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Der britische Wettanbieter Betfred steht vor einem möglichen Umbruch. Gründer Fred Done hat angekündigt, seine rund 1.300 Wettshops im Vereinigten Königreich zu schließen, sollte die Regierung die Glücksspielsteuer deutlich anheben. Die Debatte über höhere Abgaben für Buchmacher wird in Großbritannien derzeit mit Nachdruck geführt und könnte die traditionelle Wettlandschaft grundlegend verändern.
Steuerpläne von Finanzministerin Reeves sorgen für Unruhe
Die neue Finanzministerin Rachel Reeves prüft, wie sich durch eine Anpassung der Glücksspielabgaben zusätzliche Einnahmen erzielen lassen. Ziel ist es, den angespannten Haushalt zu entlasten und soziale Programme zu finanzieren. Unterstützung erhält sie dabei von Ex-Premierminister Gordon Brown, der eine stärkere Besteuerung von Wett- und Glücksspielanbietern als Mittel gegen Kinderarmut ins Gespräch gebracht hat.
Das Institut für öffentliche Politikforschung (IPPR) schätzt, dass eine Steuererhöhung auf bis zu 50 Prozent jährlich rund 3,2 Milliarden Pfund zusätzlich einbringen könnte. Noch ist offen, ob Reeves diesen Vorschlag im kommenden Haushalt aufgreifen wird. Der Gedanke, den Sektor stärker zu belasten, sorgt aber bereits seit einiger Zeit für Unruhe in der Branche.
Fred Done sieht existenzielle Bedrohung
Betfred-Chef Fred Done, der das Unternehmen 1967 gemeinsam mit seinem Bruder gegründet hat, hält eine Steuererhöhung für gefährlich. „Wenn die Steuer irgendwo bei 40 Prozent oder sogar 35 Prozent liegt, gibt es keinen Gewinn mehr. Wir müssten schließen“, sagte er in einem BBC-Interview. Nach seinen Angaben sind derzeit rund 300 der 1.287 Filialen defizitär. Ein Anstieg der Abgaben um nur wenige Prozentpunkte würde die Zahl verlustreicher Standorte weiter erhöhen und etwa 7.500 Arbeitsplätze gefährden.
Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte Betfred knapp eine Milliarde Pfund Umsatz, der operative Gewinn lag jedoch bei lediglich einer halben Million Pfund. Das Unternehmen kämpft mit steigenden Personalkosten und höheren Abgaben. Done zufolge haben allein die Anpassungen bei Mindestlohn und Arbeitgeberbeiträgen die Kosten um 20 Millionen Pfund erhöht.
Branche fürchtet Folgen für den regulierten Markt
Auch andere Anbieter warnen vor den Folgen einer höheren Steuerlast. Der Mutterkonzern von William Hill, Evoke, kündigte an, bis zu 200 Läden schließen zu müssen, sollte Reeves die Steuern erhöhen. Paddy Power will 57 aufgeben. Branchenvertreter befürchten, dass eine zu hohe Abgabenlast legale Anbieter verdrängen und Spieler auf Offshore-Plattformen ausweichen könnte, die in Großbritannien keine Steuern zahlen.
Fred Done betont, dass stationäre Wettshops einen besseren Spielerschutz bieten als Online- oder ausländische Anbieter. Wer vor Ort spiele, stehe unter Aufsicht, sagte er. Wenn jedoch die Shops verschwinden, „werden die Menschen trotzdem wetten, aber sie tun es dann im Ausland“.
Wandel auf der britischen High Street
Der Rückgang des stationären Wettangebots spiegelt einen tiefgreifenden Wandel wider. Viele Kunden setzen inzwischen online, wo Einsätze höher und Kosten niedriger sind. Done glaubt, dass die High Street ohne zusätzliche Belastungen noch rund zwei Jahrzehnte überleben könnte.
Der britische Einzelhandels-Wettsektor beschäftigt derzeit rund 46.000 Menschen in knapp 6.000 Shops. Sollte sich die Regierung für eine deutliche Erhöhung der Abgaben entscheiden, steht nicht nur die Zukunft von Betfred auf dem Spiel, sondern die gesamte Struktur des britischen Wettmarktes. Ob Rachel Reeves tatsächlich an der Steuer schraubt, ist offen. Für viele Anbieter könnte diese Entscheidung jedoch über ihr Überleben entscheiden.









