Über fünf Millionen Briten planen, weniger zu spielen
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In Großbritannien wächst die Zahl der Menschen, die ihr Glücksspielverhalten kritisch hinterfragen. Neue Erhebungen von GambleAware zeigen, dass mehr als fünf Millionen Erwachsene planen, weniger zu spielen oder vollständig damit aufzuhören. Der aktuelle Jahresbericht der Gambling Commission dokumentiert, wie stark Glücksspiel in den Alltag vieler Briten eingebettet ist. Beide Datensätze verdeutlichen eine Entwicklung, die sowohl auf stabile Nutzung als auch auf zunehmende Bedenken hinweist.

Jüngere Glücksspielende hinterfragen ihr Verhalten besonders häufig

Nach den Angaben von GambleAware äußert knapp ein Drittel der Glücksspieler im Alter von 18 bis 34 Jahren den Wunsch, das eigene Verhalten zu verändern. Aus dieser Gruppe ergibt sich bei Hochrechnung auf die erwachsene Gesamtbevölkerung die Zahl von mehr als fünf Millionen Menschen, die weniger spielen möchten. Die Umfrage zeigt zudem, dass Männer in dieser Altersgruppe besonders häufig Veränderungsabsichten angeben. Dieser Befund fällt in eine Zeit, in der digitale Angebote für viele junge Nutzer einen direkten und jederzeit verfügbaren Zugang zu Glücksspiel schaffen.

Ein weit verbreitetes Freizeitverhalten

Parallel dazu beschreibt der Jahresbericht der Gambling Commission die Verbreitung von Glücksspiel im Land. Rund 48 Prozent der Erwachsenen haben in den vier Wochen vor der Befragung mindestens einmal gespielt. Wird der Kauf von Lotterielosen herausgerechnet, sinkt der Anteil auf 28 Prozent. Die Daten zeigen außerdem einen klaren Unterschied zwischen Online- und Präsenzangeboten. 38 Prozent der Befragten spielten online, während 29 Prozent in Wettbüros, Spielhallen oder anderen physischen Orten aktiv waren.

Diese hohe Präsenz verdeutlicht, wie alltäglich Glücksspiel für viele Menschen geworden ist. Der Bericht unterstreicht damit nicht nur die Bedeutung des Marktes, sondern auch die Relevanz von Präventionsmaßnahmen und Informationsangeboten, die sich an verschiedenste Nutzergruppen richten.

Risiken und Belastungen treten deutlicher hervor

Die Gambling Commission dokumentiert ebenfalls Hinweise auf problematisches Verhalten. Von den britischen Glücksspielern im Jahr 2024 erreichen 2,7 Prozent einen Wert von acht oder höher auf dem Problem Gambling Severity Index. In der Erhebung werden zudem konkrete Belastungen genannt, die Teilnehmende mit ihrem Spielverhalten verbinden. Dazu zählen finanzielle Einschränkungen im Alltag bei 6,7 Prozent sowie das Verschweigen von Glücksspielaktivitäten gegenüber Angehörigen bei 6 Prozent. Weitere 5,7 Prozent geben an, Geld oder Kredite eingesetzt zu haben, um weiter spielen zu können.

Diese Angaben machen deutlich, dass die Folgen nicht nur einzelne Betroffene treffen, sondern für zahlreiche Haushalte eine spürbare Rolle spielen. Die Daten erweitern damit den Blick und lenken die Aufmerksamkeit auf soziale und wirtschaftliche Auswirkungen.

Gründe für die Teilnahme am Glücksspiel

Die Erhebung zeigt auch, warum Menschen überhaupt spielen. Die Hoffnung auf einen großen Gewinn bleibt der meistgenannte Grund. 85 Prozent der Befragten nennen diese Motivation. Der Spaßfaktor folgt mit 72 Prozent. Diese Angaben decken sich mit langjährigen Trends und zeigen, dass der Reiz des möglichen Gewinns weiterhin entscheidend ist, selbst wenn die Debatte um Risiken zunimmt.

Die aktuellen Daten zeichnen ein zweigeteiltes Bild. Einerseits bleibt Glücksspiel weit verbreitet und fest im Alltag vieler Briten verankert. Andererseits wächst insbesondere bei jüngeren Erwachsenen das Bewusstsein für die möglichen Belastungen. Der Wunsch nach einer Veränderung des eigenen Verhaltens deutet auf eine zunehmende Sensibilität hin, die die Branche und Aufsichtsbehörden künftig stärker berücksichtigen müssen. Die Kombination aus hoher Nutzung und wachsender Vorsicht zeigt, dass sich das Verhältnis der Menschen zum Glücksspiel weiter verändert.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...