Thailands Polizei ermittelt gegen die Miss Universe Organisation
Foto von Tamara Bellis auf Unsplash

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In Thailand hat ein Werbeskandal rund um die laufende Miss Universe Veranstaltung die Behörden auf den Plan gerufen. Mehrere Teilnehmerinnen sollen bei offiziellen Terminen Werbung für eine Online-Casino-Marke gemacht haben. Das Unternehmen steht im Verdacht, mit einem philippinischen Glücksspielportal in Verbindung zu stehen. Da in Thailand Werbung für Online Glücksspiel verboten ist, prüfen Ermittler nun mögliche Verstöße gegen das nationale Gesetz.

Auslöser des Skandals war ein Foto, das eine Kandidatin mit einem Kissen zeigte, auf dem das Logo des Sponsors prangte. Das Bild verbreitete sich in sozialen Netzwerken und führte dazu, dass die Polizei aktiv wurde. Beamte in Bangkok durchsuchten das Hotel, in dem die Teilnehmerinnen untergebracht sind, und beschlagnahmten Werbematerialien. Die Ermittlungen richten sich gegen die Miss Universe Organisation, die den Wettbewerb international verantwortet.

Veranstalter in der Kritik

Der thailändische Geschäftsmann Nawat Itsaragrisil, Vorsitzender des lokalen Organisationskomitees und CEO der Miss Grand International (MGI), reichte am 3. November eine formelle Beschwerde bei der Polizei ein. Seinen Angaben zufolge habe die Miss Universe Organisation selbst angeordnet, dass die Teilnehmerinnen mit dem umstrittenen Logo posieren sollten. MGI betont, keinerlei Verbindung zu der Aktion zu haben. Das Unternehmen habe alle Unterlagen den Ermittlungsbehörden übergeben und fordert nun eine lückenlose Aufklärung.

In einer schriftlichen Erklärung bezeichnete MGI den Vorfall als klaren Verstoß gegen thailändisches Recht und kündigte rechtliche Schritte an. Die Organisation betonte, dass sie die Regeln des Landes respektiere und alles daran setze, das Ansehen des Wettbewerbs zu wahren. Der Vorfall sorgt auch deshalb für zusätzliche Brisanz, weil die Miss Universe Organisation seit 2023 von der thailändischen JKN Global Group gemeinsam mit der US-amerikanischen Legacy Holding Group geführt wird.

Rechtliche Grenzen und mögliche Konsequenzen

Online Glücksspiel ist in Thailand strikt verboten. Jede Art von Werbung oder öffentlicher Darstellung solcher Angebote kann strafrechtlich verfolgt werden. Auch indirekte Formen, etwa Sponsoring oder Produktplatzierungen, fallen darunter. Sollte sich herausstellen, dass die Miss Universe Organisation bewusst ein Glücksspielunternehmen eingebunden hat, drohen empfindliche Geld- und Haftstrafen. 

Nach Angaben der Polizei werden derzeit Beweismittel ausgewertet, darunter Aufnahmen und digitale Kommunikationsprotokolle. Noch ist unklar, ob die betroffenen Teilnehmerinnen wussten, für welche Marke sie warben.

Die Ermittlungen werden von der Polizei in Bangkok geführt, die nach eigenen Angaben eng mit der thailändischen Glücksspielaufsicht zusammenarbeitet. Beobachter sprechen von einem Testfall für den Umgang mit grenzüberschreitenden Werbeaktionen in einem Land mit strikten Glücksspielgesetzen.

Selbst Poker wird in Thailand jetzt wieder als Glücksspiel angesehen und ist somit verboten.

Wettbewerb läuft weiter

Trotz der laufenden Untersuchung soll der Miss Universe Wettbewerb planmäßig zwischen dem 2. und 21. November in Bangkok stattfinden. Die Organisatoren betonen, mit den Behörden zu kooperieren und alle gesetzlichen Auflagen einzuhalten. Ziel sei es, das internationale Ansehen der Veranstaltung zu schützen. Ob die Ermittlungen Auswirkungen auf den weiteren Ablauf haben werden, ist derzeit offen.

Der Fall zeigt, wie heikel Sponsoring im internationalen Glücksspielkontext geworden ist. Während Glücksspielwerbung in einigen Ländern als normal gilt, wird sie in anderen Staaten streng verfolgt. Der Miss Universe Skandal in Thailand verdeutlicht, wie schnell kulturelle und rechtliche Grenzen aufeinandertreffen können und wie sensibel Veranstalter inzwischen mit dem Thema umgehen müssen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...