MGM Resorts hat sich überraschend zurückgezogen
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MGM Resorts hat sich überraschend aus dem Wettbewerb um eine der drei neuen Casinolizenzen im Süden des Bundesstaates New York zurückgezogen. Der Schritt kam zu einem entscheidenden Zeitpunkt, denn am selben Tag hätten die finalen Bewerbungsunterlagen eingereicht werden müssen. Das Unternehmen begründete den Rückzug mit gestiegenem Konkurrenzdruck und veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die die Rentabilität des Projekts gefährdeten.

Nach Angaben des Konzerns hätten sich die Erwartungen an die Rendite zuletzt deutlich eingetrübt. Eine zentrale Rolle spielte dabei eine Anpassung der Lizenzbedingungen. Statt einer Laufzeit von 30 Jahren sollen die künftigen Betreiber ihre Konzession nur noch für 15 Jahre erhalten. Diese Verkürzung beeinflusse die langfristigen Investitionspläne erheblich, hieß es aus dem Umfeld des Unternehmens. Auch die Zusammenarbeit mit dem Immobilienpartner VICI habe vor diesem Hintergrund keinen wirtschaftlichen Sinn mehr ergeben.

Rückzug nach erfolgreicher Zwischenrunde

Noch im Sommer hatte MGM gute Aussichten, eine der begehrten Lizenzen zu erhalten. Das Projekt in Yonkers, nahe der Grenze zu New York City, hatte die erste Bewertungsstufe des Community Advisory Committee erfolgreich absolviert. Damit war MGM einer von nur vier Bewerbern, die in die engere Auswahl gelangten. Ursprünglich hatten acht Unternehmen ihre Konzepte eingereicht, darunter bekannte Namen wie Bally’s, Resorts World und das von Related und Wynn geplante Metropolitan Park in Manhattan.

Mit dem Rückzug ist MGM bereits der dritte große Betreiber, der sich freiwillig aus dem Verfahren verabschiedet. Zuvor hatten Las Vegas Sands und Wynn Resorts ihre Pläne eingestellt. Die verbleibenden Bewerber setzen auf deutlich größere Investitionsvolumina. Während MGM rund 2,3 Milliarden US-Dollar vorgesehen hatte, reichen die angekündigten Summen der Konkurrenz bis zu acht Milliarden.

Folgen für Empire City in Yonkers

Für das Empire City Racino, das MGM 2019 übernommen hatte, bleibt die Situation vorerst unverändert. Ohne kommerzielle Lizenz darf die Einrichtung weiterhin nur Video Lottery Terminals betreiben. Seit deren Einführung im Jahr 2006 hat Empire City rund fünf Milliarden US-Dollar an Steuern und Abgaben erwirtschaftet und gilt damit als wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region.

In Yonkers hatten sich Beschäftigte, Lokalpolitiker und Bürgerinitiativen für eine Aufwertung zur Vollcasino-Lizenz eingesetzt, um Arbeitsplätze zu sichern und die Stadt als Standort zu stärken. Diese Hoffnung muss nun vorerst ruhen. MGM erklärte, man werde die bestehende Anlage weiterentwickeln und das Unterhaltungsangebot ausbauen, um den Standort langfristig attraktiv zu halten.

Engeres Feld im Lizenzverfahren

Mit dem Ausstieg von MGM verengt sich der Kreis der Bewerber erheblich. Die Glücksspielkommission von New York prüft die verbleibenden Konzepte bis Anfang Dezember. Beobachter gehen davon aus, dass Resorts World in Queens und Bally’s Bronx zu den Favoriten zählen könnten. Auch das teure Metropolitan Park Projekt in Manhattan bleibt im Rennen.

Der Rückzug von MGM zeigt, wie anspruchsvoll und risikobehaftet der Eintritt in den New Yorker Casinosektor geworden ist. Hohe Baukosten, regulatorische Unsicherheit und eine unklare Gewinnperspektive führen dazu, dass selbst erfahrene Betreiber vorsichtig agieren. Für MGM ist der Schritt ein Signal, das auf langfristige Stabilität und solide Investitionen setzt.

Für Yonkers und die Region bedeutet die Entscheidung allerdings, dass ein möglicher Wachstumsschub vorerst ausbleibt. Die Hoffnung auf eine neue Lizenz bleibt bestehen, doch das Rennen um den heiß umkämpften Markt in New York geht ohne MGM weiter.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...