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Die Diskussion um verantwortungsbewusstes Spielen gewinnt weltweit an Fahrt. Während in den USA die American Gaming Association (AGA) wachsende Unterstützung für Tools zum Spielerschutz verzeichnet, fordert die britische Wohltätigkeitsorganisation GambleAware nach neuen Forschungsergebnissen strengere Regeln für Glücksspielwerbung. Beide Studien zeigen, dass Aufklärung und Regulierung zwar wirken können, ihre Umsetzung aber entscheidend ist.

AGA: Spieler in den USA setzen verstärkt auf Limits und Eigenkontrolle

Die AGA veröffentlichte im September ihren Bericht „Responsible Gaming: Awareness & Perceived Effectiveness“. Grundlage war eine YouGov-Umfrage unter über 2.000 US-Erwachsenen, von denen 84 % angaben, mindestens ein verantwortungsvolles Glücksspiel-Tool zu kennen. Besonders hoch war die Zustimmung zu Kreditbeschränkungen (91 %), Einzahlungs- und Einsatzlimits (über 80 %) sowie Selbstsperrprogrammen (80 %).

Auch das Bewusstsein für Budgetmanagement wächst: Laut AGA setzen acht von zehn Casinospielern ein persönliches Budget, von denen neun von zehn sich auch daran halten. In Online-Casinos liegt die Zahl etwas niedriger, zeigt aber ebenfalls eine klare Tendenz zu verantwortungsvollem Verhalten.

Darüber hinaus erreichte die Kampagne „Play Smart from the Start“ eine hohe Akzeptanz. 87 % der Befragten hielten es für wichtig, dass die Glücksspielbranche verantwortungsbewusstes Spielen fördert, und mehr als 70 % sahen die Kampagnenbotschaft als hilfreich an, um das eigene Spielverhalten zu reflektieren.

GambleAware: Werbung kann das Gegenteil bewirken

Ganz anders die Ergebnisse einer britischen Randomized Controlled Trial, die GambleAware im August veröffentlichte. In der Studie zeigte sich, dass manche als „sicheres Spielen“ vermarkteten Werbespots – etwa von William Hill oder 888 – das Spielverhalten sogar verstärken können. Fast die Hälfte der Befragten nahm eine Anzeige als Hinweis auf „harmlosen Spaß“ wahr.

Laut Studienleiter Professor Elliot Ludvig hätten bestimmte Werbeelemente wie positive Bildsprache und leichtfüßiger Tonfall das Risiko erhöht, dass Konsumenten verstärkt zu Glücksspielen greifen. Im Gegensatz dazu erzielte GambleAwares eigene Kampagne „Magnets“, die auf persönliche Geschichten und einen ernsteren Ton setzte, einen messbaren Rückgang an Klickzahlen zu Glücksspielseiten.

Besonders problematisch sei die Wirkung auf jüngere Zielgruppen: Teilnehmer zwischen 18 und 34 Jahren klickten mehr als dreimal so häufig auf Glücksspiel-Links wie ältere Zuschauer. Diese Altersgruppe gilt ohnehin als besonders anfällig für impulsives Spielverhalten.

GambleAware fordert daher schärfere Werbekontrollen und verpflichtende Hinweise auf Hilfsangebote. Schon im Sommer hatte die Organisation betont, dass Gesundheitswarnungen und sichtbare Beratungsangebote künftig auf allen Glücksspielanzeigen Pflicht sein sollten.

Zwei Welten beim Spielerschutz

Während die USA auf Eigenverantwortung und technologische Tools setzen, konzentriert sich Großbritannien stärker auf Regulierung und Werbekontrolle. Experten betonen, dass beide Ansätze wichtig sind, um Spielerschutz nachhaltig zu gestalten.

Die AGA will ihre Programme zur Prävention weiter ausbauen und plant neue Aufklärungskampagnen in Zusammenarbeit mit Casinos und Sportwettenanbietern. GambleAware hingegen ruft die britische Regierung dazu auf, den Einfluss der Glücksspielwerbung stärker einzuschränken.

Beide Organisationen verfolgen dasselbe Ziel: ein sichereres Umfeld für Spielerinnen und Spieler – auch wenn der Weg dorthin auf beiden Seiten des Atlantiks unterschiedlich aussieht.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...