Wo die Grenze zwischen legalem und illegalem Glücksspiel verläuft
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Glücksspiel ist in Deutschland längst kein Randphänomen mehr. Ob Sportwetten, Online-Slots oder virtuelle Pokerrunden, das Angebot wächst stetig. Doch nicht alles, was im Internet zugänglich ist, ist auch erlaubt. Viele Spieler wissen kaum, wo die Grenze zwischen legalem und illegalem Glücksspiel verläuft. Die Regeln sind eindeutig, ihre Anwendung im digitalen Raum aber oft schwer nachvollziehbar.

Gesetzliche Grundlagen und Definition

Rechtlich ist Glücksspiel in Deutschland klar geregelt. Maßgeblich sind der § 285 des Strafgesetzbuchs und der Glücksspielstaatsvertrag 2021. Wer ohne Genehmigung ein öffentliches Glücksspiel veranstaltet, begeht eine Straftat und riskiert bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe. Der Staatsvertrag legt zudem fest, dass Online-Glücksspiel nur über Anbieter mit einer gültigen deutschen Lizenz zulässig ist. Diese Erlaubnisse vergibt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL).

Ein Spiel gilt als Glücksspiel, wenn für die Teilnahme ein Einsatz verlangt wird und der Gewinn überwiegend vom Zufall abhängt. Roulette, Blackjack oder Automatenspiele gehören ebenso dazu wie Online-Sportwetten. Geschicklichkeitsspiele, bei denen Können und Erfahrung den Ausgang bestimmen, fallen dagegen nicht unter die Glücksspielregeln.

Wann ein Angebot als illegal gilt

Entscheidend für die Legalität ist die Lizenz. Betreiber, die keine Genehmigung der GGL besitzen, handeln unerlaubt. Besonders häufig betrifft das Plattformen mit Sitz im Ausland, die sich nicht an deutsche Auflagen halten. Auf den ersten Blick sind sie oft kaum von legalen Seiten zu unterscheiden. Fehlende Informationen über den Betreiber, keine klaren Hinweise zur Lizenz oder ein Firmensitz in Staaten wie Curaçao sind deutliche Warnsignale.

Auch das Fehlen von Spielerschutzmaßnahmen kann auf ein illegales Angebot hinweisen. Seriöse Anbieter bieten Selbstsperren, Einzahlungslimits und Anbindungen an das Sperrsystem OASIS. Wer diese Funktionen nicht findet, sollte Abstand nehmen. Aggressive Bonusaktionen, unrealistische Gewinnversprechen oder fehlender Jugendschutz sind weitere Hinweise auf unzulässige Aktivitäten.

Konsequenzen für Betreiber und Spieler

Für Anbieter illegaler Plattformen sind die Folgen gravierend. Neben Geld- und Freiheitsstrafen droht die Beschlagnahmung von Geldern und die Sperrung ihrer Domains. Bei wiederholten oder gewerbsmäßigen Verstößen kann das Strafmaß deutlich steigen.

Auch Spieler tragen ein Risiko. Die Teilnahme an unerlaubtem Glücksspiel gilt zwar meist nicht als Straftat, sie kann jedoch als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Zudem besteht kein Anspruch auf Gewinnauszahlung. Gewinne aus illegalem Spiel gelten rechtlich als nicht existent. Wer in einem solchen Fall Klage erhebt, bleibt in der Regel ohne Erfolg.

Der Kampf gegen illegale Anbieter

Die GGL setzt zunehmend auf Kooperationen mit Zahlungsdienstleistern und Internetanbietern, um den Zugang zu illegalen Seiten zu unterbinden. Über sogenannte IP- und Zahlungsblockaden sollen Spieler vor unzulässigen Angeboten geschützt werden. Auch internationale Zusammenarbeit wird wichtiger, da viele Betreiber aus dem Ausland agieren.

Trotz wachsender Kontrolle bleibt der Markt in Bewegung. Die Zahl der legalen Anbieter wächst, doch illegale Seiten verschwinden nur langsam. Für Spieler bleibt daher entscheidend, die Herkunft eines Angebots zu prüfen. Wer sich die GGL-Whitelist ansieht, kann klar erkennen, ob er auf einer genehmigten Plattform spielt. Nur so lassen sich Datenschutz, Fairness und Auszahlungssicherheit gewährleisten, und das Spielvergnügen bleibt im Rahmen des Gesetzes.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...