In München nimmt die Polizei 26 Personen bei einer Poker-Razzia fest
Foto von ian kelsall auf Unsplash

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Die Münchner Polizei hat einen deutlichen Schlag gegen illegales Glücksspiel gelandet. Mitten in der Nacht stürmten Einsatzkräfte eine Gaststätte in Giesing und nahmen 26 Personen fest. Die Aktion ist Teil einer verstärkten Strategie gegen nicht lizenzierte Spielangebote in der Stadt.

Nächtlicher Zugriff in Giesing: Pokerrunde überrascht

Gegen 3:40 Uhr öffneten Ermittler des Kommissariats 33 (Organisierte Kriminalität) gewaltsam die Tür einer Gaststätte, in der sich eine professionelle Poker-Runde eingerichtet hatte. Die Teilnehmer, ausschließlich Männer zwischen 31 und 80 Jahren, stammen laut Polizei aus Deutschland, Bulgarien, Kroatien, Polen, der Türkei und Georgien.

Auf dem Tisch: ein komplettes Poker-Set, rund 50.000€ Bargeld, eine Gaspistole und Pfefferspray. Zudem stießen die Beamten auf ein illegales Wettterminal, das sofort beschlagnahmt wurde.

„Wir wollten einen Schwerpunkt setzen und zeigen, dass illegales Glücksspiel in München keinen Raum bekommt“, erklärte Ermittler Johannes Sailer, der die Aktion vorbereitete. Unterstützt wurde das K33 von der Einsatzhundertschaft, insgesamt waren rund 50 Polizisten beteiligt.

Mehrere Behörden beteiligt – breiter Kontrollansatz

Neben der Polizei waren Vertreter des Kreisverwaltungsreferats, der Regierung von Oberbayern, der Staatsanwaltschaft und der Steuerbehörde eingebunden. Auf der Kontrollliste standen 20 gastronomische Betriebe sowie Wettannahmestellen in verschiedenen Stadtteilen.

In zwei Objekten stießen die Teams auf vier illegale Spielautomaten sowie fünf sogenannte „Fun-Game-Automaten“. Diese kleinen Tischgeräte sind besonders perfide: Mit einer bestimmten Tastenkombination verwandeln sie sich in Walzenspiele, bei denen Einsätze ohne Limits möglich sind und Verluste in Sekunden entstehen.

Die Beamten stellten zudem 20 Verstöße gegen Gesundheits- und Jugendschutzvorschriften fest.

Gefährliche Dynamik des illegalen Glücksspiels

K33-Vize-Chef Guido Rissmann warnte vor den Risiken der Szene: „Weder Einsatz noch Verlust sind gedeckelt. Spieler können in kürzester Zeit hohe Summen verlieren.“ Zudem sind illegale Angebote ein Magnet für organisierte Kriminalität, treiben Steuerausfälle in Millionenhöhe und entziehen sich jeder Kontrolle.

Damit steht München nicht allein. Bundesweit melden Behörden steigende Aktivitäten im illegalen Bereich – oft mit internationaler Vernetzung. Wie breit solche Strukturen inzwischen aufgestellt sind, zeigte letztes Jahr eine große Razzia in Norddeutschland, bei der mehr als 400 Beamte im Einsatz waren. 

München setzt auf weitere Schwerpunktaktionen

Die erfolgreiche Aktion in Giesing dürfte nicht die letzte gewesen sein. Nach Angaben der Ermittler plant das Kommissariat 33 weitere nächtliche Kontrollen in Bars, Hinterzimmern und nicht genehmigten Wettlokalen. Ziel ist es, illegale Strukturen möglichst früh aufzudecken und konsequent zu unterbinden.

Auch die Finanzbehörden sehen in solchen Einsätzen wertvolle Ansätze, um Steuerhinterziehung im Glücksspielbereich aufzudecken. Für die Stadt München bleibt das Thema aufgrund wachsender Schattenmärkte ein sicherheits- und ordnungspolitisches Kernthema.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...