Betfred wegen Mängeln bei Geldwäscheprävention und Spielerschutz mit 825.000 Pfund abgestraft
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Die britische Glücksspielaufsicht hat Betfred zu einer Zahlung von 825.000 Pfund verpflichtet. Der Betreiber verstieß nach Einschätzung der Gambling Commission gegen wesentliche Vorgaben zur Geldwäscheprävention und zum Schutz gefährdeter Spieler. Die Mängel betreffen eine längere Phase in den stationären Filialen des Buchmachers und sollen nun durch ein unabhängiges Audit aufgearbeitet werden. Betfred betreibt landesweit mehr als tausend Wettshops und steht damit besonders im Fokus der Aufsicht.

Festgestellte Lizenzverstöße im stationären Bereich

Die Verstöße beziehen sich auf den Zeitraum zwischen Mai 2024 und März 2025. In diesen Monaten kamen in verschiedenen Filialen Abläufe zum Vorschein, die nach Ansicht der Behörde nicht den Lizenzbedingungen entsprachen. Die Kontrolleure stellten fest, dass interne Prozesse unzureichend auf Risiken zugeschnitten waren. Die betroffenen Vorgänge zeigen, dass wichtige Pflichten im Alltag der Shops nicht verlässlich umgesetzt wurden. Einige Hinweise auf problematische Entwicklungen wurden zwar dokumentiert, führten aber nicht zu den notwendigen Maßnahmen.

Schwächen in der Geldwäscheprävention

Besonders kritisch fiel die Bewertung der Geldwäscheprävention aus. Betfred konnte die Ausgaben seiner Kunden an B3 Spielautomaten nicht vollständig erfassen. Ohne genaue Übersicht über die Einsätze lassen sich Risiken nicht zuverlässig bewerten. Warnmeldungen und tägliche Berichte standen zwar zur Verfügung, halfen aber nicht dabei, das tatsächliche Ausmaß der Transaktionen zu überblicken. Die Aufsicht bemängelte zudem, dass keine klare Strategie existierte, um Personen zu erkennen, die aufgrund internationaler Sanktionen näher geprüft werden müssen. Auffällig waren auch die hohen Grenzwerte für Überprüfungen, die erst bei jährlichen Verlusten von 15.000 Pfund oder Einsätzen von 125.000 Pfund griffen. Diese Schwellen galten nach Einschätzung der Behörde nicht als risikoorientiert und erlaubten es, dass unbemerkte Aktivitäten über längere Zeit möglich waren.

Mängel im Spielerschutz

Im Bereich des Spielerschutzes wurden ähnliche Defizite sichtbar. Kunden, deren Ausgabeverhalten auf mögliche Schäden hindeutete, wurden nicht konsequent identifiziert. Die Aufsicht stellte fest, dass einige Interaktionen entweder nicht stattfanden oder nicht geeignet waren, den Schaden zu mindern. Die Qualität dieser Kontakte entsprach nicht den Standards, die für den verantwortungsvollen Umgang mit auffälligen Spielern vorgesehen sind. An mehreren Stellen zeigte sich, dass die vorgesehenen Mechanismen nicht zuverlässig ineinandergreifen. Dadurch blieben auffällige Muster bei der Nutzung der B3 Geräte zu lange unbeachtet.

Wiederkehrende Probleme und Folgen für den Betreiber

Die aktuelle Strafe steht nicht für sich. Bereits 2023 hatte Betfred aufgrund ähnlicher Verstöße im stationären Bereich 3,25 Millionen Pfund gezahlt. Die nun festgestellten Mängel deuten darauf hin, dass frühere Korrekturen nicht ausreichten, um dauerhafte Verbesserungen zu erreichen. Die Gambling Commission ordnete daher zusätzlich ein unabhängiges Audit an. Dieses soll untersuchen, ob die internen Prozesse wirksam gestaltet sind und im Alltag der Filialen zuverlässig angewendet werden. Die Behörde betonte, dass sie künftig verstärkt auf nachhaltige Veränderungen achten werde. Entscheidend sei nicht allein die Existenz von Richtlinien, sondern deren tatsächliche Umsetzung.

Einordnung innerhalb des britischen Glücksspielmarkts

Betfred reiht sich in eine Serie von Anbietern ein, die in jüngerer Zeit wegen mangelhafter Kontrollen sanktioniert wurden. Die britische Aufsicht verfolgt seit Monaten eine strengere Linie, insbesondere bei den Themen Geldwäscheprävention und Spielerschutz. Die Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Betreiber angemessen auf Risiken reagieren und ihre Prozesse kontinuierlich anpassen. Für die Branche bedeutet dies steigende Anforderungen und eine engere Überwachung. Die Entwicklungen zeigen, dass die Aufsicht bereit ist, bei wiederkehrenden Verstößen spürbare Konsequenzen zu ziehen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...