Ein englischer Web-Developer veruntreute über eine halbe Mio. Firmengelder
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Ein langjähriger Mitarbeiter eines Fensterbauunternehmens in Lancashire hat über Monate hinweg Unternehmensgelder abgezweigt, in Kryptowährung umgewandelt und auf Online Glücksspielseiten verloren. Jetzt wurde der Web-Developer vor dem Bradford Crown Court zu einer Haftstrafe verurteilt. Der Fall offenbart nicht nur erhebliche finanzielle Schäden, sondern auch den Bruch eines Vertrauensverhältnisses, das im Unternehmen eine besondere Rolle spielte.

Auffällige Geldbewegungen und erste Hinweise

Die Firma, die als mitarbeitergeführter Trust organisiert ist, setzt seit Jahren auf enge Zusammenarbeit und gemeinsame Verantwortung. Umso stärker fiel es auf, dass sich ab März 2023 ungewöhnliche Belastungen auf der Firmenkreditkarte häuften. Zunächst wirkten die Überweisungen wie Zahlungen für externe Dienstleistungen. Doch die regelmäßigen Beträge an zwei Firmen mit den Namen Meteorbrand und PPC Guru passten nicht zu den üblichen Geschäftsvorgängen. 

Die Buchhaltung leitete deshalb eine interne Prüfung ein. Dabei zeigte sich, dass der Web-Developer die Kreditkarte über Monate genutzt hatte, um hohe Summen in Kryptowährungen zu transferieren. Mehr als 500.000 GBP flossen auf diese Weise ab. Die digitalen Gelder nutzte er, um Einsätze auf verschiedenen Glücksspielseiten zu tätigen.

Rolle der Bank und wachsende Zweifel

Während die interne Untersuchung lief, bemerkte auch die Bank des Mitarbeiters Unstimmigkeiten. Auffällig große Beträge gingen auf seinem PayPal-Konto ein, was zu Rückfragen führte. Der Mann gab an, die Gelder stammten aus dem Verkauf eines eigenen Unternehmens. Diese Erklärung ließ sich jedoch nicht mit den bekannten Fakten vereinbaren. Der Verkauf hatte bereits 2021 stattgefunden und stand nicht im Zusammenhang mit den aktuellen Zahlungseingängen. Die Bank wurde misstrauischer, und der Verdacht gegen den Mitarbeiter erhärtete sich.

Ermittlungen der Behörden und gerichtliche Entscheidung

Schließlich übernahm die North Yorkshire Police den Fall. Die Ermittler zeichneten die Abläufe nach und verfolgten die Geldströme, obwohl der Täter versucht hatte, sie durch Kryptowährungen zu verschleiern. Die Analyse der Unterlagen zeigte klar, dass die Transaktionen über die angeblichen Firmenkontakte lediglich dazu dienten, die Herkunft der Gelder zu verdecken. Das Gericht erhielt ein detailliertes Bild der Vorgänge. Der Web-Developer räumte ein, die ihm anvertraute Position missbraucht zu haben. Das Urteil lautete auf 33 Monate Haft. Ein separates Verfahren, das die Rückführung der veruntreuten Gelder klären soll, steht noch aus.

Folgen für die Belegschaft

Für das Unternehmen und seine Mitarbeiter hat der Fall weitreichende Folgen. Der Trust basiert auf gemeinsamer Verantwortung und wirtschaftlicher Teilhabe. Die Tat des Mitarbeiters untergrub dieses Prinzip spürbar. Neben dem Verlust von über einer halben Million GBP entstanden rund 80.000 GBP zusätzliche Kosten für Aufklärung und Sicherungsmaßnahmen. Künftig sollen interne Kontrollen angepasst und Zahlungswege enger überwacht werden, um ähnliche Vorfälle zu verhindern.

Die Polizei betonte nach Abschluss des Verfahrens, dass digitale Verschleierungsmethoden keinen verlässlichen Schutz vor Entdeckung bieten. Der Fall zeigt, wie sorgfältig Finanzbewegungen inzwischen nachvollzogen werden können. Für das Unternehmen bleibt nun die Aufgabe, das Vertrauen innerhalb der Belegschaft wiederherzustellen und die eigenen Strukturen zu stärken.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...