen Schäden in Verbindung zu bringen.
Auf wiederholte Nachfragen blieb Hurst bei ihrer Einschätzung. Sie wies darauf hin, dass die Glücksspielindustrie umfangreiche Maßnahmen ergriffen habe, um Risiken zu mindern. Dazu gehörten Spielerschutzprogramme, Einzahlungslimits und Selbstsperrsysteme. Die Mehrheit der Spieler gehe verantwortungsvoll mit den Angeboten um, erklärte sie. Für sie stehe fest, dass die Branche zwar Verantwortung übernehme, aber nicht die Ursache sozialer Probleme sei.
Kritik an der Haltung der Glücksspielbranche
Die Reaktion der Abgeordneten fiel deutlich aus. Die Vorsitzende des Ausschusses, Meg Hillier, zeigte sich irritiert über die Aussagen. Sie betonte, dass gerade Online-Casinospiele mit ihrem schnellen Ablauf und ihrer ständigen Verfügbarkeit ein erhebliches Suchtpotenzial besäßen. Hillier hielt es für unverständlich, dass eine Branchenvertreterin keinen Zusammenhang zwischen Glücksspiel und gesellschaftlichen Problemen sehe.
Auch andere Mitglieder des Ausschusses äußerten sich kritisch. Mehrere Abgeordnete verwiesen auf steigende Zahlen von Menschen, die wegen Spielsucht Hilfe suchten. Sie warfen der Industrie vor, gezielt auf Umsatzsteigerung zu setzen, selbst wenn dabei Risiken für die Spieler entstünden. Nach Ansicht der Abgeordneten brauche es mehr Einsicht und weniger Beschwichtigung seitens der Anbieter.
Argumentation des BGC
Hurst verteidigte sich mit dem Hinweis auf mögliche wirtschaftliche Folgen einer strengeren Regelung. Höhere Steuern auf Glücksspielangebote könnten ihrer Ansicht nach zahlreiche Arbeitsplätze gefährden. Viele Unternehmen stünden ohnehin unter Druck. Eine zusätzliche Belastung würde Filialschließungen nach sich ziehen und Spieler zu unregulierten Plattformen treiben. Der Verband sehe sich in der Pflicht, legale und sichere Angebote zu erhalten, betonte sie.
Der BGC argumentiert, die Branche habe in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte beim Spielerschutz erzielt. Dazu gehörten Investitionen in Präventionsprogramme und Aufklärungskampagnen. Nach Angaben des Verbands sei der Anteil der Spieler mit riskantem Verhalten so niedrig wie nie zuvor. Kritiker zweifeln allerdings an der Aussagekraft dieser Daten und fordern unabhängige Untersuchungen.
Widerspruch aus den eigenen Reihen
Nicht nur die Politik, auch frühere Branchenvertreter widersprachen Hurst deutlich. Stewart Kenny, Mitgründer des Wettanbieters Paddy Power, bezeichnete ihre Haltung als unrealistisch. Er erklärte, dass viele Spieler gezielt zu riskanteren Angeboten geführt würden, nachdem sie zunächst harmlose Wetten abgeschlossen hätten. Als Beispiel nannte er Bonusaktionen, mit denen Kunden nach Sportwetten zu Online-Slots gelockt würden. Dieses Vorgehen verglich er mit einem Barkeeper, der einem Gast erst ein leichtes Getränk anbietet und anschließend einen doppelten Brandy nachschenkt.
Kenny forderte mehr Verantwortung der Anbieter und ein offenes Eingeständnis der Risiken. Auch in der Öffentlichkeit wächst der Druck auf die Glücksspielindustrie, sich klarer zu den sozialen Folgen ihrer Produkte zu bekennen. Die Äußerungen von Gráinne Hurst dürften die Debatte darüber weiter anheizen.









