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Die staatliche Nederlandse Loterij hat die vollständige Übernahme der digitalen Lotterieplattform Lotify abgeschlossen. Bereits seit 2021 hielt der Lotteriebetreiber eine Mehrheitsbeteiligung, nun folgt der komplette Erwerb. Der Schritt soll die Position im wachsenden Charity-Lotteriemarkt stärken und gemeinnützigen Einrichtungen neue digitale Fundraising-Möglichkeiten bieten.
Lotify unterstützt seit Jahren Sportverbände, Vereine, soziale Organisationen und Unternehmen bei der Durchführung regelkonformer Lotterien. Mit der vollständigen Integration will die Nederlandse Loterij ihre Expertise und Infrastruktur stärker einbringen. CEO Arjan Blok spricht von einem strategischen Ausbau: Man könne nun „noch mehr Verbände, Vereine und gemeinnützige Projekte dabei unterstützen, dringend benötigte zusätzliche Mittel zu generieren“.
Gründer sieht „richtigen Zeitpunkt“ für vollständige Übergabe
Lotify-Gründer Guy van Iperen bewertet den Zeitpunkt der Übernahme als konsequent. Bereits 2021 war vereinbart worden, dass die Plattform mittelfristig vollständig in die Nederlandse Loterij übergehen soll. Van Iperen sieht das bisherige Wachstum bestätigt und erwartet, dass Lotify unter dem neuen Eigentümer seine Reichweite deutlich ausbauen wird. Finanzielle Details zur Transaktion wurden nicht bekanntgegeben.
Steuererhöhungen belasten den Markt
Die Übernahme fällt in eine Phase erheblicher Veränderungen im niederländischen Glücksspielsektor. Zum 1. Januar 2026 steigt die Glücksspielsteuer auf 37,8 Prozent des Bruttospielertrags. Erst Anfang 2025 war sie auf 34,2 Prozent erhöht worden. Die Nederlandse Loterij und andere Marktteilnehmer hatten die Entscheidung scharf kritisiert. Man warne vor negativen Effekten auf den regulierten Markt sowie auf die Finanzierung gesellschaftlicher Projekte.
Der staatliche Lotteriebetreiber ist in seinen Aktivitäten stärker eingeschränkt als private Unternehmen. Dennoch hatte es Spekulationen über eine mögliche Privatisierung gegeben, die die Regierung zuletzt klar zurückwies. Die Nederlandse Loterij und Holland Casino bleiben staatlich – was die Kritik an den Steuerplänen jedoch nicht verstummten ließ.
Auswirkungen auf Marktstabilität und Konsumentenverhalten
Die Sorge vor Belastungen ist nicht unbegründet. Der Branchenverband VNLOK hatte im Sommer gewarnt, dass die neue Steuerstruktur ein Loch von bis zu €200 Millionen in den Haushalt reißen könnte. Die Regierung war ursprünglich davon ausgegangen, durch die erhöhten Abgaben jährlich genau dieses Volumen zusätzlich einnehmen zu können.
Auch regulatorische Entwicklungen wie die jüngst gestartete Studie zum Wettverhalten junger Erwachsener unterstreichen die komplexe Lage. Die niederländische Glücksspielaufsicht KSA untersucht seit Oktober zusammen mit Roda JC Kerkrade, wie junge Zielgruppen Sportwetten wahrnehmen und welche Risiken bestehen. Die Ergebnisse sollen Anfang 2026 vorliegen und könnten weitere Reformen nach sich ziehen.
Ein Signal für die nächsten Jahre
Mit der Vollübernahme von Lotify setzt die Nederlandse Loterij ein Zeichen, dass sie sich trotz herausfordernder Rahmenbedingungen langfristig aufstellt. Die Kombination aus digitaler Infrastruktur, wohltätigem Zweck und staatlicher Verantwortung dürfte im zunehmend regulierten Umfeld des niederländischen Markts an Bedeutung gewinnen.
Für Vereine, Verbände und soziale Projekte könnte der Schritt ein wichtiger Impuls sein – vorausgesetzt, die steuerpolitischen Belastungen bremsen die Branche nicht stärker aus als erwartet.









