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Die irische Regierung erwägt eine Anhebung der Glücksspielabgaben, um Mindereinnahmen aus einer geplanten Mehrwertsteuer-Senkung im Gastgewerbe auszugleichen. Damit könnte das Land dem internationalen Trend folgen, Glücksspielerlöse stärker zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben heranzuziehen.
Steuerpläne als Ausgleich für Gastronomie-Entlastung
Nach Berichten der Sunday Times plant die Koalitionsregierung, den derzeitigen Steuersatz von 2 % auf Sportwetten zu erhöhen. Hintergrund ist die Absicht, den Mehrwertsteuersatz für Hotellerie und Gastronomie zu senken, um die Branche vor den Folgen einer anstehenden Mindestlohnerhöhung zu schützen. Ein höherer Steuersatz auf Wetten könnte das entstehende Haushaltsloch schließen und zugleich den seit Jahren diskutierten Umbau der Glücksspielbesteuerung einleiten.
Das Vorhaben fällt in eine Phase umfassender Reformen. Bereits 2024 verabschiedete das irische Parlament den Gambling Regulation Bill of Ireland (GRBI), der das bisherige, teils über hundert Jahre alte Glücksspielrecht ablöste. Zwar enthält das Gesetz selbst keine konkreten fiskalischen Maßnahmen, es schafft jedoch den Rahmen für künftige Anpassungen der Steuerpolitik.
Neue Aufsicht und Sozialabgabe geplant
Im Zuge des GRBI wurde die Gambling Regulatory Authority of Ireland (GRAI) gegründet. Diese unabhängige Aufsichtsbehörde soll nicht nur Lizenzierung und Marktaufsicht übernehmen, sondern auch einen „Social Impact Levy“ entwickeln. Diese Sozialabgabe auf Glücksspielumsätze soll Programme zur Suchtprävention, Behandlung und Beratung finanzieren. Eine mögliche Erhöhung der bestehenden Wettsteuer könnte daher mit der neuen Abgabe kombiniert oder abgestimmt werden.
Branchenexperten verweisen auf Parallelen zum Vereinigten Königreich. Dort steht die Glücksspielbesteuerung ebenfalls unter Beobachtung, nachdem prominente Politiker höhere Abgaben fordern, um Sozialprogramme zu finanzieren. So schlug der ehemalige Premierminister Gordon Brown eine Anhebung der Wettsteuer vor, um unter anderem die Abschaffung der Zwei-Kind-Grenze beim Kindergeld zu ermöglichen.
Wachsende Märkte und internationale Bezüge
Irland und Großbritannien gehören zu den attraktivsten Glücksspielmärkten Europas. Laut IrishCentral soll das irische Gesamtvolumen bis Ende 2025 auf rund 1,24 Mrd. € steigen. Das Online-Segment wird bis 2029 jährlich um etwa 2 % wachsen und könnte dann 1,35 Mrd. € erreichen. In Großbritannien meldete die UK Gambling Commission für das zweite Quartal 2025 einen Online-Bruttospielertrag von 1,49 Mrd. £, ein Plus von 2 % gegenüber dem Vorjahr, während der stationäre Markt leicht rückläufig war.
Für große internationale Betreiber ist die Region von zentraler Bedeutung. Flutter Entertainment, Muttergesellschaft von Marken wie Paddy Power, Betfair und Sky Bet, erzielte allein im zweiten Quartal 2025 in Großbritannien und Irland einen Umsatz von rund 936 Mio. US-Dollar, ein Plus von 1 % gegenüber dem Vorjahr. Auch Entain und Evoke sind stark vertreten.
Die wachsende regulatorische Zusammenarbeit unterstreicht die Bedeutung des Marktes. Erst kürzlich haben Irland und Gibraltar ein Abkommen zur Glücksspielregulierung unterzeichnet, das einen engeren Austausch bei Spielerschutz und Aufsicht vorsieht.
Ausblick und mögliche Gegenwehr der Branche
Ob und in welchem Umfang die irische Regierung die Wettsteuer tatsächlich anheben wird, ist noch offen. Branchenvertreter rechnen allerdings mit Widerstand, ähnlich wie in Großbritannien, wo Steuererhöhungen zuletzt zu Protesten im Pferderennsport führten. Für Irland wäre eine Steueranpassung ein weiterer Schritt, um den jungen, reformierten Glücksspielmarkt nachhaltig zu gestalten und zugleich neue Einnahmequellen für den Staat zu erschließen.









