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In Österreich wächst die Kritik an der aktuellen Gesetzeslage rund um Sportwetten. Das Land ist das einzige Mitglied der Europäischen Union, in dem Wetten auf Sportereignisse nicht als Glücksspiel, sondern als Geschicklichkeitsspiel gelten. Fachleute aus dem Bereich der Suchtprävention sehen darin ein erhebliches Risiko für Verbraucher und fordern seit Jahren eine Anpassung der gesetzlichen Definition.
Fehlende Schutzmechanismen im Sportwettenrecht
Während das österreichische Glücksspielgesetz klare Regelungen zum Spielerschutz, zu Limits und zu Sperrsystemen vorsieht, gelten diese Bestimmungen nicht für Sportwetten. Nach Ansicht von Expertinnen wie Eva Kouba von der Fachstelle für Glücksspielsucht Steiermark führt das zu einer gefährlichen Lücke im Rechtssystem.
„In den Glücksspielgesetzen gibt es ganz fixe Regelungen für den Spielerschutz in ganz unterschiedlichen Bereichen, und diese fehlen im Sportwettenbereich komplett“, erklärte Kouba. Ein offener Brief von Suchtexperten an die Politik im vergangenen Jahr führte zwar zu Gesprächen, doch konkrete Maßnahmen blieben bislang aus.
Laut Expertenmeinungen bewegt sich der österreichische Markt ohnehin in einem Spannungsfeld zwischen Regulierung und wirtschaftlichen Interessen. Der neue Lizenzrahmen für Anbieter wie Bet3000 zeigt, dass das Thema Glücksspiel und Wetten zunehmend ineinander übergeht.
Online-Wetten als Wachstumstreiber
Besonders das Internet verstärkt den Druck auf die Behörden. Laut aktuellen Daten werden rund 58 % aller Wetten online abgeschlossen – meist über mobile Endgeräte. Das hat die Dynamik im Markt deutlich verändert. „Wir merken in den Beratungsstellen, dass der Anteil der Menschen, die wegen problematischem Wettverhalten zu uns kommen, deutlich steigt“, so Kouba.
Der digitale Zugang mache es deutlich leichter, schnell hohe Summen zu verspielen. Ohne zentrale Spielersperren, Einzahlungslimits oder verpflichtende Reality Checks sei der Schutz der Nutzer unzureichend.
Steigende Verschuldung unter Wettkunden
Auch Lukas Schmuckermair von Vivid – der Fachstelle für Suchtprävention – warnt vor den Folgen. Spielsucht erkenne man daran, dass Betroffene „nicht mehr aufhören können, zu wetten“. Viele würden trotz finanzieller Engpässe weiterspielen und so tiefer in die Schuldenfalle geraten.
„Ich wette so viel und so oft, dass ich mehr Geld ausgebe, als ich eigentlich will. Irgendwann bekomme ich finanzielle Probleme“, beschreibt Schmuckermair den typischen Verlauf einer Wettsucht. Nach seinen Angaben sind rund 20 % der Betroffenen in der Steiermark hoch verschuldet – oft mit Summen über 50.000 €.
Forderung nach Gleichstellung mit Glücksspiel
Aus Sicht der Suchtprävention wäre es entscheidend, dass Sportwetten rechtlich dem Glücksspiel gleichgestellt werden. Nur so könnten zentrale Schutzmaßnahmen wie Selbstsperren, Verlustlimits und Einzahlungsgrenzen verpflichtend werden.
Aktuell profitieren Wettanbieter von der Sonderstellung, die ihnen mehr Spielraum bei Werbung, Sponsoring und Bonusaktionen lässt. Gerade diese Präsenz in Sport und Medien – von Trikots über TV-Spots bis zu Online-Werbung – mache es laut Experten schwer, junge Menschen ausreichend zu schützen.
Politisch bleibt die Umsetzung jedoch ungewiss. Zwar signalisierten einige Landesregierungen Gesprächsbereitschaft, doch verbindliche Gesetzesinitiativen gibt es bislang keine. Für die Fachstellen ist klar: Ohne eine Neuregelung wird Österreich beim Thema Spielerschutz im europäischen Vergleich weiter zurückfallen.









