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In London wächst der politische Druck, Glücksspielwerbung aus dem öffentlichen Nahverkehr zu entfernen. Fünf Stadtbezirke fordern von Bürgermeister Sadiq Khan, dass Anzeigen für Casinos und Onlinewetten nicht länger im Netzwerk von Transport for London erscheinen. Die Debatte erhält damit eine neue Dynamik, da mehrere Kommunen geschlossen auftreten und sich auf gesundheitliche Risiken sowie soziale Folgen beziehen.
Bezirke erhöhen den Druck
Barnet, Brent, Enfield, Hackney und Lewisham haben sich der Coalition to End Gambling Ads angeschlossen. Die Initiative möchte verhindern, dass Glücksspielunternehmen ihre Angebote in Bereichen bewerben, in denen täglich große Passagierströme unterwegs sind. Die Bezirke verweisen auf eine deutliche Belastung für gefährdete Gruppen und sehen in der U-Bahn einen Ort, an dem die Werbung besonders präsent ist. Unterstützer betonen, dass junge Menschen häufig zu den Betroffenen gehören und stärker geschützt werden sollten.
Der Vorstoß steht in einer Reihe mit der Entscheidung Haringeys, das bereits Anfang 2025 als erster Bezirk ein vollständiges Verbot gefordert hatte. Haringey gehört zudem zu jenen Stadtteilen, in denen überdurchschnittlich viele lizenzierte Glücksspielstätten zu finden sind. Einige Bezirke in London sehen darin ein zusätzliches Argument, um den Einfluss der Werbung einzudämmen und soziale Belastungen zu reduzieren.
Streit um ein Wahlversprechen
Sadiq Khan hatte im Wahlkampf 2021 angekündigt, Glücksspielwerbung im TfL-Netz zu beschränken. Die kommunalen Vertreter werfen ihm nun vor, dieses Vorhaben nicht umgesetzt zu haben. Aus dem Rathaus heißt es, die Regierung prüfe derzeit, welche Maßnahmen geeignet seien, um schädliches Glücksspiel einzudämmen. Dazu gehöre auch die Frage, wie Werbung wirke und inwieweit sie zu problematischem Spielverhalten beitrage. Erst nach Abschluss dieser Prüfung wolle der Bürgermeister entscheiden, welche Schritte möglich seien.
Diese Haltung sorgt in den Bezirken für Unmut. Vertreter auf lokaler Ebene sehen keinen Grund, länger zu warten, und verweisen auf die alltäglichen Folgen in ihren Gemeinden. Chris Kennedy, zuständig für den Gesundheitsbereich in Hackney, beschreibt Glücksspiel als ein Problem, das häufig übersehen werde und besonders Menschen in schwierigen Lebenssituationen betreffe.
Warnungen aus Wohlfahrtsorganisationen
Mehrere Organisationen, die sich mit den Folgen des Glücksspiels befassen, unterstützen die Forderungen der Bezirke. Gambling with Lives verweist darauf, dass jedes Jahr mehr als eine Million Menschen in Großbritannien unter den Auswirkungen des Glücksspiels anderer leiden. Besonders einschneidend sind Fälle, in denen die Sucht zu gravierenden persönlichen Krisen führt. Die Organisation weist außerdem darauf hin, dass zwischen 117 und 496 Suizide jährlich mit Spielsucht in Zusammenhang stehen könnten.
Tracy O’Shaughnessy von der Wohltätigkeitsorganisation GamLEARN schildert die Belastungen, die entstehen, wenn Glücksspiel über Jahrzehnte hinweg eine Familie prägt. Sie sieht im Vorgehen der Bezirke ein wichtiges Signal, das die Realität vieler Betroffener widerspiegelt und die Debatte um notwendige Beschränkungen neu belebt.
Finanzielle Interessen und begrenzte Zuständigkeiten
Neben den sozialen Auswirkungen spielt auch die wirtschaftliche Bedeutung der Werbung eine Rolle. Transport for London erzielte zwischen April 2022 und März 2023 mehr als 600.000 Pfund mit Anzeigen aus dem Glücksspielbereich. Diese Einnahmen erschweren aus Sicht der Bezirke eine schnelle Entscheidung, da finanzielle Gründe oft gegen weitreichende Beschränkungen sprechen.
Zudem besitzen viele Kommunen nur eingeschränkte Möglichkeiten, da ein großer Teil der verfügbaren Werbeflächen privat betrieben wird. Mehr als 80 Bezirke im Vereinigten Königreich haben ihre eigenen Flächen bereits für Glücksspielwerbung gesperrt, doch bei Transportnetzen, großformatigen Werbetafeln und digitalen Medien liegt die Kontrolle nicht bei ihnen. Die Glücksspielbranche zählt zu den größten Werbetreibenden des Landes und investiert jährlich rund 2 Milliarden Pfund in ihre Kampagnen. Kritiker sehen darin eine Ursache dafür, dass Glücksspiel immer stärker im Alltag verankert wird.
Die Coalition to End Gambling Ads fordert eine landesweite Regelung, um eine einheitliche Linie zu schaffen. Sollte die laufende Prüfung auf nationaler Ebene zu klaren Vorgaben führen, erwartet man in London, dass der Bürgermeister seine Zusagen aus dem Wahlkampf neu bewertet. In den Bezirken hofft man darauf, dass die politische Debatte weiter an Fahrt gewinnt und konkrete Maßnahmen folgen.









