Timm Schaffner iGaming Experte
Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen auf dem iGaming-Markt.
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Brasiliens regulierter Markt für Sportwetten und Online-Glücksspiel hat in den ersten sechs Monaten nach dem offiziellen Start Anfang 2025 beeindruckende Umsätze verzeichnet. Laut aktuellen Zahlen des Secretaria de Prêmios e Apostas (SPA) belief sich der Bruttospielertrag (GGR) auf umgerechnet 3,2 Milliarden Dollar.
Die Behörde will künftig regelmäßig Daten veröffentlichen, um die Entwicklung des Marktes transparent zu begleiten und fundierte Entscheidungen über weitere Regulierungen zu ermöglichen.
Erste Bilanz: Millionen Spieler und starke Steuerzuflüsse
Zwischen Januar und Juni 2025 wetteten rund 17,7 Millionen Brasilianer bei den 78 lizenzierten Betreibern, die insgesamt 182 Marken im Markt positioniert haben. Männer machten mit 71% den Großteil der aktiven Spieler aus.
Besonders stark vertreten war die Altersgruppe der 31- bis 40-Jährigen, gefolgt von Spielern unter 30 Jahren. Das monatliche Durchschnittsbudget pro aktivem Konto lag bei etwa 164 Real.
Auch die Steuerbehörden profitierten erheblich: Die Bundessteuerverwaltung nahm 3,8 Milliarden Real ein, während das SPA weitere 2,2 Milliarden Real aus Lizenzgebühren sowie rund 50 Millionen Real aus Aufsichtsabgaben verbuchte.
SPA-Chef Regis Dudena betonte, die Zahlen seien ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und eine Grundlage für faktenbasierte Anpassungen der Regulierung.
Regulierungsdebatte: Risiken für den legalen Markt
Trotz der starken Auftaktzahlen ist der Markt nicht frei von Unsicherheiten. Neue Werbebeschränkungen und mögliche Steuererhöhungen sind derzeit im Parlament in Diskussion. Branchenvertreter warnen, dass eine zu strenge Regulierung den Schwarzmarkt stärken könnte. Bereits im Juni stoppte die Regierung vorerst eine geplante Steueranhebung auf Online-Wetten.
Dudena unterstrich, dass aktuelle Daten wie der neue Halbjahresbericht entscheidend seien, um Regulierungsmaßnahmen realistisch zu bewerten und mögliche Nebenwirkungen auf den legalen Markt abzuschätzen.
Kampf gegen illegale Anbieter zeigt Wirkung
Neben der Marktstatistik lieferte die Behörde auch Zahlen zum Vorgehen gegen illegales Glücksspiel. Seit Oktober 2024 wurden mehr als 15.000 nicht lizenzierte Websites von der nationalen Telekommunikationsagentur blockiert. Zudem führte das SPA 66 Inspektionen durch und verhängte Sanktionen gegen 35 Unternehmen.
Auch Finanzströme wurden ins Visier genommen: 277 Verdachtsmeldungen führten zur Schließung von über 250 Bankkonten, die mit Offshore-Wetten in Verbindung gebracht wurden. Werbung für illegale Angebote wurde ebenfalls konsequent entfernt. Allein im ersten Halbjahr mussten über 100 Social-Media-Kanäle von Influencern offline gehen.
