Nach QCX-Übernahme und CFTC-Genehmigung kehrt Polymarket in den US-Markt zurück
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Nach fast vier Jahren Pause wagt Polymarket das Comeback auf dem US-Markt. Die auf Kryptowährungen basierte Prognoseplattform will ab Oktober 2025 wieder legale Vorhersagemärkte anbieten. Grundlage dafür ist die Übernahme des US-Handelsplatzes QCX LLC für 112 Millionen Dollar – ein strategischer Schritt, der Polymarket eine offizielle Designated Contract Market (DCM)-Lizenz verschafft hat. 

Diese erlaubt dem Unternehmen, eigene Event-Kontrakte selbst zu zertifizieren und zu veröffentlichen, was die vollständige Regulierung unter der Aufsicht der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) sicherstellt.

Neustart unter Aufsicht der US-Behörden

Dank der neuen Selbstzertifizierung darf Polymarket künftig eigene Märkte listen, sofern diese den Anforderungen der CFTC entsprechen. Die Behörde hat jeweils nur einen Werktag Zeit, um Einwände zu erheben. Erfolgt kein Einspruch, dürfen die Märkte sofort online gehen. Zum Start sollen Märkte rund um sportliche Ereignisse, Punktverteilungen, Gesamtergebnisse und politische Wahlen zugelassen werden. 

Der offizielle Startschuss fällt voraussichtlich am 2. Oktober 2025. Zuvor hatte Polymarket im September von der CFTC einen sogenannten No-Action Letter erhalten, in dem die Behörde ankündigte, keine weiteren Maßnahmen wegen früherer Meldeverstöße zu ergreifen. CEO Shayne Coplan bezeichnete dieses Schreiben als „das grüne Licht, auf das wir seit Jahren gewartet haben“. Damit ist der Weg frei für Polymarkets Rückkehr in den regulierten US-Markt.

Wachsende Konkurrenz für Kalshi

Polymarket, das auf der Polygon-Blockchain läuft, hatte bereits während der US-Präsidentschaftswahl 2024 mit präzisen Prognosen zur Wiederwahl von Donald Trump internationale Aufmerksamkeit erlangt. Die Nutzer handelten damals Millionenbeträge auf politische und wirtschaftliche Ereignisse – ein Vorgeschmack auf das Potenzial dieses Marktes. 

Mit dem Neustart will Polymarket nun Hauptkonkurrent Kalshi herausfordern, der bislang den US-Markt dominiert. Während Kalshi auf institutionelle Investoren setzt, will Polymarket den breiten Zugang für Privatanleger ermöglichen – reguliert, aber blockchainbasiert. Analysten sehen darin einen möglichen Wendepunkt: Prognosemärkte könnten in den USA von der Nische zum anerkannten Finanzinstrument werden.

Schätzungen zufolge werden auf den größten Plattformen wöchentlich über 300 Millionen Dollar umgesetzt. Polymarket will durch transparente Strukturen und schnelle Auszahlungen mehr Vertrauen in diesen wachsenden Markt bringen. Die Rückkehr könnte den Wettbewerb im Bereich der dezentralen Finanzprodukte erheblich ankurbeln und neue Standards für Regulierung und Sicherheit setzen.

Regulierung trifft Innovation

Auf einer Diskussionsrunde der SEC und CFTC in Washington D.C. sprach CEO Coplan über die Rolle der Dezentralisierung im Finanzsystem. „Wir wollen beweisen, dass DeFi und Regulierung sich nicht ausschließen“, sagte er. Polymarket wolle Technologien schaffen, die die Transparenz der Blockchain mit den Schutzmechanismen klassischer Finanzmärkte kombinieren. 

Das Unternehmen plant langfristig, auch Bildungs- und Forschungskooperationen zu fördern, um das Verständnis für dezentrale Finanzinstrumente zu stärken. Mit dem Relaunch und der neuen DCM-Lizenz positioniert sich Polymarket als Vorreiter einer neuen Generation regulierter DeFi-Anbieter – ein Modell, das laut Experten künftig auch auf andere Märkte übergreifen könnte.

Bereits im Juli hatte Polymarket mit der Übernahme von QCX LLC die Grundlage für seine Rückkehr in den US-Markt geschaffen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...