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Australiens nationales Selbstsperrsystem BetStop, das Menschen mit Spielsucht schützen soll, gerät zunehmend unter Druck. Eine Untersuchung der Australian Communications and Media Authority (ACMA) zeigt, dass internationale Glücksspielanbieter gezielt Personen ansprechen, die sich vom Glücksskpiel in Australien ausgeschlossen haben. Diese Offshore-Unternehmen nutzen aggressive Marketingstrategien und umgehen bestehende Schutzmechanismen, um gefährdete Spieler wieder zum Wetten zu bewegen.
Gezielte Werbung auf gesperrte Spieler
BetStop wurde im August 2023 eingeführt und zählt inzwischen rund 45.000 registrierte Nutzer. Wer sich einträgt, darf von lizenzierten Anbietern weder kontaktiert noch zum Spielen zugelassen werden. Damit gilt das System als zentraler Baustein des australischen Spielerschutzes. Doch die Realität zeigt eine andere Entwicklung. Offshore-Betreiber, viele davon mit Sitz im niederländischen Karibikgebiet Curaçao, werben gezielt um jene, die sich bewusst ausgeschlossen haben. Sie bedienen sich sogenannter Affiliate-Netzwerke, die mit verlockenden Bonusangeboten und manipulativen Botschaften werben.
Affiliate-Netzwerke als Einfallstor
Auf den beworbenen Webseiten werden hohe Willkommensboni von bis zu 10.800 US-Dollar angeboten. Diese werden mit Slogans verbunden wie „Es ist nie zu spät, zum Spiel zurückzukehren.” Die Anbieter umgehen damit gezielt die australischen Vorschriften, indem sie keine direkten Kontakte herstellen, sondern über Drittdienste agieren, die schwer nachzuverfolgen sind.
Behörden sehen akute Gefährdung
Die ACMA bezeichnet dieses Vorgehen als besorgniserregend und opportunistisch. Nach Angaben der Behörde laufen derzeit Untersuchungen, wie weit das Netzwerk solcher Offshore-Seiten reicht und welche Akteure dahinterstehen. Ein großes Problem liegt in der schwer kontrollierbaren Struktur der Affiliates. Sie wechseln regelmäßig ihre Domainnamen, tauchen unter neuen Identitäten wieder auf und nutzen internationale Zahlungsdienstleister, um Geldflüsse zu verschleiern. Für die australischen Aufsichtsbehörden ist die Durchsetzung nationaler Regeln so nur begrenzt möglich.
Forderungen nach härteren Maßnahmen
Fachleute wie die Glücksspielwissenschaftlerin Nerilee Hing warnen vor einer gezielten Ausnutzung besonders verletzlicher Spieler. Sie spricht von einem systematischen Versuch, den Selbstschutz zu unterlaufen und emotionale Schwächen auszunutzen. Viele dieser Menschen würden gerade über BetStop Abstand vom Glücksspiel suchen und gerieten nun erneut in die Versuchung. Hing fordert eine engere internationale Zusammenarbeit der Regulierungsbehörden und schärfere Maßnahmen gegen Zahlungswege, die Offshore-Anbieter nutzen.
Zukunft des Spielerschutzes in Australien
Auch in der Politik wächst der Druck, die bestehenden Lücken zu schließen. Experten empfehlen, Affiliate-Plattformen gezielt zu blockieren und technische Filter zu erweitern, die den Zugang zu illegalen Glücksspielseiten erschweren. Gleichzeitig soll die Kooperation mit Banken und Zahlungsdienstleistern verstärkt werden, um Transaktionen an nicht lizenzierte Anbieter zu unterbinden.
Auch viele andere Länder sehen ähnliche Probleme mit Offshore-Glücksspielanbietern.
Die Enthüllungen verdeutlichen, dass BetStop zwar ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Spielsucht ist, aber nicht ausreicht, um die Realität des global vernetzten Glücksspielmarkts zu kontrollieren. Australiens Regulierer stehen vor der Herausforderung, ihre Schutzsysteme an eine Branche anzupassen, die längst über Landesgrenzen hinweg operiert. Für viele Betroffene bleibt der Kampf gegen die eigene Sucht damit nicht nur eine persönliche, sondern auch eine rechtliche und technische Hürde.









